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Was ist ein Pessar?

Hallo und herzlich willkommen zu diesem neuen Beitrag, in dem ich dir ein wunderbares Hilfsmittel näherbringen möchte, das noch viel zu wenig Frauen kennen! Ich würde mich freuen, wenn du die Infos mindestens im Hinterkopf behältst (oder Bekannte / Freundinnen davon berichtest) um bei Bedarf deine ärztliche / therapeutische Fachkraft darauf anzusprechen.

Was genau ist ein Pessar?

Ein Pessar ist ein kleines medizinisches Hilfsmittel, das in die Vagina (oder den Enddarm) eingeführt wird, um Beckenorgane wie Blase, Gebärmutter oder Darm zu stützen und / oder den Blasenhals zu stabilisieren. Es kann verschiedene Formen und Größen haben – je nach Beschwerdebild und anatomischen Gegebenheiten. Pessare werden aus flexiblem Silikon oder besonderem Schaumstoff gefertigt und werden bestenfalls individuell angepasst. Sie bieten eine konservative, also nicht-operative Möglichkeit, bei Beckenbodenbeschwerden für sofortige Entlastung zu sorgen.

Tablett mit verschiedenen Pessaren in der Beratung mit Beckenbodentherapeutin Nadine Gäbelein-Schneck (Abre numa nova janela)
Pessare in unterschiedlichen Formen & Größen
Nadine Gäbelein-Schneck zeigt am Modell die Position eines Pessars. (Abre numa nova janela)
Nadine Gäbelein-Schneck bietet Pessarberatungen in ihrer Praxis in Potsdam an

Für wen bzw. bei welchen Symptomen sind Pessare geeignet?

„Das ist doch nur was für alte Frauen“ – dieses Vorurteil begegnet mir häufig. Dabei profitieren genauso junge Frauen von der Pessartherapie: nach der Geburt, bei Inkontinenz beim Sport, Bindegewebsschwäche oder einfach in Phasen körperlicher Überlastung.

Ein Pessar kann also eine sehr wirksame Unterstützung sein bei:

  • Druckgefühl oder Fremdkörpergefühl im Vaginalbereich

  • schwachen oder gesenkten Unterleibsorganen

  • zur Vermeidung von ungewolltem Harnabgang

  • zur Rehabilitation unmittelbar nach einer Geburt

  • um urogynäkologische Operationen zu verzögern oder zu vermeiden

Ein gutes Beispiel ist das Restifem® (Abre numa nova janela)-Pessar, das speziell für die Zeit direkt nach der Entbindung entwickelt wurde. Es gibt dem durch Schwangerschaft und Geburt geschwächten oder verletzten Beckenboden gezielte Stabilität und Entlastung – ganz ähnlich wie eine Bandage einem überdehnten Sprunggelenk Halt gibt. Auch dort würde niemand auf die Idee kommen, sofort wieder volle Belastung zu fordern. Warum also nicht auch dem Beckenboden Zeit zur Regeneration geben – mit professioneller Unterstützung?

Maßgeschneiderte, individuelle Pessare aus dem 3D-Drucker: Kanada macht´s vor…

Dass Pessare heute moderne, zukunftsorientierte Hilfsmittel sind, zeigt ein Blick nach Kanada: Dort entwickelt das Unternehmen Cosm Medical (Abre numa nova janela)individualisierte Pessare aus dem 3D-Drucker, maßgeschneidert auf die Anatomie und Bedürfnisse der Frau. Diese technologische Entwicklung zeigt, welches Potenzial in der Pessartherapie steckt – innovativ, präzise und ganzheitlich gedacht.

In Deutschland dagegen ist die Versorgungslage aktuell noch ausbaufähig: Nur wenige Gynäkolog:innen bieten eine spezialisierte Pessarberatung oder Anpassung an. Das liegt häufig an zeitlichen Engpässen in der Praxis, fehlender Abrechenbarkeit im Kassensystem und einem generellen Mangel an strukturierter Fortbildung zu diesem Thema. Dabei ist das Interesse und der Bedarf auf Patientinnenseite längst da.

An wen kann ich mich wenden?

Für eine erfolgreiche Anwendung ist die individuelle Auswahl und fachkundige Anpassung sowie begleitende Pflege entscheidend. Dafür stehen spezialisierte Gynäkolog:innen, Urogynäkolog:innen oder Beckenbodentherapeut:innen (Abre numa nova janela) (Liste der AG GGUP) zur Verfügung. Es empfiehlt sich immer vorab Kontakt aufzunehmen um zu erfragen, ob eine Pessarberatung / - Anpassung angeboten wird.

Inzwischen werden viele Frauen darin geschult, ihr Pessar eigenständig zu wechseln und flexibel nach Bedarf einzusetzen. Das gibt Sicherheit und Selbstbestimmung zurück – im Alltag und beim Sport.

Sport mit Pessar – ja, das geht!

Ein gut angepasstes Pessar kann Frauen dabei helfen, sich wieder freier zu bewegen. Laufen, Springen oder Tanzen – all das ist mit einem Pessar möglich und wird von vielen Frauen als stabilisierend und unterstützend empfunden.

Je nach Befund und Beschwerdebild sollte ein ergänzendes Training stattfinden, z. B. “Low Pressure Fitness” (auch “Hypopressives Training” genannt), dass sich besonders für Frauen mit Organsenkungen eignet. In einem früheren Beitrag habe ich mit der Trainerin Kristina Dunaj (Abre numa nova janela) über diese Methode gesprochen:

Alternativ kann auch ein Faszientraining sowie Kräftigung für den Beckenboden sinnvoll sein, wie in meinem PelviFaszia® Kurs. Übrigens: Inzwischen wird auch die Live-Online Variante des 10-wöchigen Kurses von den Kassen nach §20 SGB V bezuschusst! Du könntest also ab dem 6. Mai 2025 (9:30 Uhr oder 19 Uhr) ortsunabhängig mit mir via ZOOM trainieren und anschließend mindestens 75 Euro von deiner Kasse zurückbekommen:

Ich freue mich, wenn dir dieser Beitrag gefallen / geholfen hat! Melde dich, wenn du Fragen hast! Hab einen wundervollen restlichen Tag und bis bald!

Deine Natalie

Tópico Beckenboden