Häusliche Gewalt in bestimmten sozialen Schichten
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Männer bevorzugen das »Technische Gespräch«.
Herzlich willkommen, bei Aufklärung tut Not und einem weiteren Artikel zur »Häuslichen Gewalt«,
Häusliche Gewalt ist kein Phänomen in bestimmten sozialen Schichten. Es ist also unwahr, dass nur Männer mit geringem Bildungsstand oder Migrationshintergrund zuschlagen. Dies kann ich aufgrund meiner eigenen Beratungspraxis sicher sagen.
Ich bedanke mich bei allen Aufklärung-tut-Not-Mitgliedern, die meine Arbeit ermöglichen. Möchtest du mich unterstützen, kannst du das hier tun (Abre numa nova janela).
Dennoch ist zu beobachten, dass große Teile der Gesellschaft diesen Umstand verleugnen. Jeder, der diese Wahrheit verleugnet, hat einen Grund dafür.
Häusliche Gewalt betrifft nur gewisse soziale Schichten?
Es ist wohl nur zu menschlich, dass wir besonders in unserem direkten Umfeld ungern mit häuslicher Gewalt konfrontiert sind.
Durch die Beschränkung auf Minderheiten unserer Gesellschaft erreichen Menschen, dass das Phänomen »Häusliche Gewalt« für sie unbedeutend bleibt. Darüber hinaus wird es dieser Logik folgend in meinem direkten sozialen Umfeld also keine Rolle spielen. Die Ohnmacht, die sich generell beim Thema »Häusliche Gewalt« einstellt, wird weniger und es stellt sich Erleichterung ein. Das kann schon helfen.
Häusliche Gewalt nur bei geringer Bildung?
Die Logik ist auch, dass Bildung vor »Häuslicher Gewalt« schützt. Das wäre toll, doch die Entscheidung für Gewaltverhalten ist ausschließlich mit dem Umgang mit Gefühlen verbunden. Denn Gefühle sind in unserer Gesellschaft irgendwie auch ein rotes Tuch, welches nur zu gerne in die Schublade gelegt wird.
Realer Grund für Blick auf bestimmte soziale Schichten
Und gleichzeitig gibt es durchaus einen realen Hintergrund für derlei Annahmen und Strategien. Frauenhäuser sind selten bis gar nicht grundlegend finanziert. Vielmehr können Frauen Frauenhäuser oft für sich als Ort der Sicherheit nur nutzen, wenn sie einen Anspruch nach dem Sozialgesetzbuch (Abre numa nova janela) haben. Die Finanzierung von Frauenhäusern führt dazu, dass viele Frauen von diesem speziellen Hilfebereich ausgeschlossen bleiben.
Auch dadurch entsteht der Eindruck, dass nur Frauen aus bestimmten Gesellschaftsschichten betroffen sind.
http://youtu.be/V0A7l2ykkLg (Abre numa nova janela)Häusliche Gewalt – Hellfeld und Dunkelfeld
Im Hellfeld wird »Häusliche Gewalt« dadurch sichtbar, dass irgendwer, manchmal auch die Opfer, diese zur Anzeige bringt oder offizielle Stellen Auffälligkeiten melden; zum Beispiel das Jugendamt.
Doch die Mehrheit der weiblichen Opfer lebt im Dunkelfeld. Besonders in bildungsnahen Familien betreiben die Täter und Opfer sehr großen Aufwand, um den äußeren Schein zu wahren. So gerät das Gewaltverhalten des Täters kaum in die Öffentlichkeit.
Auf diese »Weise« bleibt »Häusliche Gewalt« auch ein tabuisiertes Phänomen und die Schlussfolgerungen gehen in oftmals völlig falsche Richtungen.
Häusliche Gewalt – Täter finden sich in allen sozialen Schichten der Bevölkerung
Häusliche Gewalt erzeugen nicht nur Arbeiter oder Arbeitslose oder Mitmenschen mit Migrationshintergrund. Täter sind auch Studenten, Ärzte, Manager oder Angestellte. Ein gewisser Bildungsstand schützt Männer nicht davor, bestimmte Entscheidungen zu treffen, aufgrund derer sie ihre Partnerinnen oder Ehefrauen und/oder Kinder schlagen.