Mit Männern reden - Warum ist das so schwierig?
Du interessierst Dich für Dich selbst und Deine Beziehungen. Deshalb liest Du diesen Artikel bei »Aufklärung tut Not«. Männer kennen sich nicht aus.
Hallo, bei Aufklärung tut Not, und einem Artikel über Männer,
diesen Artikel richte ich an Dich als Frau.
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In diesem Artikel sage ich etwas zu den folgenden zwei Aspekten:
Aus welchem Grund kann es schwierig sein, sich mit Deinem Partner zu verständigen?
Wie bekommst Du einen Fuß in die Tür?
* Partner meint Partner oder Ehemann
Inhalt vs. Gefühl
Es ist eigentlich keine große Sache. Möchtest Du Dich mit einem Mann unterhalten, dann sprich, wenn Du ein Mann bist, mit ihm über Fußball, Autos, Technik, Computer, andere Sportarten, seine Lieblingssportart!
Als Frau kommst Du damit vielleicht ebenfalls ein Stück weiter; allerdings nur, wenn er Dir zugesteht, Dich für solche Themen als Frau erstens interessieren zu dürfen und zweitens Dich damit auskennen zu können. Oder anders gesagt, wird Dein Partner Dir nur sein Gehör schenken, wenn er Dich als kompetente Gesprächspartnerin anerkennt.
Beziehung: Worüber muss gesprochen werden?
Doch in einer Beziehung, die wir innerhalb einer Partnerschaft oder Ehe leben, möchten wir uns auch miteinander unterhalten und nicht nur über »Dinge« sprechen.
Solange unsere Gespräche mit angenehmen Gefühlen einhergehen, kann unsere Verständigung recht gut gelingen; oftmals ohne große Anstrengungen.
Anforderungen, Herausforderungen, Meinungsverschiedenheiten, Konflikte
Doch unser Alltag und unsere Mitmenschen, auch Dein Partner, erzeugen bei Dir auch unangenehme Gefühle.
Diese Gefühle nehmen uns mehr oder weniger »gefangen«. Dann ist es umso wichtiger für Eure Beziehung, also auch Deine Beziehung mit Deinem Partner, dass ihr Kontakt miteinander haltet; durch miteinander reden und Verständigung.
Wenn da nicht diese unangenehmen Gefühle wären, die Dein Partner ablehnt und deshalb abwehrt.
Auch seine Gefühle, die unangenehmen, von ihm als negativ bewertet, braucht es aber nun mal, damit Ihr Euch austauschen und verständigen könnt. Denn auch wenn wir über vermeintlich »Technisches« des Alltags oder unseres Lebens sprechen, schwingen Gefühle mit.
Diese Gefühle lenken uns und lassen uns etwas sagen oder eben nicht sagen. Sie lassen uns eine Handlung in Gang setzen oder eben nicht.
Wenn Dein Partner seine Gefühle nicht mag
Es ist völlig egal, worum es bei Euren Alltagsthemen geht. Immer wieder ist mindestens einer gefordert, etwas in die Wege zu leiten, sich zu kümmern, eine Entscheidung zu treffen, zu planen … und so weiter …
Und in einer Paarbeziehung sind immer wieder auch gemeinsame Entscheidungen zu treffen. Dafür braucht Ihr eine funktionierende Kommunikation.
Unsere Paarbeziehung, in Partnerschaft oder Ehe, wird durch fünf Säulen nachhaltig beeinflusst und entsprechend getragen. Innerhalb dieser Säulen können wir mit Herausforderungen und daraus entstehenden Meinungsverschiedenheiten oder Konflikten konfrontiert werden. Wir können unterschiedliche Vorstellungen haben, uns Sorgen machen, mit dem, was unser Partner sagt oder macht, nicht einverstanden sein. Hieraus ergibt sich mehr oder weniger oft Gesprächsbedarf, der in eine Verständigung münden sollte.
Aspekte unserer Partnerschaft und Ehe
Da sind einige Aspekte, die nicht nur unser persönliches Leben angehen, sondern die auch immer wieder unsere Beziehung betreffen.
Gesundheit
Unsere körperliche und mentale Gesundheit ist uns in einer Beziehung wichtig; oder sollte uns wichtig sein. Das gilt für Deine eigene Gesundheit und die Deines Partners.
Finanzen
Stabile Finanzen sind elementar. Wir sollten also darauf bedacht sein, unsere (gemeinsamen) Einnahmen höher zu halten als unsere Ausgaben.
Soziale Kontakte
Ohne funktionierende soziale Kontakte ist unser Leben öde. Dabei sollte nicht nur unsere Paarbeziehung ihren Teil dazu beitragen.
Sinnstiftende Tätigkeiten
Wir können sowohl beruflich als auch privat unser Leben mit einem Sinn erfüllen. Unsere gemeinsame Beziehung und deren Entwicklung sollten wir als sinnstiftend erachten.
Normen und Werte
Völlig unterschätzt ist oft diese Säule. Es darum geht, was uns mitgegeben wurde, auch von unseren Eltern, und inwieweit wir diese Normen für uns übernommen haben, aus ihnen für uns Werte gemacht haben.
Diese fünf Aspekte sind gleichzeitig die wesentlichen Säulen, die uns und unsere Identität tragen. Sie wirken auch in unsere Partnerschaft oder Ehe hinein.
Gespräche sind lebensnotwendig
Ah … das ist nur leicht übertrieben …😉
Für Deine Beziehung, also für deren Bestehenbleiben, sind Gespräche vonnöten, die Verständigung zwischen Deinem Partner und Dir ermöglichen.
Exemplarisch sei hier ein Blick auf die beiden Säulen »Soziale Kontakte« und »Sinnstiftende Tätigkeiten« geworfen. Denn sie »berühren« sich auf eine besondere Weise.
Schnell reduzieren wir, besonders in unserer Verliebtheitsphase, unsere sozialen Kontakte auf unsere Liebesbeziehung. Gleichzeitig beschließen wir mit der Entscheidung, ein Paar zu sein, auch, uns um unsere Beziehung zu kümmern, sie zu pflegen.
Wenn es hier zu einer Schieflage kommt, sind Gespräche darüber nicht nur notwendig, sondern auch schwierig.
Schnell geht es auf der einen Seite um »Einsamkeit« und auf der anderen Seite um … ja, was eigentlich?
Männer haben es schwer, ihre Gefühle zu benennen, weil es ihnen schwerfällt, sie zu merken. Damit können sie ihre jeweiligen Gefühle oft oder meistens nicht identifizieren.
Doch was ist das zugehörige Gefühl, wenn der Mann sich bedrängt sieht, weil seine Partnerin sich mehr Kümmern (um ihre Beziehung) durch ihn wünscht?
Es kann um gemeinsame Zeit gehen oder auch um die Frage, wie Du diese mit Deinem Partner verbringen möchtest.
Bedenke, über gemeinsame Zeit spreche oder schreibe ich hier exemplarisch für andere Faktoren in Eurer Beziehung.
Wenn Dein Partner sich aus Deiner Sicht schwer damit tut, für Dich mehr Zeit zu erübrigen, dann ist sicher, dass das nicht nur bei Dir Gefühle verursacht, sondern Dein Partner aus einem Gefühl heraus diese Schwierigkeiten hat.
Darüber sprechen kann er jedoch eher nicht, da er die entsprechenden Gefühle nicht benennen kann und/oder nicht will. Und hier ist der entscheidende Punkt oder Moment für Euch beide.
Für Dich wird es nun besonders schwierig, denn das einzige, was Du beisteuern kannst, ist zu spekulieren oder auch zu raten.
Natürlich solltest Du auch überprüfen, ob Du in Deiner Säule »Soziale Kontakte« eventuell hinsichtlich Familie oder Freundschaften einen Mangel hast und das ggf. beachten.
Es ist kompliziert, weil jetzt sehr viele Variablen ins »Spiel« kommen. Ist Dein Partner viel auf der Arbeit, oder mit Freunden unterwegs, oder bei seiner Familie?
Davon abhängig, wirst Du das Verhalten Deines Partners wahrscheinlich bewerten; anstatt bei Deinen eigenen Gefühlen zu bleiben.
Schildere Deine Eindrücke, wenn Du welche gesammelt hast, drücke Deine Gefühle aus; bspw. Deine Einsamkeit, wenn Du sie erlebst.
Sage z.B.: »Mein Eindruck ist, Du verbringst lieber Zeit mit Deinem Kumpel als mit mir.«
Wenn Du daneben liegst, wird Dein Partner Dir dies höchstwahrscheinlich mitteilen und sich erklären.
Beachte aber: Vermeide Vorwürfe!
Bis zum nächsten Mal
Freundliche Grüße
Michael Ueberschaer