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Es geht weiter mit Nathan O’Brian.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus dem aktuellen Manuskript, das bereits 13 Kapitel umfasst:

»Guck, mal, geht die ins Wasser?« Emma zupfte an dem Ärmel ihrer Mutter, deren Blick auf den Bandstand gerichtet war. »Was?« Sie drehte ihren Kopf zum Wasser und starrte auf die Stelle, zu der ihre elfjährige Tochter zeigte. »Ist doch zu kalt zum Schwimmen. Außerdem hat sie Klamotten an.«

Patty Bailey schirmte ihre Hand gegen die Sonnenstahlen ab, die sich gerade durch die Wolkendecke gekämpft hatten. Tatsächlich stand da eine Frau im Wasser, knietief, völlig bekleidet. Das pitschnasse Haar hing ihr in langen Strähnen herunter. Patty ging dichter ran, um besser sehen zu können. Was tat die Frau da? Vielleicht machte sie ein Foto. Die Menschen wurden immer bekloppter, letztens hatte sie jemanden am zerfallenen West Pier gesehen, der ein Selfie im Wasser hatte machen wollen und dabei fast ertrunken wäre.

Doch die Frau hatte kein Handy oder eine Kamera dabei. Ihre Arme waren um den Oberkörper geschlungen. Und jetzt erkannte Patty auch, dass sie noch ganz jung war. Vielleicht achtzehn, neunzehn.

»Hallo? Was machen Sie da?«, rief sie und sah sich nach Hilfe um, doch an diesem recht frühen und kalten Morgen war der Stand noch leer. Die einzigen anderen Menschen waren eine halbe Meile weit entfernt. »Mum, was tut die Frau da?«, fragte Emma mit ängstlicher Stimme und strich sich ihr blondes Haar aus dem Gesicht, das der Wind ihr immer wieder in die Augen blies. Trotz ihres dicken Anoraks fror sie. Patty war unsicher, was sie machen sollte. Versuchen, mit der Frau zu reden? Die Polizei rufen? Doch bevor sie sich entscheiden konnte, kippte die Frau einfach ins Wasser und verschwand. Patty hielt die Luft an, zog Anorak und Stiefel aus und rannte ins Wasser. Spitze Kieselsteine bohrten sich in ihre Fußsohlen. »Ruf den Notruf«, schrie sie Emma zu, während sie durch das aufgewühlte Wasser watete.

Tópico Nathan O'Brian