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09. Mai 2024 - HERZLICHKEIT, Tag 130 – Die Route & alltägliches... 2. Teil

Zur 11. Stunde des Tages ließ ich mich dann, neben vier anwesenden Herrschaften, erst einmal davon überraschen wer wohl noch den Weg zur Lesung finden würde. So fanden sich in den kommenden eineinhalb Stunden noch weitere Menschen in der Eis Show ein, die zwar allesamt zuvor nichts von der Lesung erfahren hatten, mir nun jedoch gleich drei Mal hintereinander ihr Gehör schenkten. Gefolgt von Applaus, den alle zu meiner großen Freude verlauten ließen. Sogar die Reisekasse wurde befüllt oder der Autorenlohn in meine Hand gegeben, da das Hawaii-Schweinerl im Eifer des Gefechts überraschend zu Bruch gegangen war. Am Ende erhielt ich sogar noch eine innige Umarmung als Dankesbezeugung von einer Dame in Begleitung einer weiteren Dame, deren Wege den meinen tatsächlich noch einmal kreuzen würden. Doch diese Erkenntnis stand zu diesem Zeitpunkt noch nicht im Raum.

Erfüllt von den wohlwollenden und anerkennenden Äußerungen zu meiner Schreibarbeit & der Reise führte mein Weg dann erst einmal über das Abenteuerland im Capitol der Stadt zum Bauernmarkt am Friedensplätzchen, den ich in den vielen Jahren in Düsseldorf jeden Freitag aufgesucht hatte. Dort traf ich dann glücklicherweise auf die Dame vom Stand, die sich seinerzeit bereit erklärt hatte als „Bridge to Hawaii“ Pressesprecherin zur Verfügung zu stehen. Nun stand sie erst einmal heil und in einem Stück vor mir und wir tauschten ein Stück weit aktuelles aus. Darüber hinaus wurden noch Rucksack-Absprachen getroffen, da ich mein Gepäck nochmals erleichtern und die Dame mit einer Tasche für den Rücken hilfreich sein wollte. Danach ging es dann zu meinem Wochenenddomizil an die Ruhr, wo mich mein Gastgeber am Bahnhof einsammelte und in Empfang nahm.

Die nächsten zwei Tage befüllten sich dann unter anderem mit der Gastfreundschaft des Herrn, die neben dem Vertrauen auch das Talent für die Zubereitung kulinarischer Köstlichkeiten offenbarte und meiner Erkundung des Stadtteils von Essen,... ach, wie passend... der mir seine zauberhafte Seite präsentierte. Bisher war mir Kettwig völlig unbekannt geblieben und so kitzelte alles meine Neugierde an den Nachmittagen, an denen ich durch diesen Ort schlenderte. Wundervolles Fachwerk wollte entdeckt werden, nachdem ich noch am Samstagmorgen meine Nase in ein Buch über den Lebensweg von Gandhi gesteckt hatte. Graf Zeppelin hatte seine Spuren im Dorf hinterlassen und ein dreirädriges Gefährt namens Ape brachte mich zum Schmunzeln, da es sofort an Italien erinnerte. So kam ich auch an einem Anwesen mit einer unendlich erscheinenden Mauer, Stacheldraht und blickdichtem Eingangstor vorbei, das mich neugierig machte. Ein Herr am Wegesrand erzählte mir dann von der Villa, die wohl im Besitz einer Familie stand, die das Unternehmertum erfolgreich mit elektronischem ins Rollen gebracht hatte. Eine Dame fragte kurz danach nach dem Weg, der mich genauso wie sie zur Kirche führte und dort hübsche, alte Häuser entlang der Kirchtreppe erkennbar werden ließ. Unten angekommen, vorbei am modernen Brunnen, an dem Wasser wie Bindfäden runterfloss, ging es für mich dann über eine Brücke... ALOHA, Bridge to Hawaii... zum Fluss, an dem ich auf einer Parkbank erst einmal eine Zeit lang verweilte. Die Seele baumeln lassen, das vergangene Revue passieren lassen. So schaute ich den Wolken über mir beim Vorbeiziehen zu, freute mich über wärmende Sonnenstrahlen, die sich immer wieder ihren Weg durch diese bahnten und beobachte das Geschehen um mich herum bis zum verliebten Paar, das neben mir Platz nahm und Händchenhaltend Gemeinsamkeiten genoss.

Eine Stunde später bewegte ich mich dann mit dem Ansinnen meinen Kaffeedurst zu stillen unter einer Brücke mit Fischgesichtern hindurch, zurück zur Kirchtreppe bis... ja, bis ich in großen Lettern über mir auf meinem Namen stieß, der mit der Goldschmiedekunst in Verbindung stand. Ein Strahlen erschien sogleich auf meinem Gesicht und mit diesem betrat ich schließlich die Stiege, die in ihrem Innersten einen Biergarten offenbarte, der mir bereits auf dem Hinweg ins Auge gefallen war. Ein freundlicher Herr diente mir dort nach meiner Platzwahl dann mit der ersehnten Latte Macchiato & einem Glas Acqua di rubinetto und so ließ ich ein weiteres Mal die Seele baumeln. Mit der Zeit zog sich der Himmel immer weiter zu und als es zu regnen begann, wechselte ich in die gute Stube mit netter Gesellschaft an den Nebentischen, die sich nach und nach befüllten. Kleine Freundlichkeiten wurden ausgetauscht und als mein Gastgeber telefonisch bekannt gab mich andernorts wieder einzusammeln, verabschiedete ich mich von allen mit Glückwünschen auf unseren Wegen.

Am Abend meldete sich dann noch La Signora mit dem perfekten Timing zu Zielen und ihrer Erfüllung über unerwartete Richtungen und so chatteten wir eine Weile, ich auf meinem Feldbett, sie auf... ich weiß es nicht... und philosophierten über die Versuchung, der ich nicht nachgab, dankbare Geschenke für den Wunder-Sammeltopf, die mich mittlerweile erreicht hatten, die Wohnkultur meiner näheren Umgebung sowie das Gute im Menschen. Auf Empfehlung des Gastgebers begab ich mich dann am Sonntagnachmittag in eine andere Richtung zum Fluss und traf erst einmal auf einen Globetrotter mit ESPRIT, Palmen, Wellen & einem Smiley, der mich sehr zum Schmunzeln brachte. Der Wegweiser zeigte dann in der saftig grünen Landschaft den angrenzenden Wald an, durch den mein Weg dann führte und mich schließlich wieder mit der Ruhr in Verbindung brachte. Entlang des Wassers schlenderte ich zunächst nach Nordwesten, machte dann allerdings kehrt, da ich keine weite Wegstrecke zurücklegen wollte und auch der Kaffeedurst noch nicht gestillt war. Neben einem Passagierschiff und einem Ruderer bemerkte ich zu meinem Vergnügen dann noch ein Entenküken, das in der Nähe des Ufers auf dem Wasser seine außergewöhnlichen Kreise zog. Seine schnellen Richtungswechsel und das gelegentliche Hüpfen brachten mich sehr zum Schmunzeln und spiegelten pure Lebensfreude wider. So betrachtete ich das Wundervolle weiter um mich herum und fand mich schließlich nach dem PARLAMENT am Teich im Brückencafé auf der Terrasse der zweiten Etage wieder, das im Innenraum mit Lavendelfarben, Kristallleuchtern und Kunstvollem an Wand & anderswo bestach. Seele baumeln, dritter Teil, wurde nun eingeläutet, während eine junge Dame neben mir in die Tasten tippte und später noch kalligrafisches zu Papier brachte. So endete langsam mein Aufenthalt an der Ruhr, der auch mit der nächsten Reisestation einherging. Denn meine Anfrage bei einer Dame traf nun auf ein sich erfüllendes Angebot aus dem letzten Jahr, das mich auf jeden Fall räumlich betrachtet schon einmal der Inselkette im Pazifik näher bringen würde.

„Arrivederci, Roma!“... wer erinnert sich noch an den ersten Teil meiner Erzählung? Nun, an diesem ALOHA Monday vor drei Tagen vertiefte ich mich in das 23. Kapitel des Buches und stieß so auf die Geschichte von einem älteren Herrn, Kurt Peipe, den der Autor in Assisi seinerzeit interviewte. Fasziniert folgte ich den Erzählungen von Kurt, der sich nach einer unheilbaren Diagnose zu Fuß auf dem Weg von Flensburg nach Rom machte, dabei das Vertrauen in die Menschen wiederfand und dem Tod noch einmal für eine Weile von der Schippe sprang. E1, der Fernwanderweg, der ihm vor einigen Jahren die Richtung wies, erhellte nun meinen Geist und schuf in mir plötzlich Klarheit, wo vorher nur ein „ich weiß es nicht“ geschrieben stand. Denn in den vergangenen Wochen sinnierte ich immer wieder darüber nach, wie ich die Strecke zur Einladung der Dame in Zürich bewerkstelligen sollte, ohne eine Antwort darauf zu erhalten, die sich gut anfühlte. Also hielt ich mich zum Beispiel auch mit Aussendungen in Gruppen zurück, in denen Menschen zueinander fanden, die kostenfrei ein Dach auf Zeit über dem Kopf anboten oder suchten. Stattdessen vertraute ich darauf, dass sich die Dinge zum richtigen Zeitpunkt finden würden und ließ die Antwort darauf für den Moment los. Nun lag sie vor mir... in dem Buch, das mir vor drei Wochen auf wundervolle Weise in die Hände viel und mich auch immer mehr Italien näher brachte. Und der SPOOKY-Effekt? Meine Recherchen zu diesem Wanderweg ergaben schließlich, dass dieser durchgängig markiert ist... und zwar mit einem weißen Kreuz auf schwarzem Grund, so wie ich es auf dem Hundehalsband von Charlie am Morgen sah. Mehr geht nicht.

Was darauf folgte und wie sich der SPOOKY-Effekt tatsächlich wiederholte... nun, bald werde ich davon erzählen... CIAO e ci vediamo alla prossima.

Die fotografischen Zeitzeugen

Ein großes Herz vor der Lesung

Zwischenstopp nach dem Bauernmarkt & vor der Weiterreise…

Gandhi, Der kleine Prinz & das Feldbett…

Eindrücke am Samstag

Sonntagnachmittag

Tópico Reiseabenteuer

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