Aktivierungsmaterial zum Thema Kindheit für die Seniorenbetreuung
Erinnerungen an die Kindheit haben oft eine besondere emotionale Bedeutung und bieten vielfältige Möglichkeiten für die Aktivierung von Senioren. Das Thema Kindheit kann dazu beitragen, vergessene Momente wieder ins Gedächtnis zu rufen und den Austausch zwischen den Betreuten zu fördern. In der Seniorenbetreuung regt das Thema nicht nur die Sinne, sondern auch die kognitiven und motorischen Fähigkeiten an. Ob durch Geschichten, bekannte Spiele oder vertraute Gegenstände – das Thema Kindheit öffnet Türen zu einer gemeinsamen Zeit, in der persönliche Erinnerungen geteilt und wiedererlebt werden können.
Im Folgenden finden Sie eine Liste mit verschiedenen Materialien und Vorschlägen, um das Thema Kindheit auf unterschiedliche Weise in der Betreuung einzusetzen.
Sensorische Aktivierung
Gegenstände aus der Kindheit: Vertraute Objekte wie Spielzeug, Schulmaterialien oder Haushaltsgegenstände aus früheren Zeiten können den Senioren helfen, Erinnerungen zu wecken und darüber zu sprechen. Die sensorische Wahrnehmung wird durch das Berühren und Ansehen dieser Gegenstände angeregt.
Beispiel: Zeigen Sie den Senioren ein altes Stofftier oder ein Holzspielzeug und fragen Sie, ob sie solche Dinge in ihrer Kindheit benutzt haben. Dies weckt Erinnerungen und fördert das Erzählen von Geschichten.
Kindheitsdüfte: Bestimmte Düfte, wie der von frischem Brot, Blumen oder Seife, können intensive Erinnerungen hervorrufen. Solche sensorischen Erfahrungen können genutzt werden, um das Gedächtnis zu stimulieren und Gespräche über die Kindheit zu eröffnen.
Beispiel: Lassen Sie die Senioren an vertrauten Kindheitsdüften riechen, etwa an Lavendelseife oder an frisch gebackenem Brot. Fragen Sie, welche Erinnerungen diese Düfte wecken, um einen lebhaften Austausch zu fördern.
Kognitive Aktivierung
Bilderbuch „Kindheitserinnerungen“: Ein Bilderbuch mit Fotos und Illustrationen aus den 1930er bis 1960er Jahren (z.B. typische Kinderspiele, Kleidung oder Schulklassen) kann genutzt werden, um das Erinnerungsvermögen zu aktivieren und Gespräche zu inspirieren.
Beispiel: Zeigen Sie ein Bild einer Schultafel oder eines Schulranzens und fragen Sie die Senioren, wie ihr Schulalltag damals aussah. Solche Bilder helfen, das Gedächtnis anzuregen und Geschichten aus der eigenen Kindheit aufleben zu lassen.
Erzählrunde „Meine Kindheit“: Eine moderierte Gesprächsrunde, in der die Senioren von ihrer Kindheit berichten können, bietet die Möglichkeit, kognitive Fähigkeiten zu trainieren und gleichzeitig den Austausch untereinander zu fördern. Fragen wie „Welche Spiele haben Sie früher draußen gespielt?“ oder „Wie sah Ihr Zuhause aus?“ regen das Erinnerungsvermögen an.
Beispiel: Beginnen Sie die Runde mit einer persönlichen Anekdote aus Ihrer Kindheit und fordern Sie die Senioren auf, ebenfalls Geschichten zu teilen. Dies stärkt das Gemeinschaftsgefühl und weckt Erinnerungen.
Motorische Aktivierung
Kinderspiele nachspielen: Bekannte Bewegungsspiele aus der Kindheit wie „Himmel und Hölle“ (Hüpfspiele), „Fangen“ oder einfache Wurfspiele können in angepasster Form zur Aktivierung der motorischen Fähigkeiten genutzt werden. Diese Spiele fördern die Bewegung und bringen zugleich Spaß.
Beispiel: In einem abgesteckten Bereich kann „Himmel und Hölle“ auf Papier oder draußen mit Kreide auf den Boden gemalt werden. Die Senioren müssen kleine Schritte oder Hüpfbewegungen machen, um die Felder zu erreichen. Das Spiel fördert die Balance und Koordination.
Basteln von Spielzeug: Das Basteln einfacher Spielzeuge, wie zum Beispiel Windrädern oder Papierfliegern, kann die Feinmotorik fördern und erinnert an kreative Aktivitäten aus der Kindheit.
Beispiel: Die Senioren basteln gemeinsam einfache Papierboote oder Flieger, die sie dann gegeneinander antreten lassen können. Das Basteln fördert die Hand-Auge-Koordination und lässt gleichzeitig Kindheitserinnerungen aufleben.
Soziale und gemeinschaftliche Aktivierung
Filmvorführung: Kinderfilme und Serien von früher: Eine Vorführung von Kinderfilmen oder Serien, die zu der Zeit der Senioren beliebt waren, weckt Erinnerungen und lädt zu Gesprächen ein. Filme wie „Pippi Langstrumpf“ oder „Die Augsburger Puppenkiste“ können gemeinsam angesehen und besprochen werden.
Beispiel: Nach der Filmvorführung können die Senioren darüber sprechen, welche Filme sie als Kinder gesehen haben und welche Helden aus ihrer Kindheit ihnen besonders in Erinnerung geblieben sind. Diese Gespräche fördern den Austausch und schaffen ein Gefühl der Verbundenheit.
Singen von Kinderliedern: Das gemeinsame Singen von Kinderliedern, die die Senioren aus ihrer Kindheit kennen, stärkt das Gemeinschaftsgefühl und bringt Freude in die Runde. Lieder wie „Hänschen klein“ oder „Alle meine Entchen“ wecken vertraute Erinnerungen und laden zum Mitsingen ein.
Beispiel: Begleiten Sie das Singen mit einfachen Instrumenten wie Rasseln oder Tamburinen, um den Rhythmus zu unterstützen und gleichzeitig die Koordination zu fördern. Das gemeinsame Singen hebt die Stimmung und schafft eine harmonische Atmosphäre.
Das Thema Kindheit bietet eine hervorragende Grundlage für sinnvolle und anregende Aktivitäten in der Seniorenbetreuung. Durch die Verbindung von Erinnerungen, sensorischen Erlebnissen und gemeinschaftlichen Aktivitäten kann eine lebendige und unterstützende Atmosphäre geschaffen werden, die sowohl Freude bereitet als auch das Wohlbefinden der Senioren fördert. Die vorgestellten Materialien und Ideen ermöglichen es, auf spielerische Weise das Gedächtnis zu trainieren, die Sinne zu aktivieren und die soziale Interaktion zu stärken.
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