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Grüß Dich!

Aktuell mache ich mir viele Gedanken über die mutistische Blockade. So viele, dass daraus sogar eine ganze Reihe von Podcast-Folgen werden...

Nun fragst du vielleicht, warum ausgerechnet "Die mutistische Blockade" ein so besonders wichtiges Thema ist. Und nicht nur du fragst das, sondern viele Mutismus-Eltern und Mutismus-Helfer fragen es auch - und zwar weil sie denken, dass doch alles ganz klar ist.

Die mutistische Blockade, das ist doch, wenn Mutismus-Betroffene schweigen.

Wenn du dazu eine Umfrage machst unter Leuten, die das Wort "Mutismus" kennen, wirst du 100 % Zustimmung kriegen.

Volle Zustimmung fühlt sich gut an. So als ob alle wüssten, was Mutismus ist und wie man damit umgeht. Als ob das Mutismus-Rätsel keines ist, weil die Lösung ja auf der Hand liegt.

Das Schweigen ist das Problem. Also ist Sprechen die Lösung.

Super-einfach. Nur kann es halt so nicht stimmen - denn die Wirklichkeit der Mutismus-Betroffenen ist eine völlig andere.

Ist etwa die mutistische Blockade etwas ganz anderes? Und das Schweigen ist eine Konsequenz aus diesem anderen?


Dazu kriegst du in einer Umfrage keine 100 % Zustimmung. Wahrscheinlich kriegst du gar keine Antworten. Denn dazu hat kaum jemand eine direkte, konkrete Meinung. Das fühlt sich unsicher an, irgendwie schwammig. Und daher ist es schwierig zu fassen. 

Sich der Frage nach der wirklichen Erfahrung von Mutismus-Betroffenen zu stellen erfordert eine tiefe Auseinandersetzung mit dem, was man nicht hundertprozentig weiß. Was manchmal eher gefühltes als gewusstes Wissen ist. Und was ganz schwer in Worte zu fassen ist.

Daher finde ich Austausch zu diesem Thema spannend. Und wichtig. Und aufschlussreich für alle, die sich darauf einlassen, hinspüren, eigene Erfahrungen reflektieren und ihren momentanen Erkenntnisstand teilen (trotzdem sie ahnen, dass die abschließend "korrekte" und für alle zutreffende Antwort keiner formulieren kann).

Wie ist es, im Mutismus-Zustand zu sein? Das ist eine Frage, die immer und immer wieder betrachtenswert ist


Etwas, das mir die letzten Tage besonders deutlicher als je zuvor aufgefallen ist: Wenn ich mit Eltern und Helfern oder auch mit erwachsenen Mutismus-Betroffenen diese Frage nach der Blockade diskutiere, kommt das Wort "Sprechen" nicht vor. Und das Wort "Angst" auch nicht.

Das deutet darauf hin, dass - anders als in der akademisch-distanzierten Wissenschaft erdacht und aufgeschrieben - für's konkrete Leben mit Mutismus und mit Mutisten vielmehr die Besonderheiten des Mutist-Seins das relevante Thema sind. Eines, über das noch längst nicht alles gesagt ist.

Aktuell im Mutismus-Podcast:

Ist Selektiver Mutismus eine "Spektrum-Störung"? | 116

Nach der vorigen Folge über Autismus-Spektrum-Störungen blieb die Frage offen, ob man nicht auch Mutismus in so einem Spektrum verorten sollte.
Nein. Sollte man nicht.
Selektiver Mutismus hat wenige und sehr konkrete Merkmale. Und das ist sinnvoll so.

Reinhören (Opens in a new window)

Die mutistische Blockade im Detail  Teil 1: Kontakt | 117

Was Selektiven Mutismus besonders macht, ist der Wechsel zwischen dem Mutismuszustand und dem Zustand ohne Mutismus. 
Das ist Grund genug, mal ausführlich über die mutistische Blockade zu sprechen - in dieser Folge mit dem Fokus auf Kontakt (oder genauer gesagt: die Unmöglichkeit, Kontakt zu haben).

Reinhören (Opens in a new window)

Warum deine Unterstützung mir hilft, Mutismus-Wissen zu teilen...

Ein Teil der finanziellen Unterstützung geht in meine Kaffeekasse. Denn um morgens überhaupt in die Gänge zu kommen, ist Koffein für mich ein entscheidender Faktor.
Und am liebsten entwickle ich meine Podcast-Folgen-Ideen bei einer Tasse Kaffee am Vormittag.

Der andere (größere) Teil der Unterstützer-Beiträge hilft mir dabei, Informationen über Selektiven Mutismus auf verschiedenen Wegen zu veröffentlichen. Dazu zählen neben den Podcast-Folgen auch Text-Beiträge, Info-Veranstaltungen, Vorträge, Webinare, Tagungen etc.

Wenn du mir zum Beispiel für drei Euro einen Espresso im Monat spendierst, ist das für mich eine große Motivation und eine Hilfe dabei, meine Info-Arbeit dauerhaft fortzusetzen.

Ich bin Monat für Monat sehr dankbar für die Unterstützung. 

Nicht zuletzt, weil mir dadurch immer wieder bewusst wird, dass mehr Information über Selektiven Mutismus nicht nur mir sondern auch einigen anderen Leuten ein Anliegen ist.

Angenommen, der Mutismus-Zustand wäre für die Betroffenen auf vielen Ebenen eine Sonder-Situation.
Angenommen, ihre ganze Erfahrung vom Sein in der Welt wäre innerhalb der Blockaden anders als ohne Blockade.
Angenommen, das würde dazu führen, dass Kommunikation irrelevant für sie wird in den Blockade-Phasen...

Und andererseits:
Angenommen, dass Sprechen ohne Einschränkungen geht, wann immer keine Mutismus-Blockade da ist.
Angenommen, dass ganz normales Leben immer da ist, wo kein Mutismus-Zustand ist...

Worüber würden wir uns unterhalten?


Schreib mir (Opens in a new window) eine Antwort-Mail mit deinen Gedanken. Oder komm ins Online- bzw. Telefon-Gespräch (Opens in a new window) mit mir.

Bis zum Wiederhören...
Tu dir gut!

Deine
Christine Winter

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