Psalmcode III
Von der Herausforderung die Psalmcode-Vertonungen aufzuführen
Der Psalm 22 ist ein vergleichsweise langer Psalmtext. Er vollzieht eine Entwicklung vom ikonischen ersten Satz "Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?" über bildreiche Schilderungen von konkreten Bedrohungen und der Beschreibung der eigenen Schwäche ("Ich aber bin ein Wurm"), fiebertraumgleiche Backflashs ("Du bist es, der mich aus dem Schoß meiner Mutter zog, der mich anvertraut der Brust meiner Mutter") bis hin zu einer Verheißung von Rettung und Stärke ("Seine Heilstat verkündet man einem Volk, das noch geboren wird").
Während ich bei anderen Psalmvertonungen (z.B. Psalm 25) den Text sowohl stark eingedampft, als auch subjektiv stark paraphrasiert habe, begann ich die Vertonung von Psalm 22 eher klassisch linear anhand von mit dem Vocoder eingesungenen Textinseln, Vers für Vers, entlang der oben skizzierten Kartographie des Psalms. Ich knüpfte gedanklich an eine Karfreitags-Situation an, in der ich den Psalm 22 im Wortlaut solistisch mit einem Harmonizer gesungen hatte (für Erläuterungen zum Thema Harmonizer und Vocoder siehe Artikel Psalmcode I). Diese Schlichtheit und musikalische Durchgängigkeit wollte ich für die Vertonung bewahren. Ausgehend von der ursprünglich vermuteten, historischen Psalmbegleitung mit Saiteninstrumenten experimentierte ich anschließend mit begleitenden Gitarrensounds. Hier die Originalaufnahme ohne Effekte zum Hören (ab hier nur für Mitglieder):
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