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Musk verschenkt Millionen für Unterschriften: Wie viel Demokratie kann man kaufen?

Elon Musk, der selbsternannte Retter der Redefreiheit, greift jetzt zu den ganz großen Waffen. Eine Million Dollar. Pro Tag. Für eine Unterschrift. Kein Scherz.

Natürlich nicht für irgendeine Petition – es geht um die Unterstützung des heiligen Grals der amerikanischen „Freiheiten“: das Recht auf Redefreiheit und Waffenbesitz. Fehlen nur noch ein paar Baseball-Schläger und eine Einladung zum nächsten NRA-Treffen. Willkommen im US-Wahlkampf 2024.

Eine Million Gründe, Musk „cool“ zu finden – oder?

Elon Musk, reichster Mann der Welt und Tech-Mogul mit einer Ego-Größe, die fast die Erdumlaufbahn sprengt, übergibt stolz einen Scheck an John Dreher, den ersten „glücklichen“ Gewinner seiner Unterschriften-Lotterie.

https://x.com/CollinRugg/status/1847793969604022720 (Opens in a new window)

Wie man sich diese Lotterie vorstellen darf? Ganz einfach: Klick auf die Petition und schon bist du im Lostopf für eine von Musks täglichen Millionen. Was muss man dafür tun? Lediglich seine Stimme für Redefreiheit und das Recht, mit einem Arsenal an Waffen herumzurennen, abgeben. Ein verlockendes Angebot in einem Land, in dem Waffengewalt ein täglicher Begleiter ist und Redefreiheit längst zu einer Waffe politischer Propaganda geworden ist.

Elon Musk hat es sich auf einer Wahlkampfveranstaltung von Donald Trump in Pennsylvania nicht nehmen lassen, diesen glorreichen Coup anzukündigen. Klar, schließlich geht es um „die Grundwerte, die Amerika zu dem gemacht haben, was es heute ist“, wie Musk so bescheiden betonte. Übersetzung: „Ihr könnt euch eure Wahlstimmen erkaufen lassen, denn ich habe das nötige Kleingeld.“

Millionen für die „Verfassung“ – oder nur für Musk?

Aber was steckt wirklich hinter Musks großzügiger Spendenaktion? Natürlich verkauft er es als ein heroisches Eintreten für die US-Verfassung. Besonders der erste und zweite Verfassungszusatz haben es dem Xitter-König angetan: Redefreiheit und das Recht, Waffen zu tragen. Die Grundpfeiler einer funktionierenden Demokratie – zumindest laut Musk und seinem Lieblingspräsidenten Trump. Doch muss man sich wirklich fragen, warum ein Multimilliardär plötzlich so tief in die Tasche greift, um diese „Freiheiten“ zu sichern? Vielleicht hat es ja etwas mit den vielen neuen Twitter-Usern zu tun, die er sich durch diese Aktion erhofft. Schließlich bringt jedes zusätzliche „Ja“ zur Redefreiheit auch mehr „Ja“ zu Twitter und damit mehr Aufmerksamkeit für den Tech-Titanen.

Oder geht es vielleicht darum, das nächste große Spektakel zu inszenieren? Musk liebt ja nichts mehr als sich selbst im Rampenlicht zu sehen. Und was könnte glamouröser sein, als Trump mit einer Millionenshow zu unterstützen? Nur blöd, dass man sich Demokratie nicht kaufen kann – zumindest noch nicht offiziell.

Fazit: Demokratie auf dem Silbertablett

Was bleibt am Ende? Ein Tech-Milliardär, der seine Petitionen mit Schecks versüßt und dabei vorgibt, im Namen der Freiheit zu handeln. Eine Wahlveranstaltung, die eher nach einer Reality-Show klingt als nach ernsthaftem politischen Engagement. Und eine traurige Wahrheit: Wenn es darum geht, Wähler zu mobilisieren, scheint Geld doch immer noch die stärkste Waffe zu sein. Aber keine Sorge, Amerika – Elon Musk ist hier, um deine Freiheit zu retten. Für eine Million pro Tag. Deal?

Also, liebe Leser*innen: Wie viel ist eure Unterschrift wert?

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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