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„Ich bin ja nicht rechts, aber…“ – Die neue Tarnung für falsche Toleranz

Neutral, wo’s brennt? Warum „Ich sag ja nur meine Meinung“ keine Entschuldigung ist

Heute war ich mal wieder im Netz unterwegs – Kommentarspalten, die scheinbar unendliche Quelle für Kopfschütteln und Stirnrunzeln. Was mir immer wieder ins Auge stach, war die Floskel „Ich bin ja nicht rechts, aber…“, gefolgt von einer Parade an Scheinargumenten, die eigentlich nur eins bedeuten: Falsche Neutralität als Entschuldigung fürs Wegsehen und Durchwinken. Aber Moment mal, glauben die wirklich, das sei Toleranz?

„Ich bin neutral und finde, wir sollten alles sagen dürfen“ – der Klassiker in neuem Gewand

In einem Kommentar sagte ein Nutzer, nennen wir ihn mal Peter Immerneutral, wortwörtlich: „Ich finde, man sollte auch noch sagen dürfen, was man denkt, ohne gleich als rechts abgestempelt zu werden.“ Na, dann scheint er ja ganz genau zu wissen, warum ihn vielleicht doch jemand als rechts einordnet – nämlich, weil solche Sätze meistens kein harmloses Geplauder sind, sondern gezielte Relativierungen. Aber das geht natürlich unter dem Deckmantel der „Meinungsfreiheit“, als sei diese ein Freibrief für alles.

Hier schwingt immer das altbewährte „Ich sag ja nur meine Meinung“ mit, als würde es den Inhalt irgendwie entschärfen. Denn anscheinend ist es heute hip, sich „neutral“ zu geben, um nicht Stellung beziehen zu müssen. Doch wer „neutral“ bei Rassismus bleibt, hat sich längst positioniert – nur eben nicht auf der Seite der Menschlichkeit.

Falsche Toleranz par excellence: Wenn „Neutralität“ plötzlich „Gesunder Menschenverstand“ heißt

Ein anderer Kommentar von Sabine Sowiesonichtpolitisch setzt noch einen drauf: „Ich bin weder rechts noch links, aber es ist doch ganz normal, dass man zuerst an die eigene Gruppe denkt. Das ist nur gesunder Menschenverstand.“ Diese Phrasen, die angeblich nur „vernünftige“ Gedanken ausdrücken sollen, sind oft nichts anderes als versteckte Einladungen zur Diskriminierung.

Dieses „Ich bin ja nicht rechts, aber…“ wird zu einem Allheilmittel, mit dem man praktisch jedes Argument als angeblich „vernünftig“ und „gesund“ verkaufen kann. Dabei gibt es in Wahrheit nichts Gesünderes, als klar für Respekt und Menschenrechte einzustehen.

„Ich bin tolerant gegenüber allen Meinungen“ – wie „Neutralität“ zur Tarnung für Hass wird

Ein dritter Kommentar, diesmal von Tina Toleranzhochzehn, wollte besonders weltoffen klingen: „Man sollte auch denen zuhören, die kritische Stimmen äußern. Ich bin tolerant gegenüber allen Meinungen.“ Ja, schön, Tina, Toleranz ist eine wunderbare Sache – aber eben nicht, wenn sie für Intoleranz herhalten muss. Die „Toleranz gegenüber allen Meinungen“ führt hier nur dazu, dass sich Hass ganz ungestört in der Kommentarspalte ausbreiten kann, ohne dass irgendjemand dagegen Stellung bezieht.

Toleranz endet da, wo andere in ihrer Würde und ihren Rechten verletzt werden. Wer glaubt, er sei tolerant, indem er menschenfeindliche Ansichten duldet, hat das Prinzip nicht verstanden und macht sich sogar zum Komplizen. Wer „alle Meinungen“ toleriert, gibt auch den schlechtesten davon eine Plattform und legitimiert Hass unter dem Deckmantel der Toleranz.

Fazit: „Ich bin ja nicht rechts, aber…“ – der Spruch der Unverbindlichen

Und so kreist es in den Kommentarspalten: „Ich bin ja nicht rechts, aber…“ – das Mantra derer, die bloß nicht Farbe bekennen wollen. Wer glaubt, sich mit „Neutralität“ in Sicherheit wiegen zu können, hat nichts verstanden: Toleranz gegenüber Intoleranz ist der schnellste Weg, den Hass zu legitimieren. Wer schweigt, stimmt zu, und wer neutral bleibt, hält den Türöffner für Diskriminierung. Die Zeit für faule Ausreden ist vorbei – wer Rassismus mit neutralen Augen sieht, hat den Schuss nicht gehört.

Rechtlicher Hinweis: Dieser Artikel dient der kritischen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und stellt keine rechtlich bindenden Aussagen dar. Die dargestellten Ansichten dienen ausschließlich der Information und Diskussion. Die verwendeten Informationen basieren auf öffentlich zugänglichen Quellen. Trotz sorgfältiger Prüfung wird keine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit übernommen. Der Artikel erhebt keinen Anspruch auf die alleinige Wahrheit und ist im Sinne der Meinungs- und Informationsfreiheit zu verstehen.

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