Hass im Netz: Warum wir unsere Demokratie für Trolle opfern
Hasskommentare gehen uns alle an – aber anscheinend nicht genug, um endlich mal was zu tun
Daumen hoch für die digitale Apokalypse! Wenn es um Hatespeech im Netz geht, sehen wir wohl alle gerne weg – oder scrollen weiter, genervt, weil die Kommentarspalte wieder mal das geistige Niveau eines Mülleimers hat. Doch die Fakten sprechen eine deutliche Sprache: Laut der neuesten Forsa-Umfrage haben satte 78 Prozent der Internetnutzer*innen schon Hasskommentare gesehen. Und als wäre das nicht schon finster genug, klopft dieses Problem jetzt auch ganz lässig an die Tür unserer Demokratie. Kein Witz: Wenn sich die gesitteten, rationalen Stimmen aus Angst oder genervtem Rückzug im Netz immer mehr zurückziehen, kriegen wir ein dickes Problem. Das Spielfeld gehört dann allein den Lautesten, Radikalsten und, na klar, den wahnwitzigen Verschwörungstheoretikern.
Hasskommentare? Die neuen Statussymbole der Kommentarspalten
Was da täglich an Hetze und Beleidigungen durch die sozialen Netzwerke rauscht, macht selbst Zynikerinnen sprachlos: Politikerinnen, Klimaschützerinnen, Menschen mit Migrationshintergrund, Geflüchtete und nicht zuletzt Frauen und Angehörige der LGBTQIA-Community stehen ganz oben auf der Zielscheibe. Willkommen im 21. Jahrhundert! Statt Fortschritt gibt’s Hasskommentare frei Haus. Und nein, das ist nicht das spaßige Internet, das uns alle miteinander verbinden sollte – es ist schlicht eine Hetzplattform, die sich die Radikalen unter den Nagel gerissen haben, während der Rest schweigend zuschaut.
Hatespeech im Netz: Ein knallharter Schlag ins Gesicht unserer Gesellschaft
Dass sich immer weniger Menschen überhaupt trauen, gegen diesen Müll im Netz anzugehen, sagt viel. Statt aktiv zu widersprechen oder Hasskommentare zu melden, lassen wir Trolle und Hetzer lieber wüten. Die Studie zeigt: Die sogenannten "Counter Speech"-Bemühungen, also Hass öffentlich entgegenzutreten, sind seit 2020 sogar zurückgegangen – von 23 auf traurige 19 Prozent. Klar, viele haben einfach keinen Bock mehr auf Diskussionen, die doch nur im persönlichen Angriff und haltlosen Beleidigungen enden. Es wirkt fast, als hätte das Internet inzwischen eine eigene Troll-Szene gezüchtet, die sich an ihren Hassblasen berauscht und all jene zermürbt, die anständige Diskussionen führen wollen.
Ignoranz im Internet: Bequemer Weg in die digitale Dystopie
Und da wären wir beim Knackpunkt: Solange der Großteil der Menschen die Attacken im Netz als bloßes Beiwerk der digitalen Welt abtut, kommen die Trolle immer mehr in Fahrt. Hasskommentare sind längst kein Spaßfaktor mehr, sie sind gefährlich. Laut Forsa-Umfrage sagen 43 Prozent, dass das Internet sowieso nur noch von Provokationen lebt. Und der Effekt? Ein Viertel der Befragten zieht sich zurück, weil sie auf die toxische Netzkultur schlicht keinen Nerv mehr haben – und damit lassen sie den Platz frei für all die Hater, die gar nichts anderes wollen.
Der Preis des Schweigens: Hatespeech ist eine Einladung zum Rückzug – und zur Radikalisierung
Wer von uns will wirklich, dass sich die Politik und unser gesellschaftliches Zusammenleben an einem Ort aufhalten, wo der Umgangston dem einer miesen Reality-Show ähnelt? Das permanente Trollen und Beschimpfen führt nicht nur dazu, dass sich Betroffene völlig verständlicherweise zurückziehen – es hat auch handfeste Konsequenzen für ihre psychische und körperliche Gesundheit. In der Umfrage gaben 31 Prozent der Betroffenen an, sich hilflos zu fühlen, 23 Prozent ziehen sich komplett aus Foren zurück und jedes sechste Opfer kämpft mit psychischen oder physischen Beschwerden. Herzlichen Glückwunsch, Internet, du hast offiziell die Funktion der Gedankenaustauschplattform abgeschaltet.
Schlusswort: Schluss mit Stillhalten!
Es reicht! Wer das Netz den Trollen und Hetzern überlässt, braucht sich über die Folgen nicht zu wundern. Wir müssen uns nicht mit den geistigen Tieffliegern abfinden, die jeden Kommentarbereich in ein toxisches Sumpfloch verwandeln. Meldet die Hasskommentare, widersprecht öffentlich und lasst euch nicht zum Verstummen bringen. Oder wollt ihr am Ende dabei zusehen, wie unser digitales "Zuhause" nur noch denjenigen gehört, die die Demokratie am liebsten in den Abfalleimer kippen würden?
Fazit: Klar, man könnte sich mit dem Satz „Das ist halt das Internet“ trösten. Aber wenn uns das Netz zu einem Ort wird, wo die dümmsten Schreihälse gewinnen, wird es Zeit, aktiv zu werden. Denn der Preis des Schweigens könnte unsere Demokratie kosten.