Heiliger Homonymus!

Mal wieder viel gelernt in einer Woche, vor allem, dass man auch mit dem kleinen Einmaleins prima durchs Leben kommt.

Warum, verdammte Hacke, meldet sich mein Steuerberater immer genau dann bei mir, wenn ich gerade dabei bin, meine letzten Piepen auszugeben? In meinem Online Warenkörbchen lag ein smaragdgrünes Kleidchen, nur einen Klick davon entfernt, meins zu werden, als der große weiße Umschlag ins Haus flatterte. Darin teilte man mir außerordentlich freundlich mit, dass es nun wohl vorbei sei mit dem glamourösen Lifestyle. Man drückte sich natürlich anders aus, aber ich verstand gleich, dass der Hase ab jetzt Richtung Finanzamt statt rebelle.com (Opens in a new window) laufen würde. Ich klickte mich trotzdem stoisch weiter durch die Online Boutique, einfach so zum Spaß, nur um nicht traurig, frustriert oder stinksauer zu werden. Als meine Tochter ins Wohnzimmer kam, bemerkte sie beim Anblick ihrer mürrischen Mutter auf dem Sofa: „Mama, du siehst aus wie der arme Poet.“ Na prima, so weit ist es also gekommen: Gestern noch la Parisienne, heute armer Poet.

Naja, erwiderte ich, der hatte aber bestimmt keinen Dior Schuhkarton als Schreibtischfach. Und überhaupt, ich führe ja wohl nicht ganz freiwillig das Leben eines Schreibtisch-Zigeuners. Nur so zur Erinnerung: Seit Monaten dient mein Sofa als Vorzimmer, als Kantine, Unterhaltungscenter, als mein kleines Büro, 24 Stunden geöffnet. Ich richtete es ein, als ich meiner Tochter mein Schreibatelier mit mütterlicher Selbstlosigkeit überließ, damit sie sich ausbreiten und ungestört auf ihr Abitur vorbereiten kann. Mein Berufsleben ist seither zwar etwas ungelenk, aber die meiste Zeit finde ich mich gut zurecht in meiner improvisierten Schaltzentrale, in der man auch prima kleine Nickerchen machen kann. Nur hin und wieder stecke ich