Vielleicht bin ich in Wahrheit ein Mönch
Unsere Autorin macht Schluss mit einer Nonne. Nach letzter Woche war das echt ein Klacks.

Wie’s mir geht? Och, eigentlich ganz gut. Jedenfalls besser als gedacht. Das sage ich nicht nur hier in aller Öffentlichkeit, das schrieb ich am Dienstag nachmittag auch meiner Freundin Julia. Während sie mir per Whatsapp ihr Herz ausschüttete, wie traurig sie sei, sie müsse jetzt erstmal vor lauter Kummer eine Runde Laub fegen gehen, gab ich ein bisschen mit meiner neu erworbenen Coolness an: „Och, ich bin total entspannt.“ Da war es nachmittags um drei, und während Julia drüben am anderen Ufer des Sees mit ihrem Besen im Vorgarten herumhantierte und ich in Starnberg Quinoa einweichte, spazierten unsere beiden Töchter mutterseelenallein über einen Nachtmarkt in Bangkok und vertilgten abenteuerlustig Skorpione. Also gegrillt wurden sie vorher schon noch, die Skorpione. Es war die erste Woche ihres hundertjährigen Trips ans andere Ende der Welt, und sie ließen es, schluck, ganz ruhig angehen. Naja, ein gewisser Kick gehört doch dazu, wenn man loszieht, um die Welt zu entdecken, nicht? Ich gab mich erstaunlich gelassen, vermutlich eine Folge von zu viel „Innere Ruhe Tee“ in den letzten Monaten. Wir, die zurückgelassen wurden, müssen lernen zu vertrauen, das ist ganz wichtig, wir dürfen uns nicht verrückt machen, müssen loslassen, Haltung bewahren, die Neugier teilen, dozierte ich. Gedacht habe ich: Hoffentlich hat mein italienischer Schwabe ein Gegengift in die Reisepotheke gestopft…
Hier gibt’s ein bisschen Glück für alle! Schnell abonnieren und weiterlesen…
Zum Abo (Opens in a new window)
Already a member? Log in (Opens in a new window)