Passa al contenuto principale

Grüne Perle in Hamm

Es gibt Orte in Hamburg, die wirken wie aus einer anderen Welt. In manchen Straßen ist es so still, dass man Tausende von Bienen über den Linden am Straßenrand summen hören kann. 

In so einer Straße war ich am Wochenende – am 24. und 25. Juni. Das war die Marienthaler Straße in Hamm Nord. Nicht nur habe ich mal dort in einer wunderschönen kleinen Wohnung gewohnt, ich wurde auch zu einem besonderen Event eingeladen, nicht weit von meinem früheren Wohnort – im Stadtteil- und Schulgarten Hamm.

Wie alle guten Sachen, ist er nicht leicht zu entdecken – der Hammer Garten. Stell Dir mal vor, Du hast mitten in einer Großstadt, in Deinem Stadtteil, einen Ort, an dem Du Dich zurückziehen kannst: Gartenarbeit, Zeichnen, sich mit Nachbar:innen treffen oder einfach mal Chillen zwischen Zwetschgen- und Apfelbaum. 

Vor ziemlich genau 10 Jahren wurde der Garten in Eigeninitiative von Bewohner:innen und der anliegenden Stadtteilschule aufgebaut. Die 1.200 Quadratmeter große Fläche lag bis dahin brach und verlassen. Nur ein paar sehr alte und vernachlässigte Obstbäume standen da rum. Die Anwohner:innen treffen sich seit dem regelmäßig, um zu arbeiten und zu reden. Schulklassen haben ihre eigenen Beete und kommen gern zum Malen oder Pflanzen pflegen. Regelmäßig arbeiten sie auch zusammen. Leute kommen und gehen, viele von ihnen sind von Anfang an dabei und halten zusammen. Wie Susanne Buhl und Marianne Liene. Aber auch viele andere Anwohner:innen und Hobby-Gärtner:innen.

Jeden ersten Freitag im Monat wird ein Hammer Abendbrot organisiert. Dabei können die Besucher:innen all die Köstlichkeiten probieren, die dort wachsen – je nach Jahreszeit: Kräuter, Obst, Gemüse. 

Am 24. und 25 Juni hat der Stadtteil- und Schulgarten Hamm sein 10-Jähriges Jubiläum gefeiert. Es waren nicht nur Gartenfreunde dabei, sondern auch der Bezirksamtleiter Ralf Neubauer, der stellvertretende Schulleiter der Stadtteilschule Fredrik Heim, die Big Band der Schule und Künstlerinnen des Kollektivs „Artlikör“. Auch ich wurde mit meinen Bildern eingeladen, weil ich seit Beginn an für den Garten Printprodukte gestaltet habe.

Vom Kollektiv „Artlikör“ kamen drei Künstler:innen, die ihre Werke mitgebracht haben – sehr gelungene, fast überlebensgroße Schafe aus Pappmache und Bilder, die sie im Garten an den Bäumen aufgehängt haben. 

Ich habe viel gelernt und gegessen. Es gab selbstgebackenes Brot, Kräuterquark, Getränke und Salate – fast alles gemacht aus den Zutaten, die jetzt im Garten reifen. Aber auch Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und die intensiv schmeckende Widerdbeeren konnte ich dort probieren. 

Beschwipst von Himbeerlikör und Fruchtbowle bin ich am ersten Tag mit der Bahn abends nach Hause gefahren. Nur um am nächsten Tag wieder zu kommen und die unzähligen Kuchenstücke zu probieren und mich mit einigen der Mitglieder zu unterhalten. 

Es war ein gelungenes Fest, fast hatte ich keine Zeit zum Zeichnen … gerade noch geschafft!

Ich wünsche dem Garten noch mindestens weitere 10 Jahre und Dir einen guten Start in den Tag.

Bis nächste Woche!

Julia Zeichenkind

0 commenti

Vuoi essere la prima persona a commentare?
Abbonati a zeichenkind-reportage e avvia una conversazione.
Sostieni