3. Stelle für Museumspädagogik?
3. November 2023
Liebe Lesende,
bald drei Jahre ist es her, dass der museumspädagogische Dienst im Landkreis seine Arbeit aufgenommen hat. Doch das war nicht der Anlass, weshalb sich der Regionalausschuss der Gemeinden Zeuthen, Eichwalde, Wildau und Schulzendorf (ZEWS) in seiner Oktober-Sitzung damit beschäftigt hat. Barbara Winter vom Verein “Kind und Kegel” Eichwalde war zu dem Tagesordnungspunkt eingeladen, und so geriet der TOP vor allem zu einem Gespräch über die Bedürfnisse des Eichwalder Vereins.
Barbara Winter sprach darüber, dass der Verein mehr hauptamtliche Unterstützung gebrauchen könnte. Im Blick hatte der Verein dabei eine der eigentlich drei Stellen des Museumspädagogischen Dienstes (MuPäd) Dahme-Spreewald, von denen heute zwei besetzt sind. Ursprünglich hatten die Städte Königs Wusterhausen, Luckau und Lübben 2018 Unterstützung beim Landkreis Dahme-Spreewald angeregt, Königs Wusterhausen war aber doch nicht mit in das Projekt eingestiegen. Die Stellen werden über eine eigens geschaffene Förderrichtlinie des Landkreises Dahme-Spreewald zu 80 Prozent plus Sachkosten finanziert, den Rest tragen die beiden verbliebenen Städte (zu je 37,5 Prozent) sowie weitere Kommunen (zu je fünf Prozent). In das Projekt sind über eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung (Si apre in una nuova finestra) neben Luckau und Lübben nämlich auch die Ämter Lieberose/Oberspreewald, Schenkenländchen und Unterspreewald sowie die Gemeinden Heideblick und Heidesee eingestiegen (Si apre in una nuova finestra). Sie bekennen sich darin dazu, dass “die beteiligten Museen und musealen Einrichtungen als Lern- und Kommunikationsorte für die einheimische Bevölkerung, wie Familien, Kitagruppen und Schulklassen, Jugendorganisationen und Vereine fungieren”.
Die dritte, nicht ausfinanzierte und besetzte Stelle war nun in das Blickfeld des Eichwalder Vereins “Kind und Kegel” geraten. Man könnte diese aus den Nordgemeinden heraus beantragen, schlug die Vereinsvorsitzende Barbara Winter vor. “Doch die Stellen sind der Stadt Lübben zugeordnet, die agieren weitgehend im Süden”, kritisierte sie - offenbar in Unkenntnis der regionalen Arbeit des MuPäd und dessen Finanzierung durch zahlreiche Kommunen der Mitte und des Südens des Landkreises. Außerdem wolle man, sagte sie, “nutzerorientiert arbeiten. Wir wollen nicht die Museen beglücken, sondern die Nutzer, also die Kinder in die Museen bringen.” Sie leiste seit 20 Jahren sehr viel ehrenamtliche Arbeit in diesem Gebiet, da böte es sich an, auch “jemanden hier oben zu installieren”. Die dortigen Schulen hätten den MuPäd “noch nicht gesehen”.
Schaut man sich die Website (Si apre in una nuova finestra) des MuPäd an, so wird das Spektrum der Arbeit deutlich: Es reicht (Si apre in una nuova finestra) von Ferienangeboten, an denen pro Saison mehrere Hundert Kinder teilnehmen, über Regionalkonferenzen (Si apre in una nuova finestra) zur Vernetzung und zum Austausch bis hin zu Konzepten für Museen und Bildungseinrichtungen, die über Bedarfsanträge (Si apre in una nuova finestra) angefragt werden können. Auch eine Weiterbildung für Gästeführer in Museen wurde entwickelt. Auf der Website werden zudem die Museen in Dahme-Spreewald auf einen Blick sichtbar (Si apre in una nuova finestra) gemacht. In der Dokumentation der bisherigen Arbeit wird erkennbar (Si apre in una nuova finestra), dass der MuPäd bereits mehrere Male in Eichwalde war.
Die Ausschussvorsitzende Claudia Mollenschott hatte in ihrer Einleitung bemerkt, wo möglicherweise der Haken liegen könnte: dass der Dienst noch nicht “gut genug bekannt” sei. Sie schlug vor, die dritte Stelle als “interkommunales Projekt mit Co-Finanzierung aus den ZEWS-Gemeinden” auf den Weg zu bringen, denn der MuPäd sei “ein gutes Projekt”. Christian Könning, Gemeindevertreter aus Eichwalde und Kreistagsmitglied, unterstrich die Notwendigkeit so einer Stelle auch im Norden. Einen “Grundstrukturfehler” sieht er in der Ansiedlung des Museumspädagogischen Dienstes in Lübben. “Das war einmal so gewünscht, heute ist Situation ist eine andere”, sagte er. “Wir müssen das mal kritisch hinterfragen.”
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