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Samstag.

Heute steht ein Fußball-, ein Geduldsspiel und eine Geburtstagsparty an.

Bereits um 6:00 Uhr fühle ich mich ausgeschlafen. Ich klettere aus meinem Bett und habe Lust auf Yoga. Danach ziehe ich Energie, manifestiere und ziehe die Karten für heute. Auf dem Weg zum Bad stelle ich den Wasserkocher an.

Als ich vom Bad komme, ist das große Herzmädchen bereits auf, hat den Kater hineingelassen und wir begrüßen uns.

Später sieht sie meine gezogene Karte für heute und fragt ob sie auch eine ziehen darf. Na klar. Sie geht los und kommt kurz darauf mit der „Sonne“ zurück. „Was bedeutet die?“ Wir lesen zusammen.

Die Intention:

„Ich bin komplett. Ich bin mehr als genug. Ich strahle wie die Sonne, wenn ich glücklich bin.“

Wie passend. In den letzten Tagen hatte sie immer wieder Zweifel an sich selbst, an ihren Freundschaften, ihrem Können. Sie freut sich.

Dann spielt sie kurz mit Murmeln, ich trinke meinen Matcha-Latte. Seit vorgestern „spielt“ sie ein „Spiel“. Das geht so.

Gummi Gummi Bär Bär

Gummi Gummi Chen Chen

Gummi Bär

Gummi Chen

Gummi Bär Chen.

Dazu macht man verschiedene Bewegungen mit den Händen. Ich habe es zuerst nicht kapiert. Sie zeigt es mir langsam und dann spielen wir es zusammen und klatschen uns dazu gegenseitig in die Hände.

Mittlerweile ist auch der Herzjunge auf und ich bereite das Frühstück vor. Danach möchten beide an die Switch. Ich lasse sie gewähren („erst den Schlafanzug aus“), denn ich habe noch einiges einzupacken und zusammen zu packen. Wir werden später den Geburtstag des kleinen Herzmädchens feiern. Dazu brauchen wir einige Sachen. Und da wir dann auch dort übernachten, brauchen wir noch mehr Sachen. Kuscheltiere, Bücher, Klamotten…

Vorher hat das Herzmädchen noch ein Fußball-Turnier. Sie möchte, dass einer von uns mit fährt. Aber das schaffen wir zeitlich nicht. Kurz bevor ich sie zum Treffpunkt fahren möchte, fließen bei ihr die Tränen. Ich tröste, sehe mich gleichzeitig schon doch mit zum Fußballspiel fahren. Das Herzmädchen beruhigt sich, zieht ihre Schuhe an. Wir steigen ein. Ich bringe sie zum Treffpunkt. Ihre Freundin sitzt mit einer Laugenstange im Auto. „Mama, kannst du mir auch beim Bäcker noch schnell was holen?“

„Nein, ihr fahrt denke so grade.“

„Aber das geht doch schnell.“

„Da ist bestimmt viel los. Iss doch deine Banane, die ich dir eingepackt habe.“

„Ich möchte aber auch eine Laugenstange. Bitte Mama, ich hab Hunger!“

Ich gebe nach, flitze über die Straße in den Laden gegenüber. Es ist voll. Nur eine Frau bedient. Ich werde nervös. Endlich die Frage: „Wer bekommt nun?“ Ich sage schnell, bevor jemand anders etwas sagen kann: „Ich hätte nur gerne schnell eine Pfefferecke, die Mädchen fahren nämlich so grade zum Fußball.“ „Okay.“ An der Kasse ist auch niemand zu sehen. Endlich kommt jemand. Ich drücke der Kassiererin das Geld mit den Worten „stimmt so“ in die Hand und eile aus dem Geschäft. Der Vater, der mein Herzmädchen und seine Töchter mitnimmt, steht schon im Auto vor der Tür. Schnell reiche ich dem Herzmädchen die Tüte, wünsche viel Spaß und bis später. Sie freut sich. Bis später!


Zuhause hat inzwischen der Herzjunge den Kater in die Wohnung gelassen. Perfekt. So können wir so grade los. Wir packen alles ins Auto. Fast sitze ich auch. Dann fallen mir meine Ohrringe ein. Also nochmal hoch. Auch der Herzjunge flitzt nochmal hoch. Er hat das Muttertaggeschenk vergessen. Auf seinem Schoß muss er dann während der Fahrt den Teller mit den gebackenen Eulen festhalten. In einer Kurve rutschen diese, aber er hält dagegen, sodass nur einer Eule ein Ohr gequetscht wird. Puh!

Schon bald sind wir bei Herzmanns Wohnung. Er ist noch auf einer Beerdigung, deshalb ist seine Mama mit dem jüngsten Herzmädchen oben. Sie spielen ein Spiel am Tablet. Wir quatschen kurz. Dann geht Oma runter, sie möchte noch die Kuchen für später fertig machen. Ich zähle die Teller für den Geburtstagskuchen, als der Herzmann nach Hause kommt. Er sieht mitgenommen aus, muss erstmal atmen.

Mithilfe der Herzkinder koche ich das Mittagessen. Es wird Nudeln mit Soße und Brokkoli geben, denn später gibt’s ja noch genug Kuchen, wo wir uns alle schon sehr drauf freuen. Deshalb essen wir auch schon relativ früh. Nach dem Essen fangen wir dann an, alles für die Party vorzubereiten. Stühle draußen abwischen, Luftballons aufpusten, Servietten bereitlegen. Schon wird es Zeit, dass ich losfahre, um das große Herzmädchen abzuholen.

Mit dem Vater von Herzmädchens Freundin hatte ich morgens abgemacht, dass er sie nach Hause bringt. Vor dem Mittagessen hatte er mich angerufen, ob das Herzmädchen noch mitdarf zum Pommes essen. „Ja, aber wäre gut, wenn ihr dann gegen 14 Uhr wieder da wärd. Wir feiern nachher noch Geburtstag.“ Das war dann okay. Kurz darauf kam eine Nachricht, dass ein anderer Papa das Herzmädchen mitbringt, ca. 13:15 Uhr. Also fahre ich pünktlich los. Unterwegs schwitze ich. Die Sonne knallt ins Auto. 7 km weiter fallen ein paar Tropfen auf die Windschutzscheibe. Ich versuche die Fahrt als das zu sehen, was sie ist: Zeit für mich. Autofahren. Musik hören.

Überpünktlich Zuhause angekommen, ist noch keiner in Sicht. Ich laufe hoch, hole draußen den Aschenbecher, den ich gleich für die Raucher mitnehmen möchte. Ich mache ihn grob sauber, packe ihn in einen Müllbeutel, und nehme auch den Müllsack noch mit runter in die Tonne. Das wäre sonst morgen eklig geworden.

Ich warte und versuche weiterhin es als Zeit für mich zu sehen. Zeit noch ins Handy zu schauen, Nachrichten zu lesen, diese Zeilen zu schreiben.

Okay. Klingt alles schön und gut. Aber wenn ich dabei daran denke, dass in Herzmanns Wohnung noch so viel zu tun ist, werde ich nach 15 Minuten warten doch leicht nervös.

Nach weiteren 7 Minuten ein Anruf. Sie kommen gleich hier lang.
Nach weiteren 20 Minuten dann wird das Herzmädchen gebracht.

Ich bin mittlerweile leicht genervt. In der Zeit hätte ich Stühle abwischen können, Deko machen, Kerzen in den Kuchen, drei Frisuren, den Kaffee in Ruhe austrinken und Schokolade essen können. Und das alles ganz in Ruhe. Besser hätte er sich gemeldet, wenn sie losfahren und ich wäre auch dann losgefahren. Naja. Hätte hätte Fahrradkette. Nächstes mal dann so.

Dann wird die Zeit gleich knapp mit umziehen und Haare machen etc. Aber ich kann’s nun nicht ändern. So hatte ich wenigstens Zeit um diese und diese Zeilen

zu schreiben.

 Als das Herzmädchen dann da ist, sagen wir dem Vater und den Mädchen, die noch im Auto sitzen tschüss,  steigen ins Auto, fahren Geld holen und tanken (hätte ich auch schon erledigen können, während ich hier gewartet habe...) und dann endlich los zur Party. Kurz bevor die Gäste kommen, kommen wir auch an. Das Herzmädchen zieht sich um, die Haare will sie so lassen. Ich mache dem jüngsten Herzmädchen noch einen neuen Zopf, auch meine Haare bleiben so strubbelig. Noch schnell Ohrringe rein und dann stehen auch die ersten in der Haustür. Mein Herzmann hat in der Zwischenzeit eine Girlande mit den Luftballons gebastelt, ein bisschen Konfetti verteilt (weil ein Luftballon mit Konfetti drin geplatzt ist), den Tisch gedeckt, Kaffee gekocht und alles allein gemacht, während die beiden Herzkinder auf dem Trampolin gehüpft sind.

Mittlerweile ist Abend. Mein Herzmann und ich haben gerade noch fix geduscht (22:00 Uhr), die Kinder ins Bett gebracht (21:45 Uhr) und schon ein bisschen aufgeräumt. Morgen noch die Stühle wieder zur Schwiegermama runter und den Tisch ins Gartenhäuschen, durchwischen und alles an Ort und Stelle räumen, dann ist alles erledigt. Es war dann ein total entspannter Geburtstag mit entspannten Gästen, viel Spaß, leckerem Kuchen und leckerer Pizza.  ❤

Bis nächste Woche,

Lucia

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