VH31 Ein Judenstaat? Lange nur ein Traum
Racey, The beacon light in the midst of the world storm, Star-Phoenix, 30. April 1938
Vor 106 Jahren, im November 1917, unterschrieb der damalige britische Außenminister Lord Balfour folgende Erklärung:
„Die Regierung Seiner Majestät betrachtet die Einrichtung eines nationalen Heims in Palästina für das jüdische Volk mit Wohlwollen und wird ihre besten Bestrebungen einsetzen, um das Erreichen dieses Ziels zu ermöglichen.“
Dieses Schreiben gilt heute als eine Art Gründungsdokument des späteren Staates Israel.
Zu dieser Zeit hatten sich bereits Juden in Palästina angesiedelt, das allerdings noch bis Ende des Ersten Weltkriegs unter der Herrschaft des Osmanischen Reiches stand. Erst 1922 wurde Palästina britisches Mandatsgebiet und die Balfour-Deklaration als Teil der Mandatsakte tatsächlich auch völkerrechtlich verbindlich.
Mit Beginn der nationalsozialistischen Pogrome, dem “antisemitischem Sturm” in der Karikatur, stieg die Zahl derer an, die die Auswanderung nach Palästina wagten. 1936 lebten hier bereits 370.000 Juden; ihnen standen knapp eine Million Araber gegenüber.
Nachdem seit 1933 rund 40.000 deutsche Juden in das britische Mandatsgebiet hatten einwandern dürfen, drosselte Großbritannien jedoch seit 1936 den Zustrom, da der arabische Widerstand immer mehr anwuchs. Gleichzeitig wurde es für die deutschen Juden immer schwieriger, überhaupt aus Deutschland herauszukommen.
Aber in einer Welt, wo praktisch kein Land Interesse an einer massenhaften Aufnahme von Juden hatte, galt Palästina vielen weiterhin als das “gelobte Land” - eben jene „jüdische Heimstätte“, die Balfour 1917 versprochen hatte.
https://www.welt.de/geschichte/article170244665/Das-doppelte-Spiel-der-Briten-im-Nahen-Osten.html (Si apre in una nuova finestra)https://www.deutschlandfunk.de/israel-einhundert-jahre-balfour-deklaration-100.html (Si apre in una nuova finestra)