VH73 Tödliche Karikaturen
Fritz Behrendt, Ist es so gut?, De Telegraaf, 11. Februar 2006
“Ist es so gut?”, fragt der Karikaturist den Al Qaida-Mann und hält ihm seine Zeichnung hin. Seit rund 20 Jahren wissen wir, dass das Zeichnen von Karikaturen lebensgefährlich sein kann.
Die Veröffentlichung der so genannten Mohammed-Karikaturen in einer dänischen Zeitung führte im Februar 2006 in weiten Teilen der muslimischen Welt zu gewaltsamen Protesten, in deren Folgen viele Menschen getötet wurden. In Europa wurden Karikaturisten bedroht und unter Druck gesetzt; dies ging bis zu Mordanschlägen.
Vor genau zehn Jahren kam es dann zum Höhepunkt des Angriffs des militanten Islamismus auf die Pressefreiheit: Beim Anschlag auf die französische Satirezeitschrift Charlie Hebdo kamen 12 Menschen ums Leben.
Viele Karikaturisten, Kabarettisten und Comedians gestanden nach 2006 und 2015 offen ein, sich fortan mit Kritik am Islam zurückzuhalten. Auch Fritz Behrendt wurde in den Niederlanden bedroht; er gehörte allerdings zu der Sorte Mensch, die sich nicht so leicht einschüchtern lässt.
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https://www.zdf.de/nachrichten/politik/ausland/charlie-hebdo-islamistischer-anschlag-10-jahre-100.html (Si apre in una nuova finestra)