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Newsletter #2: Das Schmerzgedächtnis; oder auch, warum Trauer tatsächlich körperlich weh tut!

Hallöchen, 

der zweite Newsletter geht online und wie ich finde, zu einem sehr interessanten Thema.

Das schöne an diesen Newslettern oder spontanen Impulsen ist ja, dass man einfach über Themen schreiben kann, die eben gerade aktuell sind. Ich muss mich nicht strickt an einen „Content- oder Redaktionsplan" halten, wenn es sich gerade einfach nicht stimmig anfühlt. Mein Newsletter, meine Regeln :-)

Zuallererst:

Gestern ist für die Mitglieder ein neuer Blogbeitrag online gegangen. Ich arbeite die nächsten Tage „Leonies letzte Tage“ auf und berichte zudem ganz genau, wie der Todestag selbst ablief. Ich habe ein wenig Angst, es über die Zeit zu vergessen. Also muss ich es dringend festhalten. 

Wenn Du das gerade also ließt und noch kein Mitglied bist, dann melde dich schnell an und sei ganz exklusiv dabei. Ich freue mich auf dich!

Das Schmerzgedächtnis; oder auch, warum Trauer tatsächlich körperlich weh tut!

Ich habe in meinem Beitrag geschrieben, dass ich mich die letzten Tage unbehaglich gefühlt habe. Ich konnte es mir nicht erklären. Vor allerlei ToDo´s habe ich nicht auf den Kalender geachtet. Und erst am Freitagabend fiel mir auf, dass bald der 31.07. ist.

Ich hätte den Tag selbst nicht vergessen, keine Sorge, ich habe eine Erinnerung im Handy. Allerdings finde ich diese Lösung nicht so „charmant“, denn dann kann man sich darauf nicht richtig vorbereiten, wenn man es erst an diesem Tag gesagt bekommt. Es ist ein bisschen wie ein Geburtstag, nur andersrum. Da bereitet man sich auch darauf vor, plant etwas, richtet etwas hin.  

Jedenfalls fand ich es faszinieren, was unser Körper ganz unbewusst alles speichert. Wir kennen doch alle das „Schmerzgedächtnis“ von Hunden und Katzen, die misshandelt wurden. Das haben wir Menschen auch. Alle Wirbeltiere haben es.

Da ist mir ein Buch eingefallen, welches seit einem Jahr in meinem Regal steht und gelesen werden will. 

Darin geht es darum, dass unsere Gene tatsächlich durch Stressreaktionen dauerhaft verändert werden können. Und dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Gesundheit.

Wir können unsere Gene also ganz aktiv positiv, aber leider auch negativ beeinflussen.

Trauer ist eine der heftigsten Stressreaktionen, die wir fühlen können.

Hormone wie Cortisol, Adrenalin und Nordrenalin werden ausgeschüttet und verursachen viele verschiedene Beschwerden. Wenn die Belastungssituation schnell wieder vorüber geht, hat dies keine nennenswerten Einflüsse auf die Gene.  

Doch Trauer ist dauerhaft. Trauer geht nicht einfach irgendwann weg. Trauer kommt immer wieder. Mal mehr, mal weniger. Und dann wird diese Belastungssituation dauerhaft, wiederkehrend oder chronisch. Und chronischer Stress hat starke Einflüsse auf unsere Gesundheit und unsere Gene. Trauer kann somit tatsächlich krank machen. Hierzu gibt es zahlreihe, durch wissenschaftliche Untersuchungen objektiv belegte Beispiele.

 Trauer KANN somit, wenn sie unbegleitet bleibt, Symptome wie  

-        Bluthochdruck

-        Atemnot

-        Herzrasen

-        Herz- Kreislauferkrankungen

-        Panikattacken

-        Immunschwächung

-        Depressionen

-        Schädigungen der Nervenzellen im Gehirn

-        u. v. m. verursachen.

Ich schreibe mit Absicht „unbegleitet“ und nicht „unbehandelt“. Denn Trauer kann man nicht behandeln.

Einen geliebten Menschen zu verlieren ist nicht wie eine Grippe, die man nach einiger Zeit wieder auskuriert hat und gut ist.

Trauer ist eine dauerhafte Stressreaktion und daher bedarf es einer dauerhaften Begleitung. Es bedarf vielerlei verschiedener Dinge, die man machen darf, um sich zu stärken. Hier gibt es keine Wunderpille, die alles wieder weg macht.

Daher ist es nicht verwunderlich, dass uns „besondere Daten“ wie Todestage, Geburtstage, Weihnachten, Einschulungen andrer Kinder usw. oft auch „triggern“ und unbewusst Stress in unserem System auslösen. Denn unser "Schmerzgedächtnis" wird aktiviert. Wenn man solch einen traumatischen Verlust erlitten hat, bekommt man auch eine Lebensaufgabe mit, richtig nach sich zu gucken.

Im schlimmsten Fall gibt es Menschen, die an einem „Broken Heart“ -Syndrom sterben. Menschen sterben wortwörtlich an gebrochenem Herzen, wenn sie keinen Weg finden, damit adäquat im Alltag umzugehen.

Sie fallen vor Trauer einfach tot um ;-(

Und das finde ich unglaublich erschreckend. Viel erschreckender finde ich es, wie wenig Bewusstsein dafür in unserer Gesellschaft, aber auch in der Medizin dafür da ist. Denn es ist bekannt und wissenschaftlich und schulmedizinisch nachgewiesen! Somit kann man Trauernde nicht einfach sich selbst überlassen.

Das ist der Grund, warum ich die Trauerbegleitung mache. Der Grund, warum ich ins Yoga gehe, versuche auf meine Ernährung zu achten oder auch mal meditiere, wenn ich gar nicht zur Ruhe komme.

Ich habe noch einen gesunden Sohn, für den ich alles geben möchte. Und das kann ich nicht, wenn ich ein „gebrochenes Herz“ habe. Vielleicht wird es nie mehr richtig heil werden. Aber ich kann es „verarzten“, damit ich den Alltag schaffe.

Ich werde zu diesem Thema einen eigenen Blogbeitrag machen und die biochemischen Prozesse, die dann im Körper ablaufen, genauer zusammenfassen. Und natürlich auch Tipps mitgeben, wie man damit umgehen kann. Denn ich finde es so unglaublich wichtig, dass Menschen das wissen. Damit wir endlich aufhören Trauernden zu sagen, dass „irgendwann ja auch mal wieder gut ist.“

Deine Tatjana

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