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Wie erzähle ich gute Geschichten? 

Es waren einmal ganz viele Creator und Brands, die in der Welt des Marketings und Social Media lebten. Sie wollten keine Prinzessin, die im Turm gefangen war und sehnlichst auf sie wartete, sondern sie waren selbst diejenigen, die sehnlichst auf etwas warteten. Denn sie träumten von einer wachsenden, zufriedenen Community, hochwertigen Content und einem erfolgreichen Social Media Auftritt. Sie warteten auf etwas, was ihnen all ihre Träume erfüllen würde. Nämlich Trend Z.

Spaß bei Seite. Wenn wir von Storytelling reden, müsst ihr im Büro nicht die Brüder Grimm Geschichten pauken. Wir stellen euch heute eine Erzählmethode vor, die im Marketing bereits sehr beliebt ist.

Das Storytelling Marketing.

Im Storytelling Marketing werden Produkt, Marke und Sachverhalt miteinander verknüpft, um Emotionen beim Rezipienten zu wecken. Wir Menschen sind keine rein logische und objektiven Wesen, sondern sind emotional gesteuert.

Menschen wollen keine klassische Werbung mehr, die sie versucht zu überreden ein Produkt zu kaufen. Sie wollen überzeugt werden. Fakten und Daten sind nicht mehr die Priorität für Konsumenten, stattdessen wollen sie wissen wieso sie das Produkt erwerben sollen.

Wieso?

Wieso soll ich dieses Produkt kaufen?

Ist es so besonders?

Welchen Sinn für dieses Produkt in meinem Leben machen?

Welche Geschichte steckt hinter dem Produkt?

FACTS.

Wie ihr bereits aus unseren vorherigen Blogartikeln (Si apre in una nuova finestra) wisst, sind Marken nicht mehr nur weitentfernte Objekte, sondern sollen nahbar werden und Gesicht zeigen. Eine Marke soll Werte verkörpern, sie soll Botschaften überbringen und sich positionieren. Wir Menschen wollen uns gut fühlen Produkte von einer Marke zu kaufen, weil wir uns mit der Marke verbunden fühlen, ihre Geschichte kennen oder die zu dem Produkt. Wir wollen emotional überzeugt werden ein Produkt zu erwerben.

Zudem wurde auch bewiesen (Si apre in una nuova finestra), dass wenn Personen emotional von etwas überzeugt werden und den Sinn dahinter verstehen, sie viel tiefergehender hinter dem Produkt stehen. Storytelling kann somit Konsumenten emotional an eine Marke binden.

Ein weiterer Vorteil von Storytelling ist, dass Menschen sich Informationen, die mit einer Geschichte verknüpft sind, viel besser merken können. Dadurch fällt es ihnen leichter selbst die Informationen erst mal zu verarbeiten/ einzuordnen und sie dann an andere weiterzugeben. Da unsere Generation mittlerweile mit einer angeblichen “8 Sekunden Aufmerksamkeitsspanne” (Si apre in una nuova finestra)lebt oder dafür bekannt ist viel schneller zum nächsten Video zu scrollen, können spannende Storys dabei helfen die Aufmerksamkeit besser zu catchen. Und seien wir mal ehrlich, wenn wir die Wahl hätten zwischen einer trockenen Präsentation mit Zahlen, Daten, Fakten oder einem Vortrag mit dramaturgischer, emotionaler und durchdachter Rhetorik, dann würden wir uns doch wohl alle für Option 2 entscheiden, oder?

Wie können wir nun also Storytelling anwenden?

Es gibt unzählige Möglichkeiten. Beispielweise könnte man sich bereits beim Konzept fragen, wieso der Konsument gerade das Produkt kaufen soll und die Antwort darauf auf die Umsetzung und in die Botschaft mit einfließen lassen. Auch Influencer können bei dem Bewerben eines Produkts den “Wieso” Aspekt nutzen.

Wieso

… sollten meine Follower gerade dieses Produkt kaufen?

… bewerbe ich dieses Produkt überhaupt?

… braucht man es?

Oder man erzählt eine Geschichte.

Wie bin ich zu dem Produkt/ der Marke gekommen?

Wieso habe ich mich für X entschieden habe?

Wie habe ich mich bei der Nutzung von X gefühlt und wie verlief die Nutzung?

Ich gebe euch hier für mal ein erfundenes Beispiel.

Influencerin (Si apre in una nuova finestra)Sara leidet bereits seit Jahren unter schwerer Akne. Sie postet auf ihrem Instagramkanal ihre Hautpflegeroutine, zeigt ihr “echtes” Gesicht, steht zu ihren Zweifeln und Sorgen, spricht über Akzeptanz, etc. Die Follower von Sara kennen bereits sie und ihre Geschichte. Die Marke SchöneHaut will Personen mit Hautproblemen helfen, indem sie besonders schonende Pflege für Akne verkaufen wollen.

Die Marke kann bereits beim Konzept überlegen, welche Geschichte das Produkt erzählen soll oder welche Botschaft sie übermitteln wollen. SchöneHaut möchte, dass Personen mit Hautproblemen sich schön fühlen können, ihre Haut richtig und mild pflegen und mehr Selbstbewusstsein kriegen.

Beim Bewerben suchen sie sich dann eine Influencerin/ Botschafterin, die das Produkt nutzen soll und ihre eigene Geschichte ebenfalls erzählen sollen. Sie kontaktieren also Sara und möchten, dass sie das Produkt testet, über die Marke und ihre Botschaft spricht und natürlich zeigt, ob das Produkt wirkt.

Sara kann hier ihre eigene Geschichte nochmal erzählen und ihrem Motiv, wieso sie das Produkt nutzt, einen Hintergrund geben. Sie kann ebenfalls die Botschaften der Marke aufgreifen und diese selbst bestätigen, indem sie beispielweise erzählt, dass sie morgens viel lieber in den Spiegel schaut, weil ihre Haut so schön gepflegt ist oder dass sie sich nun endlich traut auch ungeschminkt aus dem Haus zu gehen.

Dieses Produkt ist somit nicht mehr nur eine Aknecreme, sondern sorgt für ein gutes Lebensgefühl oder eine bessere innere Einstellung zu sich selbst. Vielleicht brauchen oder wollen die Follower von Sara keine hunderste Aknecreme, aber sie wollen auch diese positiven Gefühle und Erfahrungen, von denen Sara ihnen erzählt. Und deshalb kaufen sie die Creme dann auch.

So merkwürdig es sich anhört, aber manchmal muss ein Produkt nicht 100% funktionieren und die Lösung auf alle Probleme sein. Manchmal hilft es einfach, wenn man sich durch dieses Produkt selber gut fühlt.

Storytelling sollte bereits beim Brainstormen und Konzipieren bedacht werden, ebenso wie bei der Umsetzungen, Maßnahmen und Botschaften. Nicht nur Brands, sondern Creator können von dem Gebrauch profitieren.

Natürlich kann Storytelling auch in der klassischen Werbung genutzt werden. Hierzu sind folgende Komponenten notwendig:

  • Held

  • Ziel

  • Hürde

  • Lektion

Wie wird die Story aufgebaut?

Ganz klassisch führen wir mit einer Einleitung in die Ausgangssituation ein. Daraufhin bahnt sich ein Konflikt oder einer Herausforderung an. Spannung steigt. Der 1. Wendepunkt tritt ein. Dann kommt es zur Konfrontation, wo der Held der Herausforderung gegenüber steht. Dies ist der Höhepunkt. Die 2. Wendung tritt ein, die Herausforderung wird gemeistert und der Konflikt gelöst. Am Ende gibt es einen klassischen Schluss, der natürlich eine wichtige Botschaft/ Lektion beinhaltet.

Aktuelles Beispiel:

Ein aktuelles und bekanntes Beispiel ist die Wrigley’s extra Kaugummi Werbung. (Si apre in una nuova finestra) Sie spielt quasi nach der Pandemie und beginnt mit der Nachricht, dass wir uns wieder mit anderen treffen dürfen. Der Hintergrund der Story betrifft uns alle, die wir selbst unsere eigenen Erfahrungen mit dem Lockdown gemacht haben. Es zeigt wie die Personen anfänglich ängstlich oder sehr euphorisch auf die Straßen stürmen. Mehrere Protagonisten wie der der Durchschnittsbürger, Jugendliche, Vollzeit Mutter im Zoom-Meeting werden gezeigt und sind Personen mit denen wir uns identifizieren können. Die Spannung baut sich auf, als alle Personen die Nachricht hören und sich aus ihrem Zuhause befreien. Der Höhepunkt entsteht, als zwei Personen ungestylt (noch im Schlafanzug aka. der offizielle Home Office Look) aufeinander treffen. Diese Herausforderung wird durch das Zücken einer Extra Kaugummi Dose gelöst, welches ein strahlendes Lächeln schenkt. Die zwei Personen küssen sich und auch sonst stürmen die Leute glücklich umher und freuen sich miteinander. Der Schluss “Get your Ding back”, also unser Before-Lockdown-Glow, kommt dank einem Kaugummi zurück.

Es handelt sich hiermit, also nicht mehr nur um ein Kaugummi, sondern eine Gefühl, welches die Storyline uns übermittelt. Das freie, fröhliche, unbesorgte, gesellige Gefühl, welches wir vor Corona hatten.

Kennt ihr weitere gute Storytellingbeispiele? Und wie sind eure Gedanken dazu? Wir würden uns freuen, wenn ihr uns eure Meinung per Nachricht auf unserem Instagramaccount oder unter unseren letzten Beitrag zum Storytelling!

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