đź”– Planung von Gruppenstunden: Eine gute Mischung aus Planung & Improvisation
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đź“© In diesem Artikel beantworte ich einige Fragen, die mich per E-Mail erreicht haben.
Planung oder Improvisation bei der Vorbereitung von Gruppenstunden?
Mein Grundprinzip: Mach einen Plan – damit du davon abweichen kannst!
Ich plane meine Einheiten gerne im Voraus. Vor einer Gruppe stehe ich viel selbstsicherer, wenn ich mir zuvor ausreichend Gedanken über den Ablauf gemacht habe – und dann wirklich spontan sein kann.
Ich muss nicht jedes Detail festlegen, aber eine klare Struktur oder ein festes Ziel im Kopf zu haben, ist mir wichtig. Ähnlich wie eine solide Technik einer Tänzerin die Freiheit zur Improvisation ermöglicht, gibt mir eine durchdachte Struktur die Flexibilität, im Kurs oder Seminar auf den Moment einzugehen. Es bereitet mir Freude, Einheiten zu entwerfen, die meine Persönlichkeit, meine Ideen und meine Ansichten widerspiegeln.
Beim Konzipieren eines Seminars und der Entwicklung von Ăśbungen lege ich bestimmte Schwerpunkte fest, die als Grundlage fĂĽr die jeweilige Einheit dienen. Besonders in tanztherapeutischen Einheiten weiche ich dann oft davon ab, weil ich dem folge, was die Gruppe gerade braucht. Aber auch im Tanzunterricht bewahrt mich diese Herangehensweise davor, in Routine zu verfallen.
Wege zur Improvisation in deinen Einheiten
Durch Beobachten
Plane Übungen, die die Teilnehmerinnen ohne dich ausführen können – individuell oder in Partnerarbeit, z. B. kleine Tanzsequenzen zu zweit. Während sie üben, beobachte und überlege, welche Impulse du geben oder welche Korrekturen du vorschlagen würdest. Du hast zwei Möglichkeiten, diese Impulse einfließen zu lassen:
✅ Direkt während der Ausführung
âś… Oder erst nach Abschluss der Ăśbung in einer gemeinsamen Reflexion
Mit der Zeit wirst du geübter und nimmst immer mehr wahr – auch wenn du selbst mitmachst. Dadurch orientierst du dich zunehmend an dem, was im Moment passiert, und weniger an deinem ursprünglichen Plan. Je öfter du das tust, desto mutiger wirst du. Vielleicht wird dein Plan dann weniger detailliert und dient eher als grobe Struktur.
Das wäre aus meiner Sicht das Ziel.
Um schnell die passende Musik fĂĽr improvisierte Einheiten parat zu haben, lege dir verschiedene Musiklisten zu - z. B. rhythmisch, langsam, schnell, meditativ etc.
Durch Selbstwahrnehmung
Zentriere dich und achte während des Vorzeigens bzw. Anleitens darauf, was in deinem Körper passiert. Wo spürst du Spannung? Woher kommt gerade die Kraft? Wie geerdet ist die Bewegung? Welche anderen Empfindungen tauchen auf?
Lass dich von deiner eigenen Körperwahrnehmung zur nächsten Aktion inspirieren und beschreibe einfach, was du tust. Dabei habe ich oft die besten Ideen. Manchmal teile ich auch einfach die Gedanken, die mir in diesem Moment durch den Kopf gehen.
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Unerwartete Pausen – und wie du sie füllen kannst
"Was soll ich tun, wenn eine unerwartete Pause entsteht?" Diese Frage wurde mir auch schon öfter gestellt. Solche Situationen sind zwar selten, aber sie können vorkommen.
Vielleicht ging die Planung nicht ganz auf: Die Gruppe ist schneller als gedacht, stellt weniger Fragen oder ist kleiner als erwartet – und dadurch dauern Feedbackrunden kürzer. Die Gründe können vielfältig sein.
Grundsätzlich hast du zwei Möglichkeiten: eine noch gründlichere Vorbereitung – oder du lässt spontan etwas Neues entstehen.
Natürlich hilft es, einen Fundus an Übungen zu haben, auf den du in solchen Momenten zurückgreifen kannst. Gerade unerwartete Pausen haben meine Sammlung an Übungen am meisten bereichert. Ich habe beobachtet, was in der Gruppe passiert, was ihr vielleicht fehlt – und mir daraufhin etwas Neues einfallen lassen. So sind viele meiner Übungen entstanden und haben mein Repertoire bereichert.
Dieses Neue würde ich nicht einmal als "Übung" bezeichnen, sondern vielmehr als eine neue Art, mit dem Thema umzugehen – eine frische Sichtweise, eine neue Perspektive.
Diese Perspektive nehme ich dann dauerhaft in mein Repertoire auf, passe sie an und entwickle sie weiter. Wenn ich dagegen einfach eine vorbereitete Übung aus dem Ärmel schüttle, verpasse ich die Chance, aus der Situation zu lernen – und meine Teilnehmerinnen ebenso. Dann würden wir nur Zeit miteinander verbringen und die Pause überbrücken.
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Praktische Vorschläge
Überlege dir ein paar mögliche Pausen-Aktivitäten. Ich halte zum Beispiel oft die Zeit für Diskussionsrunden flexibel und plane alternative Optionen ein, falls die Runde schneller als erwartet zu Ende ist. Zum Beispiel:
âś… eine kurze Wiederholung des Themas
âś… eine Zusammenfassung der Einheit
âś… ein Kreistanz zum Abschluss
âś… ein Gruppenritual
✅ oder manchmal ist es einfach sinnvoll, den Schlusspunkt ein paar Minuten vor dem „offiziellen Ende“ zu setzen, weil die Einheit stimmig abgeschlossen ist.
Zeitplanung bei Tanzkursen – die Musikliste
Eine hilfreiche Methode, um die Zeit sinnvoll zu strukturieren, ist die Planung anhand einer Musikliste. Besonders in meinen Online-Kursen bewährt sich dieses Vorgehen.
Ich beginne mit dem Ziel: Welches Ergebnis möchte ich mit dieser Stunde erreichen? Zum Beispiel könnte das Ziel sein, dass wir abschließend zu einem bestimmten Musikstück tanzen.
Daraus leite ich die Schwerpunkte der Stunde ab:
âś… Bewegungen, die wir ĂĽben sollten
âś… Bewegungsprinzipien, die wir vertiefen
âś… Hintergrundwissen zur Musik oder zur dahinterliegenden Kultur
✅ ….
Statt mir genaue „Übungen“ zu notieren, wähle ich passende Musikstücke aus. So bleibe ich flexibel und kann spontaner auf meine Teilnehmerinnen eingehen.
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Wie gehst du mit der Balance zwischen Planung und Improvisation in deinen eigenen Tanz- oder Bewegungsgruppen um? Welche Erfahrungen hast du gemacht, wenn unerwartete Pausen auftreten oder du spontan improvisieren musstest? Hast du weitere Fragen?
Schreib mir (Si apre in una nuova finestra) – ich werde in meinem Newsletter auf eure Fragen eingehen.
Wenn du selbst tanzen, dich bewegen und eine Auszeit vom Alltag nehmen möchtest, findest du hier meine aktuellen Termine:
https://astrid-pinter.at/termine (Si apre in una nuova finestra)Egal ob du einfach nur genießen oder dich tiefer mit tanztherapeutischer Arbeit und den gesundheitsfördernden Aspekten von Tanz beschäftigen möchtest – ich freue mich, dich dabei zu begleiten.
Schau auf meiner Webseite vorbei, wenn du mehr über meine Arbeit erfahren möchtest:
https://astrid-pinter.at/ (Si apre in una nuova finestra)Ich freue mich auf den Austausch mit dir!