Auschwitz und kein Erinnern
Nie wieder wollen wir dunkle Stunden erleben.
Nie wieder in unserer aufgeklärten Zeit Kriege feiern, die Verwüstung und Elend bringen. Nie wieder uns selbst auslöschen in Angstlust und Todessehnsucht
Nun ja.Nie war es so leicht zu hassen wie heute.
Nicht dass es etwas Neues wäre
Anthropologen sagen, dass der Hass und die Kriegslust Menschen-systemimmanent sei. Etwas mit der Evolution dem überleben aber nur dem Eignen. Doch
denkt nur, wie anstrengend es früher war, gleichgesinnte Hasser zu finden, sich in dunklen Ecken zu treffen, oder in Rudeln, und irgendwo im Regen zu demonstrieren mit einem Schild, das aufweichte. Oder auf eine Partei, eine Gruppe zu warten, die den Hass verstärkte das ist, doch heute so effizient geradezu smart, das hassen-
Ein Internetfähiges Endgerät genügt und schon geht es los. Die Hassenden, befeuert durch Medien, die ihre Aufgabe des unparteiischen Systemkritischen Untersuchens und Aufdeckens von Regierungsversagen größtenteils aufgegeben haben und sich verzweifelt um die Befeuerung der Angstlust kümmern und durch das Netz.
Fast jeder ist mal Objekt, mal Subjekt- - die Ausländer die Wählerinnen irgendeiner Partei, die Veganer, die Fleischesser, die Juden, die Queeren, die Frauen,
gehasst werden die Menschen, die sich impfen lassen, oder nicht die Frieden wollen, oder nicht?
Kaum einer erträgt noch eine andere Ansicht, kaum eine erträgt noch das Leben, inmitten des Zerfalls von allem, was doch gesetzt schien.
Der Westen ist gut, Amerika unser Freund, mit Arbeit schafft man irgendwas, im Zweifel sich irgendwann eine Unterkunft zu kaufen und ab und zu in Urlaub zu fahren, eine gute Zeit als Rentner zu haben und seinen Enkeln Zeug kaufen zu können.
Die Straßen schienen sicher, das Leben vorgezeichnet, für alle die aus der Arbeiterklasse kommen, also die ihre Arbeitskraft an irgendwen verkaufen. Früher schien für die Mehrheit der westlichen Bevölkerungen das grösste Problem die Langeweile zu sein, das dazu führte, dass Menschen lasen, sich zu Veranstaltungen trafen, bastelten und – mitunter sogar einen Gedanken zu Ende führten. Nun sind die meisten Nachrichten hinter Zeitung Paywalls verborgen, zur Information nutzt man Gratismedien und Blogs, und das Netz, hurra das Netz, da erfährt man alles, die Algorithmen sorgen dafür das du Freunde findest, Menschen, die denken wie du,
die dich radikalisieren. Wie behaglich denn
da draussen,
ist man allein, die Heizung kalt, das Gas zu teuer, das Öl zu teuer und etwas Neues noch nicht da. Etwas Neues sind die Windräder in den Landschaften, Himmel wie das aussieht, wie wir die Erde zupflastern mit uns, Solarpaneelen, und Pipelines und Windräder, Kohlekraftwerke auf die Idee das man auch einfach weniger wollen könnte, können wir nicht kommen, denn wir sind
Komplizen geworden. Co-Abhängige Kapitalisten, die auf andere heruntersehen, um sich nicht einzugestehen, was man ist, was man ahnt, in Sekunden,
ein: Nichts, das ohne Macht durch hässliche Landschaften läuft und Angst hat.
Wann ist das passiert. Das alle zu anstrengend wurde, so teuer, so freudlos, dass sich verwalten in einer Bürokratie, die sich gegen den Menschen richtet, ihn von der Demokratie fernhält, ihn beobachtet wie einen Feind, mit biometrischen Kameras und Fingerabdrücken im Pass und dann Updates du deine Geräte, die Geräte, ohne die du nicht mehr bist, nichts mehr kannst, nicht fahren, essen schlafen, dich bewegen, verwalten, nichts sehen hören nichts sagen.
Um zu überleben, weil man auf der richtigen Seite steht, weil alle einem sagen, was die richtige Seite ist, in den Nachrichten, den Zeitungen, die man als Headlines las, begannen die Menschen einander zu überwachen. Als ob es noch nicht langte, die unsichtbare Kontrolle durch die Codes tasten sie einander auf Meinungen, Sätze, Verhalten in der Kindheit ab und nur nach bestandener Prüfung, dem Abgleich an die empfohlene Denkweise durfte eines unbeschadet an einem Leben teilnehmen, ein guter Künstler sein, ein gefeierter Wissenschaftler, Musiker, Komiker alles kann man sagen, sagen die Menschen, man muss nur mir Widerspruch rechnen, und dann begann es das ein jedes sich nach Richtigkeit seiner Gedanken abstützte und böse Gedanken eliminierte, denn sonst drohten die Ausladungen , die Ächtungen, die Verunglimpfung als Faschist oder Verschwörer oder Staatsfeind und das möchte doch keiner sein.
- Eine Atmosphäre entsteht da in der Welt, die aus Irrsinn besteht, oder ist das Wort ableistisch?
Die Arbeiter teilen sich nun in Minigruppen, gerade so viel, wie es ihre Individualität zulässt. In Befürworter oder Gegner von irgendwas in,
Hautfarben, Geschlechter, Ursprungsländer der Grosseltern, Religionen, Versehrtheiten, sie zerfielen in Gruppen und Untergruppen und jede wollte doch nur nicht untergehen. Und jede wollte doch nur-
Das Leben, das einem als das Individuum das einem bei richtigem Kaufverhalten versprochen wurde.
Alle hatten gelernt das jeder mit jedem in einem Wettbewerb steht, und nun, ist ein Krieg daraus geworden je bedrohlicher die Zeiten werden, um so leichter fällt es Menschen von jedem Quatsch zu überzeugen. Vom Russen vor der Tür, vom Segen der Atomkraft, vom gütigen Kapitalisten oder von jenen die Schuld sind. Die Schuldfrage ist einfach, seit langem haben sich die Feindbilder bewährt die aus den Juden, den Ausländern, den Armen, den Frauen den Queeren, den Linken oder Rechten bestehen. Wenn man ein wenig an der Schraube dreht, wird aus dem Online-Geraune ein richtiger, solider Hass, der auf der Strasse zu Angriffen führt, zu Gewalt, zu Mord, zu Krieg und natürlich ist Massenmord möglich, Es gibt kein: Nie wieder. Der Mensch ist Gut und Böse. Er ist klug und dumm und was ihn davon abhält Kriege zu führen, zu morden, zu hassen ist der unbedingte Wille zum Humanismus. Und eine Regierung die Lügen nicht aussitzt, die Vorbild ist, moralisch und intellektuell. Ein Staat der Bildung, Kultur, Orte der Begegnung abschafft, der meint, Digitales ersetzte einen Zusammenhalt,
der Armut und Not ignoriert,
der sich nur um die Minderheit der Reichen kümmert, läuft bewusst Gefahr, seine Bevölkerungen in Abgründe und Unmenschlichkeit zu führen.
Seien wir wachsam. Beobachten wir nicht den Hass im Netz, die Entgleisungen von Politikerinnen,
Hass und Entmenschlichung von jenen, die wir warum auch immer als Feinde definieren, wächst in jedem Einzelnen von uns. Wer ist frei von Vorurteilen? Wer glaubt nicht ein wenig an Feindbilder- und wer beobachtet sich nicht mithin bei einem rassistischen Vorurteil.
Es ist einfach, Menschen in den Hass zu treiben.
Es ist anstrengend sich zu kontrollieren. Und zu begreifen, das wir Kraft unseres Geburtshintergrundes weder überlegener noch klüger oder moralischer sind als die Menschen die neben uns die Erde bewohnen, das NIE WIEDER beginnt bei jedem einzelnen.
Seien wir freundlich
der Platz der meisten ist nicht bei den Milliardären, sondern hier, bei den Nachbarn, der Familie, denen die allein ohnmächtig sein, und schon morgen zu Feinden erklärt werden können-
Aus dem wunderbaren neuen Monatsmagazin
https://www.aufbau.eu/epaper/aufbau/24-januar-2025-92-jahrgang-ausgabe-01 (Si apre in una nuova finestra)