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Der 23. Juli in der Geschichte

Kreuzzügler, eine spanische Insel, Lotto in Leipzig und ein neuer Computer

811 – Der byzantinische Kaiser Nikephoros I. fällt in Bulgarien ein und stürmt die damalige Hauptstadt Pliska. Dann klaut er dem damaligen Khan Krum den Schatz und bringt alle möglichen Leute um. Das findet Krum weniger lustig. Drei Tage später gewinnt dieser eine Schlacht und lässt sich im Anschluss aus dem Kopf von Nikephoros einen Trinkbecher machen. Prost!

1148 – Während des zweiten Kreuzzugs kommen die Könige Balduin III., Konrad III. und Ludwig VII. in Damaskus an und sagen: »Ey, gibt uns mal die Stadt.«

Damaskus: »Geht doch wo ihr wohnt.«

Die Könige: »Manno.«

Dann zerstreiten sich die Kreuzfahrer-Könige untereinander, weil unklar ist, wer eigentlich das Sagen haben sollte. Das gab einer Armee des Gegners die Gelegenheit in Richtung Damaskus zu marschieren. Im Endeffekt sagen die Kreuzzügler nach nur fünf Tagen: »Nichts für ungut, Jungs. Das war eine bekloppte Idee von uns.« Dann fahren sie wieder nach Hause.

1508 – Auf der kleinen Insel Peñón de Vélez de la Gomera, die dicht an der marokkanischen Küste liegt, haben sich ein paar Piraten verschanzt und ein paar Spanier unter Pedro Navarro sollen sich um sie kümmern. Na gut, sie machen sie alle kalt. Sie nehmen die Insel ein, die dadurch spanisch wird. 1522 nehmen die Osmanen die Insel noch einmal den Spaniern ab, aber 1564 erobern sie sie zurück. Seitdem ist sie immer Spanisch geblieben, auch nachdem Marokko unabhängig wurde. Heute gehört sie immer noch zu Spanien, obwohl sie mittlerweile nur noch eine Halbinsel ist, weil ein Sturm 1934 so viel Sand angespült hat, dass es da eine Landbrücke gibt. Seitdem ist der 85 Meter breite Sandstrand die kleinste Landgrenze der Welt.

1632 – Die Stadt Dortmund, seit zwei Tagen unter Beschuss von Gottfried Heinrich zu Pappenheim und seinen Truppen, sagt: »Ist ja jut, wir ergeben uns. Meine Fresse, ihr brennt ja alles nieder.«

»Das war doch der Sinn der Sache. Gebt uns 50.000 Taler und wir lassen das mit dem Niederbrennen.«

»Wat? Woher sollen wir denn 50.000 Taler nehmen?«

»Wie wär’s dann mit 17.000 Talern?«

»Äh, nehmt ihr einen Scheck?«

1697 - In Leipzig wird erstmals in Deutschland eine Klassenlotterie durchgeführt. »Boh, Erna, schon wieder nur fünf Makk gewonnen!«, hört man ab jetzt häufiger.

1803 – Ein paar irische Aufständische, die irgendwie doof finden, dass die Engländer das sagen haben, überlegen, was sie machen. »Wir könnten doch Dublin Castle einnehmen?«, schlägt einer vor.

»Okay, aber abends will ich rechtzeitig zum Essen daheim sein.«

Man zieht zum Schloss, die Truppen dort sagen: »Wat wollt ihr denn?«, und recht schnell wird klar, dass die Iren sich vielleicht etwas besser hätten vorbereiten sollen.

1983 – In Gimli, Manitoba (Kanada) muss eine Boeing 767 notlanden. Boden- und Bordpersonal hatten auf dem vorherigen Flughafen die Menge für die Betankung falsch berechnet und nun war dem Flugzeug der Sprit ausgegangen. Da nur mit funktionierenden Triebwerken überhaupt Strom- und Druck an Bord gewährleistet sind, müssen die Piloten einige gewagte Manöver in der Luft vollführen, um schließlich auf einem stillgelegten Militärflughafen, auf dem gerade ein Autorennen stattfindet, zu landen. Das große Passagierflugzeug wird buchstäblich zum Segelflugzeug, weswegen es später den Spitznamen »Gimli Glider« erhält. Wie durch ein Wunder kommt niemand dabei ums Leben, lediglich beim Ausstieg tun sich einige Passagiere weh.

Die Story ist so spannend und merkwürdig, dass ich sie in meinem später erscheinenden Buch über kuriose Vorfälle in der Geschichte mit drin habe.

1985 – Die Firma Commodore stellt den Amiga vor. Die Grafikleistung überbietet alles bisher Dagewesene. 4096 Farben bei einer Auflösung von sage und schreibe 320x256 Bildpunkten. Oder 16 Farben bei doppelt so hoher Auflösung. Das ist so geil, dass bei der Vorstellung sogar Stars wie Debbie Harry und Andy Warhol anwesend sind. Einführungspreis: 1.285 Dollar. Das wären heute so Pi mal Daumen 3000 Euro.

1992 – Nachdem die europäische Raumsonde »Giotto« nicht nur den Halleyschen Kometen, sondern auch den Kometen »Grigg-Skjellerup« untersucht hat, schaltet man sie endgültig ab. Der Treibstoffvorrat ist quasi erschöpft. Seitdem fliegt die Raumsonde vermutlich auf einem erdähnlichen Kurs um die Sonne. Also im Grunde ist sie selbst zu einem Kometen geworden.

1995 – Der Astronom Alan Hale entdeckt einen Kometen und denkt: »Geil! Der wird bestimmt nach mir benamt!«

Der Astronom Thomas Bopp entdeckt einen Kometen und denkt: »Geil! Der wird bestimmt nach mir benamt!«

Dann wird festgestellt, dass beide den ziemlich zeitgleich entdeckt haben. Im Endeffekt nennt man den Kometen »Hale-Bopp«. Und beide denken: »Na toll.«

2011 – Amy Winehouse wird tot in ihrer Wohnung gefunden. Die Sängerin hatte in nur acht Jahren über 30 Millionen Tonträger verkauft und sechs Grammy Awards gewonnen. Genauso berühmt wurde sie allerdings auch durch ihre Alkoholexzesse. Nach ihrem Tod stellt man in ihrem Blut einen Promillegehalt von 4.16 fest. Normalerweise sagt man, dass bereits 3.5 tödlich sind. Man kann also klar sagen, dass sie gut im Training war, was den Alkohol angeht.