Die Assis SPECIAL #bitbeat
- Köln bleibt obn
Von Martin Schmidt

Köln bleibt obn
Köln bleibt obn,
hör ich euch sagn,
aber was soll das heißn?
Fang wir dafür von vorn an.
Köln heißt Stadt untern vier,
die von Deutschn die meistn fasziniern,
Köln heißt Stadt von den aus Rom,
heißt Liebe und Versprechn in einer Fraktion
Köln heißt auch Sonne,
ham die gesagt,
warum mensch hier seltn klagt
und die Rechtn tritt in die Tonne.
Aber was heißt obn,
was heißt bleibt?
Das is doch mim obn
klar soweit.
Durch Köln fährt die Bahn,
nich nur der Zug,
sondern auch die Tram
und das is klug.
Die Tram, das is die Bahn auf der Straße,
die fährt ganz ohne Öl und Gase.
Meist fährt die obn und seltn untn,
weil in Bodn soll mensch kein Strom tunkn.
Obn, das heißt auf der Straße,
untn, das heißt unter Tage.
Obn, das is geil wie Feuer,
untn, das is scheiße teuer.
Die Stadt,
die hat n Plan,
so platt,
der würd nix sparn.
Der würd kostn,
und das viel,
nutzn Bonzn,
wegführn vom Ziel.
Ihr kennt die Linie
übern Markt für Heu,
die übern Rhein läuft,
die nehm viele jetz.
Hunderttausnd jedn Tag,
das is der Grund,
daß mensch die mag
und nur träumt von Schund.
Köln, die Stadt,
besser ihr Rat,
plant jetz n Verrat,
der macht so platt.
Die SPD, die CDU,
Gelbe und Faschos noch dazu,
wolln Tunnel
machn aus der Bahn,
wolln fummeln
in der Erde dann.
Die wissn,
unser Plan is scheiße,
darum redn die drüber nur leise,
der Industrie n Arsch zu küssn.
Köln heißt Zentrum von der Welt,
von Grün, Linkn und vom Geld.
Und wer Geld hat, das is klar,
der scheißt auf Natur, auf Gefahr.
Fürn Tunnel,
diesn Plan,
da fängt Bummel
und Kack schon an.
Der Tunnel kostet doch zu viel,
das Geld schmilzt dann wie Eis am Stiel.
Und bleibt stumm,
was ihr da sagt, is dumm.
Ihr sagt,
ihr habt keine Lösung,
ich mag s,
weil das versöhnt uns.
Wir ham ne Lösung,
die is da,
die is so schön
und wunderbar.
Macht die Bahn breit,
wie schon mal vor der Zeit,
als Bahn gefahrn sind durch die Straßn
und in die ging viele Nasn.
Bleibt obn
mit der Bahn,
so lobn
wir, die mit uns fahrn.
Bleibt obn, weil es is Zeit,
Köln macht sich für die Bahn bereit,
die Trupps vom Bau komm gleich
und machn uns an Streckn reich.
Lieber das Quietschn auf der Schiene
als das Brumm aufm Stein.
Lieber kriegn wir Hiebe,
Köln vom Schund zu befrein.
Es is Zeit, daß es still wird,
daß wieder jeder jedn hört,
daß jeder Lärm jetz stirbt
und wieder n Vogel n Mensch stört.
Rein min Bäum
in die Stadt,
weg min Zäun,
macht die platt.
Die aus Köln ham Grau jetz satt,
das macht müde, das macht matt.
Singt min Vögeln, knarzt min Bäum,
laßt uns jetz die Straßn räum.
Tragt die Fahn jetz nach vorn,
Rote, Schwarze, Aktivisti ham nix verlorn,
verlorn nur laut m Staat,
aber der verwirrt mit Salat.
Die Preße hat der fest im Griff,
die letzte, die noch dafür spricht,
die Preße, die am Boulevard,
die macht den ihrn Traum jetz wahr.
Aber nich, wenn wir uns gegnstelln,
wo Laster brettern, Autos belln,
nich, wenn wir n Verkehr blockiern,
von Sülz bis Deutz, von Kall bis hier.
Ihr fragt mich:
was has du damit zu tun?
Kanns du nich
gern in der Eifel ausruhn?
Bleib doch mal
in deim Kaff,
die Zahl
hier macht dich nur baff.
Du has nur in der Provinz gelebt,
nie gesessn, nie geklebt,
wer so an unsm Mast hier sägt,
der sollt doch besser gehn, Prolet.
Ich hab drauf ne Perspektive,
nur aus Herz und nur aus Liebe
für die Leute und die Stadt,
die hat, hat und nochmal hat.
Köln hat viel,
so soll s auch bleibn,
auf zum Ziel,
die Autos vetreibn.
Autos raus aus unser Stadt,
Wege für Fuß und Rad ham wir satt.
Wege für Fuß und Rad ham wir genug,
Schluß mit Tunnel und Betrug.
Schluß mit Politiki, der Partei,
die verrät für Geld ihr Reich,
Schluß mit Faschos, die das wolln,
die besser gleich hier weggehn solln.
Schluß mit Klüngel,
Schluß mim Kriechn
ich kann Sünde
und Rotz schon riechn.
Aber ich riech auch ne Zukunft
für uns alle,
Schluß mit Tunneln und
der Falle.
Ne Falle heißt der Tunnel schon,
gegn uns in einer Mission,
ohne Glaubn, ohne Religion,
sind die nur noch Kack gewohnt.
Darum Leute, laßt uns brechn,
laßt uns diese Schande rächn,
laßt uns diese Reichn blechn,
diese Altn, diese Frechn.
Weg mit Tunnel, weg mit Straße,
nachn Wegn geht die Nase,
nach m Weg von Rad und Fuß,
machn wir die Stadt jetz zu.
Mehr Platz für Gammli,
Platz für Penni,
für die Arm, für die Hartzi,
daß auch noch steht der Grembi.

Martin Schmidt
Autor & Aktivist

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