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PBN-News mit Doktor Schiwago und anderen Büchern

Immer, wenn schreibende Journalist:innen vergessen haben, ein Foto für ihren Text zu machen, bemühen sie die AI. Heute: Boris Pasternak als Mitarbeiter des Pankower Bezirksamts (erstellt mit Ideogram (Si apre in una nuova finestra)).

Liebe alle,

beginnen wir die heutige Ausgabe mit einer Entschuldigung an alle, die sich in der vergangenen Woche sehr daran erfreuten, dass Boris Pasternak nicht nur überraschenderweise immer noch lebt, sondern auch als Pankows Stadtrat eine neue Berufung gefunden hat:

Sorry, mein Fehler! Der Mann, den ich meinte, heißt Jörn Pasternack und begeistert sich nicht für russische Geschichte und tragische Liebesgeschichten, sondern Schule, Sport und Facility Management. (Danke an Matthias für den Hinweis).

In other news ist mir das Thema, das ich eigentlich für diese Woche eingeplant hatte, geplatzt. Nur weil man vereinbart, dass eine Presseanfrage pünktlich beantwortet wird und dreimal nachfragt, heißt das natürlich nicht, dass eine Presseanfrage auch pünktlich beantwortet wird.

(Okay, ich hätte es ahnen können, ging diese doch an eine Tochter der Deutschen Bahn, #verzögerungenimbetriebsablauf).

Aber das gibt mir Gelegenheit, euch ein Thema aufzuzwingen, das mich persönlich übermäßig begeistert. Und ein bisschen Begeisterung kann bei 4 Grad, Nieselregen und Trump ante portas doch nicht schaden.

Ich bin nämlich nicht nur eure Service-Kraft in der Navigation durch unseren geliebten Prenzlauer Berg, sondern auch VÖBB*-Ultra. Zuletzt habe ich öfter mit Leuten gesprochen, die gar nicht wussten, wie toll das Berliner Bibliotheks-System ist, und ich finde, das darf nicht so bleiben (solange es das Angebot so noch gibt. Denn natürlich will Berlins Senat auch hier sparen).

*Hä? VÖBB?! – Verbund der Öffentlichen Bibliotheken Berlins. – Ah!

Los geht’s!

Wissen

10 Dinge, mit denen euch Berlins Bibliotheken das Leben leichter machen

  1. First things first: Es gibt ohne Ende Bücher, auch digital als E-Book oder Hörbuch. Zudem kann man Filme streamen (Si apre in una nuova finestra), sich Noten fürs nächste Hauskonzert leihen (digital (Si apre in una nuova finestra) und analog (Si apre in una nuova finestra)) oder eine digitale Fortbildung bei der Zeit-Akademie (Si apre in una nuova finestra) belegen. Menschen mit Kindern leihen auch Toni-Figuren oder Tiptoi-Bücher sowie Gesellschaftsspiele aus.

  2. Ständig gibt es kostenlose Veranstaltungen, vom Bilderbuchkino (Si apre in una nuova finestra) bis zum Repair-Café (Si apre in una nuova finestra).

  3. Über Genios (Si apre in una nuova finestra) hat man Zugriff auf unzählige Tageszeitungen und Zeitschriften. Wer mag, kann sich per Mail regelmäßig zuschicken lassen, was sie oder ihn interessiert.

  4. Statistiken kann man sich für sehr viel Geld bei Statista kaufen. Oder digital über den VÖBB (Si apre in una nuova finestra) abrufen.

  5. Wer spontan Bedarf an einer Ukulele hat oder erstmal testen möchte, ob das Kind sich wirklich für Geige interessiert, kann sich ein Instrument ausleihen (Si apre in una nuova finestra).

  6. Kein Bock mehr auf Home-Office, aber kein Geld fürs Coworking? Die nächstgelegene Bibliothek bietet Schreibtisch, Stromanschluss und angenehme Arbeitsatmosphäre.

  7. Ein Ausweis, sie alle zu nutzen, von der Amerika-Gedenkbibliothek über die Zentral- und Landesbibliothek bis hin zu den allein neun Standorten (Si apre in una nuova finestra) in Pankow, 80 in ganz Berlin.

  8. Die Bibliothek am Wasserturm hat Montag bis Samstag von 8 bis 22 Uhr geöffnet (Si apre in una nuova finestra). Die Heinrich-Böll-Bibliothek an der Greifswalder und die Janusz-Korczak-Bibliothek in Pankow sind auch sonntags von 10 bis 19 Uhr fürs Stöbern, Ausleihen und Zurückgeben (am Automaten) für euch da.

  9. Akuter Anfall von Misanthropie? Der Besuch einer Berliner Bibliothek gibt einem den Glauben an die Menschheit zurück – dem einzigen mir bekannten Ort, an dem Hausaufgaben machende Jugendliche, FAZ-lesende Senior:innen und tobende Kleinkinder, die von einer Bibliothekarin bedürfnisorientiert ermahnt werden, die Bilderbücher vor dem Ausleihen bitte nicht abzulecken, in friedlicher Koexistenz leben.

  10. Ein Ausweis kostet pro Jahr (Si apre in una nuova finestra) (ich wiederhole: pro Jahr!) 10 Euro. Für Studierende und Auszubildende 5, für Kinder und Menschen ohne viel Geld: nichts. Wer möchte, kann ihn sogar zu Weihnachten verschenken (Si apre in una nuova finestra).

Kurz & Knackig
  • Der Neubau der Schönfließer Brücke soll mit zehn Metern Breite laut aktuellem Planungsstand um einiges massiver ausfallen als ursprünglich vorgesehen (Quelle: Tagesspiegel (Si apre in una nuova finestra)).

  • Die Bar Zum Starken August in der Schönhauser schließt im kommenden Sommer – wegen hoher Mieten und genervter Nachbarschaft (Quelle: Instagram (Si apre in una nuova finestra)).

  • Die Polizei sucht mit Fotos nach zwei Unbekannten, die am 18. Mai, bewaffnet mit einer Machete, die Bar „Le Bar Tabac“ in der Christinenstraße überfallen haben (Quelle: Polizei Berlin (Si apre in una nuova finestra)).

  • Aus dem Prenzlauer Berg in die NBA: Die Geschichte von Franz und Moritz Wagner erzählt das ZDF als vierteilige Doku-Serie (Quelle: ZDF Mediathek (Si apre in una nuova finestra)).

  • Im Weißenseer Langhanskiez werden in den kommenden Wochen Autos gezählt. Die Ergebnisse sollen in ein Verkehrs- und Mobilitätskonzept einfließen, das wiederum Vorschläge machen soll, wie sich etwa der nervige Durchgangsverkehr im Viertel reduzieren lässt (Quelle: Bezirksamt Pankow (Si apre in una nuova finestra)).

  • Im Zuge der Berliner Senats-Sparpläne wird auch der Neubau einer Grundschule beim Neubaugebiet in Heinersdorf vorerst gestrichen. “Nein, es kann auf diese Schule nicht verzichtet werden”, meint der Bezirk (Quelle: Kleine Anfrage (Si apre in una nuova finestra)).

  • In Pankow kommen geplante Kiezblocks oder Fahrradstraßen nicht aus dem Knick, weil dem Amt das Personal fürs Bearbeiten fehlt. Nun hat man die anderen Bezirke um Amtshilfe gebeten und sich so eine:n zusätzliche:n Mitarbeiter:in erbettelt (Quelle: Morgenpost (Si apre in una nuova finestra)).

Community

Eure Fragen: “Stimmt es, dass die Bücherstube der Agrarbörse Deutschland zum Ende des Jahres geschlossen werden soll?”,

fragt Wolfgang.

Worum geht’s?

Die Bücherstube der Agrarbörse Deutschland (Si apre in una nuova finestra) in der Friedenstraße am Volkspark Friedrichshain verteilt seit 2013 nicht nur kostenlos Bücher an alle, die sich keinen Lesestoff leisten können. Sie funktioniert auch als Kiez-Treff, wo zum Beispiel dienstags die Senior:innen zum Spielenachmittag zusammenkommen.

Das Haupt-Geld für die Raummiete kam aus einem Fördertopf, mit dem Menschen ohne Arbeit fit für den Job gemacht werden sollen (Sagt man eigentlich noch 1-Euro-Jobs, oder ist das mit der Transformation von Hartz IV zu Bürgergeld auch in Bürger:innen-Job umbenannt worden?). Doch damit ist jetzt Schluss.

Warum ist das wichtig?

Kostenlose Bücher gibt es in jedem Bücherschrank und für Menschen mit wenig Geld auch in jeder Berliner Bücherei (s. oben).

Aber Orte, an denen man sich treffen und aufhalten kann, wenn man sich keinen Pumpkin-Spice-Latte für 7,50 Euro leisten kann, werden rar. Das verändert den Kiez und das Zusammenleben dort.

Was sagen die Verantwortlichen?

“Der Verein, der in den letzten beiden Jahren bereits Finanzierungslücken aus eigener Tasche stopfen musste, kann die Kosten nicht weiter tragen”, erklärt Andreas Plank, Geschäftsführer der Agrarbörse.

“Die vorhandenen Bücher werden nicht entsorgt, sondern auf die anderen Standorte der Agrarbörse verteilt - nach Hohenschönhausen, Alt-Marzahn und in die Titiseestraße in Reinickendorf.

Die Besuchenden reagieren oft überrascht und finden die Schließung schade. Natürlich erklären wir vor Ort die Situation sowie die Notwendigkeit und treffen auf viel Verständnis.”

Leserbrief

Berlin muss sparen (Si apre in una nuova finestra), und dazu meint Ulf Maaßen:

“Geld fällt nun einmal nicht vom Himmel. Der rot-rot-grüne Senat hat die 10 guten Jahre des billigem Geldes verpennt. Dem Volke wurden wahllos soziale Geschenke gemacht. Traurige Plattenbaubestände und einzelnen Innenstadthäuser wurden zu Höchstpreisen angekauft und so vermeintlich ,den kapitalistischen Verwertungsinteressen entzogen’. Die Stadtgesellschaft war begeistert. 

So wurden Milliarden verschwendet, anstatt notwendige Investitionen in Bildung und Infrastruktur zu tätigen, anstatt Baugebiete zu erschließen und ,dem bösen Markt’ händeringend nachgefragtes Bauland anzubieten. Wäre in den guten Jahren weniger populistisch regiert worden, gäbe es heute weder Finanz- noch Wohnungsnot in Berlin.

Nun fehlt das Geld. Die Zinsen für 65 Mrd. € Schulden schmerzen wieder. Wie auch die notwendigen Kürzungen. Die Berliner Stadtgesellschaft jammert. Ehrlich gesagt: Mein Mitleid ist begrenzt.”

Ihr habt auch eine Frage, ein Thema, eine Meinung? Schreibt mir gerne an redaktion@prenzlauerberg-nachrichten.de (Si apre in una nuova finestra) oder nutzt den

Machen

Habt eine famose Zeit und bis bald,

Juliane von den Prenzlauer Berg Nachrichten

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