Newsletter 05/2024
Gedanken …
Betriebsblindheit ist keine Berufskrankheit, aber ein Symptom dafür, zu sehr im eigenen Saft zu schmoren. Das kann uns allen passieren. In der Familie, im Beruf, im Hobby. Da hilft nur: die Perspektive wechseln, eintauchen in andere Welten, sich selbst und seine Tätigkeit nicht zu ernst nehmen und zuschauen, was in anderen Teilen der Welt, in anderen Kulturen oder einfach nur in der anderen Stadt oder im anderen Haus getan wird.
Jeden Sommer versuche ich diesen Perspektivwechsel in Sachen Brotbacken, indem wir die Bäckerei von Christina Weiß und mir schließen und auf Reisen gehen. Reisen im wörtlichen und im übertragenen Sinne. Wir geben Backkurse bei uns in der Backstube, aber auch in Österreich oder im weiteren Ausland. Wir besuchen Brotfreundinnen und -freunde, (Si apre in una nuova finestra) wir entwickeln Rezepturen oder backen einfach nur experimentell vor uns hin. All das, weil es Freude bereitet, aber vor allem vor Betriebsblindheit schützt.
Im vergangenen Monat Mai haben wir eine Gruppe von zwölf Menschen nach Japan geführt. Wir haben uns in Kyoto, Osaka und Tokyo (Si apre in una nuova finestra) weit mehr als 20 Bäckereien angesehen, ihre Brote und Kleingebäcke probiert, uns ausgetauscht über die verschiedenen Arten von Qualität, über Mehle diskutiert und typisch japanische Backwaren unter Anleitung eines bekannten japanischen Profibäckers gebacken. In Japan geht im Backhandwerk Textur über Geschmack, Perfektion und Vielfalt über Schnelligkeit und Masse. Ein ganz anderer Ansatz, aber keineswegs schlechter als der deutsche. Im Gegenteil, wer in Japan ist, kann für die eigene Hobby- oder Profibäckerei noch einiges dazulernen.
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