pixelschmitts digitale Fundstücke KW 43/2024
Ich habe mich mal wieder durchs Internet geklickt, damit du es nicht musst.
In dieser Woche geht es um:
Aufreger der Woche: KI Influencerin für Deutschlands Tourismus
Hunderttausende strömen zu Bluesky nach X-Änderungen
YouTube: Why We Watch - Diese Inhalte erwarten die Zuschauer
Adobe Tools bekommen richtig viel KI
Hallo Fake-Videos: KI geniert Videos zu Audio-Snippets
Viel Spaß beim Lesen.
Cheers
Thomas Schmitt (pixelschmitt)
Aufreger der Woche: KI Influencerin für Deutschlands Tourismus
Du hast es bestimmt mitbekommen (gefühlt das ganze Internet hat darüber gesprochen: Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) hat die erste offizielle KI-Influencerin an den Start gebracht. Hier ist Emma (hier kommst du direkt zum Reel auf Instagram (Si apre in una nuova finestra)):
(Si apre in una nuova finestra)Hier findest du die offizielle Pressemeldung:
https://www.mynewsdesk.com/de/deutsche-zentrale-fuer-tourismus/pressreleases/pressemitteilung-nummer-digitalnextsteps-dzt-launcht-innovative-ki-influencerin-fuer-das-reiseland-deutschland-3348817 (Si apre in una nuova finestra)Der Aufschrei ist riesig. Denn es gibt einiges zu bemängeln.
Die Qualität der künstlichen Influencerin.
Die optische Nähe zu den Influencer-Zwillingen Lena und Lisa (Si apre in una nuova finestra).
Und dann die Frage: Warum brauchen wir so eine Influencerin und künstliche generierte Landschaften, um den Tourismus in Deutschland anzukurbeln?
Ich hoffe ja immer noch, dass die Videos nur veröffentlicht wurden, um den Kanal und das Reiseland Deutschland zu bewerben. Denn aktuell sprechen wirklich fast alle darüber. Mit PR und Ads hätte man diese Reichweite nie erreicht, der Mediawert muss riesig sein.
Wenn nicht, dann wird es für Creator künftig sehr schwer. Denn wer bucht denn künftig noch teure Influencer (samt Starallüren), wenn du per KI beliebig viele Personen erstellen kannst, die genau so aussehen, wie du möchtest und genau das sagen, was du willst?
Passend dazu hat Jens Wiese 🙋🏼♂️ (Si apre in una nuova finestra) für AllSocial schon vor Bekanntwerden von Emma geschrieben über “Metas generative KI: Bedrohung für Creator und Influencer im Social Media Ökosystem?”. Denn Meta setzt voll auf generative KI, die Inhalte wie Texte, Bilder und Videos selbst erstellt und damit menschliche Creator und Influencer weniger wichtig machen könnte. Können wir dann dank Meta künftig alle selbst KI-Influencer erstellen? https://allfacebook.de/content/metas-generative-ki-bedrohung-fuer-creator-und-influencer-im-social-media-oekosystem (Si apre in una nuova finestra)
Hunderttausende strömen nach X-Änderungen zu Bluesky
Unter anderem die umstrittenen Änderungen an der Blockierfunktion von X haben dazu geführt, dass innerhalb eines Tages etwa 500.000 Nutzer zur alternativen Plattform Bluesky gewechselt sind.
Blockierte Nutzer können nun Beiträge sehen, was bei vielen zu Bedenken wegen Belästigung geführt hat. Darüber hinaus hat X seine Datenschutzbestimmungen geändert, um Drittanbietern die Nutzung von Nutzerdaten für das Training von KI-Modellen zu ermöglichen, sofern die Nutzer dem nicht widersprechen.
Diese Änderungen treten am 15. November in Kraft und sollen neue Einnahmequellen erschließen. Bluesky, gegründet vom ehemaligen Twitter-CEO Jack Dorsey, profitiert stark von dieser Unzufriedenheit. Die Plattform bietet eine ähnliche Benutzeroberfläche, setzt aber auf ein dezentrales Servernetzwerk.
Apropos neue AGBs:
X hat seine Allgemeinen Geschäftsbedingungen dahingehend geändert, dass Rechtsstreitigkeiten künftig im nördlichen Bezirk von Texas verhandelt werden - ein Gebiet, in dem Richter Reed O’Connor, ein Tesla-Aktionär, zuständig ist.
Das hat Bedenken über mögliche Interessenkonflikte ausgelöst, da Elon Musk, der Eigentümer von X, auch Tesla leitet. Bisher wurden die Klagen in Kalifornien verhandelt, aber die neuen Regeln treten ebenfalls am 15. November in Kraft.
Weitere Infos:
https://www.heise.de/news/Nach-umstrittenen-Aenderungen-bei-X-Halbe-Million-neue-User-bei-Bluesky-9987136.html (Si apre in una nuova finestra)https://www.theverge.com/2024/10/18/24273435/bluesky-user-spike-x-tos-ai-changes-blocking (Si apre in una nuova finestra)https://techcrunch.com/2024/10/17/elon-musks-x-is-changing-its-privacy-policy-to-allow-third-parties-to-train-ai-on-your-posts/ (Si apre in una nuova finestra)https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/elon-musk-neue-geschaeftsbedingungen-setzen-auf-richter-mit-tesla-aktien-a-d2b89e64-260d-48aa-aa5e-32a36a3d3fb3 (Si apre in una nuova finestra)YouTube: Why We Watch - Diese Inhalte erwarten die Zuschauer
YouTube hat in seinem aktuellen Bericht „Why We Watch 2.0“ untersucht, was die Zuschauer an den Inhalten auf der Plattform besonders schätzen. (Hier kannst du das PDF herunterladen (Si apre in una nuova finestra))
Der Bericht zeigt, dass Emotionalität und Authentizität entscheidend für die Qualitätswahrnehmung sind. Visuelle Effekte und technische Perfektion gelten als Basis, aber die emotionale Bindung hält Zuschauer langfristig. Authentische, kreative und persönlich relevante Inhalte werden bevorzugt.
Zuschauer auf YouTube haben hohe Ansprüche an die Inhalte. Sie suchen nach Inhalten, die sie berühren und ihren Interessen entsprechen. Das führt dazu, dass sie eher zu solchen Kanälen zurückkehren und auch Werbung akzeptieren, wenn diese relevant ist. Für Marken und Kreative sind das wertvolle Erkenntnisse, um ihre Strategien anzupassen.
Key Learnings:
Emotionale Verbindung ist entscheidend: Zuschauer bevorzugen Inhalte, die sie emotional ansprechen und eine persönliche Relevanz haben.
Authentizität ist ein Qualitätsmerkmal: Inhalte, die als authentisch und echt wahrgenommen werden, schaffen stärkere Verbindungen zu den Zuschauern.
Technische Qualität ist Grundvoraussetzung: Klare Bilder und guter Ton sind wichtige Basisanforderungen, jedoch nicht das Hauptkriterium für „Qualität“.
Kreativität wird von jüngeren Zuschauern geschätzt: Jüngere Zuschauer legen großen Wert auf kreative und originelle Inhalte.
Ältere Zuschauer priorisieren Vertrauen und Erzählkunst: Für ältere Zuschauer sind vertrauenswürdige und gut erzählte Geschichten entscheidend.
Adobe Tools bekommen richtig viel KI
Auf der Adobe Max, der jährlichen Kreativkonferenz von Adobe, wurden dieses Jahr zahlreiche neue KI-gestützte Funktionen für die Creative Cloud vorgestellt. Die Adobe Max ist eine Plattform, auf der Adobe seine neuesten Innovationen im Bereich Design und digitale Medien präsentiert. Photoshop und Illustrator haben dabei besonders beeindruckende Updates erhalten, die den kreativen Prozess weiter vereinfachen.
Alles im Detail zum Nachlesen und Anschauen gibts bei Adobe unter https://www.adobe.com/max.html (Si apre in una nuova finestra)
Photoshop:
Das aktualisierte Entfernen-Werkzeug (Remove Tool) in Photoshop kann jetzt typische Ablenkungen erkennen und entfernen. Bild: Adobe
Photoshop erhält neue KI-Tools, darunter das verbesserte Remove Tool, das Ablenkungen wie Personen oder Kabel automatisch erkennt und entfernt. Nutzer können zwischen generativer und nicht-generativer KI wählen, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die aktualisierten Generative Fill und Generative Expand Funktionen basieren jetzt auf dem neuen Firefly Image 3 Modell, das realistischere Ergebnisse liefert.
https://www.youtube.com/watch?v=zOSQESYBpNQ (Si apre in una nuova finestra)Illustrator:
Illustrator wurde mit dem neuen Objects on Path Feature aktualisiert, das das Anordnen von Objekten entlang eines Pfads erleichtert. Das Image Trace Tool erzeugt jetzt präzisere Vektoren, und das experimentelle Project Turntable ermöglicht das Drehen von Vektorgrafiken wie 3D-Objekte, ohne das Design zu verzerren.
Weitere Infos:
https://www.theverge.com/2024/10/14/24268813/photoshop-distraction-removal-ai-tool-launch (Si apre in una nuova finestra)https://www.theverge.com/2024/10/17/24272971/adobe-illustrator-sneaks-experimental-tech-demo-rotate-vector (Si apre in una nuova finestra)Hallo Fake-Videos: KI geniert Videos zu Audio-Snippets
https://www.youtube.com/watch?v=_DfsA11puBc (Si apre in una nuova finestra)Diese Ausgabe startete mit einer KI-Influencerin. Dann lassen wir die Fundstücke doch auch mit KI und Avataren enden. Diesmal ganz besonders. Videos, die aus einer Audioaufnahme erstellt werden:
Forscher haben mit TANGO eine neue KI-Methode entwickelt, die täuschend echte Videos zu beliebigen Audioaufnahmen erzeugen kann. Diese Technologie arbeitet in drei Schritten: Zunächst wird ein Bewegungsgraph aus Referenzvideos einer Person erstellt. Anschließend wählt das System passende Bewegungssequenzen zur Audioeingabe aus, bevor ein KI-Modell fehlende Übergänge generiert, um den Bewegungsablauf flüssig erscheinen zu lassen. Ein besonderes Merkmal von TANGO ist die Verwendung eines hierarchischen Audio-Bewegungs-Embeddings, das Sprache und Gestik in Echtzeit verknüpft und so realistische Bewegungen erzeugt.
Diese Technologie könnte in der Filmproduktion oder bei virtuellen Avataren nützlich sein, birgt jedoch auch Gefahren, da sie das Erstellen von Deepfakes weiter vereinfacht.
Angesichts der zunehmenden Verbreitung von Fake-Videos im Internet wird es immer schwieriger, zwischen echten und gefälschten Inhalten zu unterscheiden. Vertrauenswürdige Quellen gewinnen an Bedeutung, um die Flut an Fälschungen einzudämmen.
https://the-decoder.de/falls-ihr-noch-videos-im-internet-glaubt-schaut-euch-tango-an/ (Si apre in una nuova finestra)