Eine gelungene EM in Tallinn
Das kleine Estland im Nordosten von Europa, früher ein Teil der Sowjetunion und jetzt unabhängiger Nato-Staat und EU-Mitglied, ist flächenmäßig so groß wie Baden-Württemberg und Südhessen zusammen. Das Land hat allerdings nur 1,3 Millionen Einwohner, also wesentlich weniger als zum Beispiel München oder Hamburg. Einzige Großstadt ist die Hauptstadt Tallinn mit 450.000 Einwohnern. Trotz der wenigen Einwohner hat die ISU an kein anderes Land in Europa in den letzten 15 Jahren so viele Events vergeben. Vor drei Jahren, direkt nach der Pandemie, sprang Estland sogar für die Vier-Kontinente-Meisterschaften in der Woche nach der EM ein, weil kein Land auf den vier Kontinenten das Event ausrichten wollte. Die Europameisterschaften 2025 sollten ursprünglich in Zagreb stattfinden und wurden erst 2024 nach Tallinn verlegt. Der estnische Verband und die ISU haben auch dieses Event sehr gut organisiert.
Erstmals fand am Montag noch kein offizielles Training statt, nur kostenpflichtiges inoffizielles Training war vor allem für Läufer möglich, die aus Übersee anreisten. Stattdessen begann das Training aus Kostengründen erst am Dienstag früh, nachdem in der Vergangenheit montags oft noch nicht viele Läufer kamen, denn innerhalb Europas gibt es keine großen Zeitunterschiede. Als am ersten Wettbewerbstag, am Mittwoch früh, die Nachricht vom Flugzeugabsturz in den USA mit 28 Mitgliedern der Eislauffamilie bekannt wurde (siehe Seite 30), legte man vor beiden Veranstaltungen eine Gedenkminute ein und der geplante lustige Kurzfilm über alle beteiligten Länder wurde nicht gezeigt. Stattdessen sprach ISU-Vorstandsmitglied György Elek im Namen der ISU dem US-Verband und den Hinterbliebenen sein Beileid aus.
Die 2013 und 2014 nach dem EU-Beitritt Estlands mit Geldern der EU gebaute Tondiraba-Halle im gleichnamigen Stadtteil im Osten von Tallinn wirkt von außen ein bisschen wie ein Bunker. Innen ist sie perfekt geeignet mit vier Eisflächen, davon der Haupthalle mit 5.500 Zuschauerplätzen, einer Trainingshalle und einer abgetauten Fläche für Aufwärmraum, Pressezentrum, Meeting- und anderen Nebenräumen. In der geräumigen Lobby ist genügend Platz für Verkaufsstände. Der Paarlauf-Fanclub hat nicht nur die Sportler angefeuert, sondern mit einem von den EM-Veranstaltern gesponserten Stand für die Aktion Theo Taler zur Unterstützung junger Eisläufer Geld gesammelt. Als Dankeschön für die Esten erhielt die Juniorin Elina Goidina einen Förderpreis. 2022 hatte der Paarlauf-Fanclub übrigens die neue Europameisterin Niina Petrökina gefördert. Am Stand gab es neben Souvenirs, Miniki-Schals und Tombola-Losen die Pirouette und die Pirouette World Edition zu kaufen. Am Mittwoch und Donnerstag kamen etwa 1500 Zuschauer, während am Freitag, Samstag und beim sonntäglichen Schaulaufen die Halle mit etwa 5.000 Zuschauern fast ausverkauft war.
For English speakers, see also our video recap on our partner channel Ice Skating International Online:
https://youtu.be/S_Jh9kQeW3I?si=8OBKmM2Jlxs_w9HX (Si apre in una nuova finestra)Um diesen Beitrag lesen zu können, musst du Mitglied werden. Mitglieder helfen uns, unsere Arbeit zu finanzieren, damit wir langfristig bestehen bleiben können.
Zu unseren Paketen (Si apre in una nuova finestra)
Sei già un affiliato? Accedi (Si apre in una nuova finestra)