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Neuer Handtaschencontent aus Venedig!

Das ist mal wieder ein Handtaschenbild, mit dem ich die Algorithmen füttern will. Dieses Foto ist echt, das letzte Handtaschenbild habe ich mit künstlicher Intelligenz gemacht, und wer genau hinsieht, wird bemerken, dass die KI eben nicht so intelligent ist, wie sie vorgibt: So wie sie Menschen manchmal mit sechs Fingern oder zwei linken Füßen ausstattet, ist der Hintergrund kein echtes, sondern nur ein zusammengewürfeltes Venedig, ein Stückchen San Marco, ein bisschen Salute, ein Palazzo, Gondeln, ein Kanal, fertig. ⬇️

Wenn ich im Ruhrgebiet am Bahnhof ins Taxi steige, treffe ich - durch Zufall! - oft auf den selben Taxifahrer (Si apre in una nuova finestra). Für den ich “die mit den Blumen für die Mamma” bin, und der von mir inzwischen nicht nur weiß, dass ich in Italien lebe (“ Wie isses da so mit Essen in Italien? Fleisch? Eigene Zucht?"), sondern genauer in Venedig ("Ey, Sie sind doch die da von ... von ... der Insel! Erzählense mir alles, Klima, Essen, alles! Wie isses da so in ... wie hieß es nochma? Ach ja, stimmt, Venedig. Und sagense mal, wie oft fahrense eigentlich so rüber nach Italien?"). Letztes Mal rief er beim Einsteigen: “Ah, da kommt ja die Königin von Venedig!”. Er hatte sich in der Zwischenzeit, was Venedig betrifft, fortgebildet, weshalb er sich, was das Eintrittsgeld für Venedig betrifft, nichts von einem Schaumschläger von venezianischem Bürgermeister vormachen ließ: “Is doch klar, das keiner weniger kommt, nur weil er fünf Euro Eintritt zahlen muss!”, sagte er, und: “Müssense schreiben, dass das Quatsch ist!” Genau das habe ich getan, für die Süddeutsche Zeitung, nachzulesen hier:

https://www.sueddeutsche.de/meinung/venedig-eintrittsgeld-tourismus-1.7251427 (Si apre in una nuova finestra)

Die Skepsis dieses Taxifahrers hätte ich mir auch von vielen Medien gewünscht, die anstelle einer kritischen Analyse in Hunderten von Artikeln Gebrauchsanweisungen zur ordnungsgemäßen Abgabe des Eintrittsgeldes für Venedig lieferten, ohne dabei fragen, warum keine Höchstgrenze für die Zahl der Tagestouristen vorgesehen ist oder warum das Eintrittsgeld nicht während der Zeiten mit dem größten Touristenandrang gilt. Interessanterweise berichtete sogar der ansonsten selten kritische Corriere über das Ergebnis einer Umfrage, die ergab, dass acht von zehn Venezianern der Meinung sind, dass das Eintrittsgeld den Massentourismus keineswegs einschränkt.

Was wir mit FreeVenicefromTicket (Si apre in una nuova finestra) schon vor Wochen festgestellt haben.

In Venedig sind wir nicht nur mit einem grenzwertigen Bürgermeister geschlagen, sondern auch mit dem Klimawandel:

https://youtube.com/shorts/gd-MyyXB4hk?si=12NuL1RILGq8LUkQ (Si apre in una nuova finestra)

Der nicht nur Gondelserenaden (Si apre in una nuova finestra) zum Verstummen bringt, sondern sich vor allem auf den steigenden Meeresspiegel und somit auf das Hochwasser auswirkt - das nichts mit dem Regen zu tun hat. Vorgestern kamen allerdings zwei Dinge zusammen: Sturzregen und Hochwasser. Und: Die Mose-Schleuse wurde trotz Hochwassers nicht geschlossen. Offiziell, weil die Wasserstandsvoraussagen zu niedrig waren. Tatsächlich aber, weil mit jeder Schließung Schiffe (Tanker, Containerschiffe, Kreuzfahrtschiffe) weder ein- noch ausfahren können, folglich jedes Mal ein wirtschaftlicher Schaden entsteht. Der Hafen ist - abgesehen vom steigenden Meeresspiegel - eine wesentliche Ursache für das Hochwasser in Venedig: Für ihn wurden die Kanäle ausgegraben, so dass die Lagune erodierte und sich in einen Meeresarm verwandelte.

Jetzt haben wir hier also Mose, die Schleuse, die mal eingesetzt wird, mal nicht. Ob sie eingesetzt wird, darüber entscheidet ein bizarrer “Kontrollraum” in Rom, an deren Spitze die “Superkommissarin” Elisabetta Spitz (Si apre in una nuova finestra)(Nomen est Omen) steht. Vorgestern gab es trotz Hochwassers keine Sirenenwarnungen und auch keine Hochwasserbänke. Die werden neuerdings nur von Mai bis September eingesetzt, ganz so, als hätten wir hier im Sommer noch nie Hochwasser gehabt.

Der Interessenkonflikt zwischen Venedig und dem Hafen ist eins der größten Probleme hier - und jetzt sollen noch weitere Kanäle ausgebaggert werden. So verlangt es der Chef des venezianischen Hafens, damit die Kreuzfahrtschiffe wieder am Passagierhafen in der Stadt anlegen können. Genau dagegen soll am 25. Mai in Venedig wieder demonstriert werden.

Und was das alles - Venedig, das Ruhrgebiet, kurz die “Heimat”, auch noch mit der Mafia zu tun hat, darüber habe ich in diesem schönen Podcast mit zwei Frauen gesprochen, nachzuhören hier:

https://letscast.fm/sites/interessen-konflikt-der-podcast-ff6830f5/episode/im-gespraech-mit-der-schriftstellerin-und-journalistin-petra-reski (Si apre in una nuova finestra)

Aus Venedig grüßt Sie Ihre Petra Reski und, nicht vergessen:

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