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Hi. Das ist Newners #010.

Januar. Eh schon immer krass dieser Monat. Dieses Jahr umso mehr. Deshalb bitte zu den eigentlich wichtigen Dingen des Lebens.

An der generellen Frage nach Kaffee oder Tee zum Beispiel scheiden sich die Geister. Besser ist ja: beides! Es kommt halt darauf an, wann / wo / wie.

Es ist mithilfe obszöner individueller Investitionen in baristataugliche Ein- und Zweikreis-Apparaturen, nerdigen Youtubekursen oder in einer Mischung aus extremem Marketing und ausgefeilter Technik (und inakzeptabel viel Aluschrott) gelungen, zuhause ordentlichen Kaffee in allen erdenklichen Varianten zuzubereiten. Oder man geht eben in einen der vielen Läden, die mittlerweile selbst in entlegenen Käffern im Allgäu auf "Third Wave Coffee" (Si apre in una nuova finestra) setzen. Oder man nutzt eine Mokkakanne. Alles Geschmackssache. Vorausgesetzt, die Bohne stimmt. Wie Tres (Si apre in una nuova finestra) von Toms Kaffeerösterei.

Mit Tee hingegen ist es hierzulande zumindest unterhalb von Flensburg so eine Sache. Farbige Packungen mit allerlei Wellness-Versprechen gibt es mittlerweile an jeder Ecke. Es "werden in Deutschland pro Kopf rund 26 Liter schwarzer und grüner sowie mehr als 53 Liter Kräuter- und Früchtetee verbraucht (Si apre in una nuova finestra)" (Vgl. Kaffee: 164 Liter / Kopf). Aber insgesamt ist das alles doch eher noch "First Wave" (Brösel in Papier) oder "Second Wave" (Süßholzaroma). Natürlich steht von ordentlichem Tee bis zweitägigen VHS-Kursen in asiatischer Teezeremonie alles zur Verfügung. Oft geht das aber dann entweder fix in Richtung Übersinnliches und schleichend über in Cultural Appropriation. Oder "Tee in nem Kaffee" (Fantastische Vier (Si apre in una nuova finestra)) materialisiert sich brutal via jahrelang hinter der Theke unverpackt gelagertem Teebeutel ("Wir haben noch Früchtemischung, Kamille und Pfefferminz. Ach ne, der ist gerade alle.") und random erhitztem Wasser für 3 Euro bzw. als lauer Früchtetee in den Fluren des abgewirtschaften Gesundheitssystems. Wenn man Glück hat, kann man im Hotel mal einen Ronnefeldt ("Entspannung und Anregung, Mystik und Aromenvielfalt, exotische Länder und spannende Geschichten" - Jesus!) einstecken. Schade.

Deshalb lohnt sich ein Besuch im geradezu rührend bedienten und extrem angenehmen Chaya (Si apre in una nuova finestra) im Berliner Bikinihaus mit japanischen Tees und schönen Sachen für die gute Zubereitung und angemessenen Genuss. Ich habe selbstverständlich absolut keine Ahnung und mich so zum Einstieg zu jeweils einer kleinen Packung Kyoko Best Friend ("Sencha aus Matsuno in Shizuoka") für eine strahlend grüne Tasse und Kyoko Gentle Treat ("Kukicha und Houjicha") für ein sanft-leicht-süßes Becherchen hinreissen lassen. Dazu gibt es kurze Anleitungen mit den Zeiten für die Aufgüsse. Hat gut geklappt soweit.

Das war jetzt länger als gedacht. Weiter geht es dann in Nummer 11.

Nur so noch so viel zum Thema

Serien:

Outro

Recht herzlichen Dank für den kurzen Ausflug!

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