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Ein Spiel, das man am liebsten schnell vergessen möchte

Nach der bitteren Heimniederlage gegen Magdeburg steckt Preußen Münster weiter im Tabellenkeller fest

Um zu erfahren, wie die live auf Sport1 übertragene Partie zwischen den Preußen und dem 1. FC Magdeburg gelaufen war, genügte es, nach dem Anpfiff in das Gesicht von Präsident Dr. Bernward Maasjost zu blicken. Der war bedient, restlos. Auch sein leitender Angestellter Sascha Hildmann hielt sich nicht mit Beschönigungen auf. Er begann sein Statement auf der Pressekonferenz mit den Worten: „Wir sind schlecht ins Spiel gestartet und konnten keinen Zugriff erlangen." Trotz einer taktischen Umstellung, kassierte sein Team direkt mit dem ersten Angriff das Gegentor. Dies ärgerte Hildmann, da das Kopfballtor des 1,69 Meter großen Atik gegen seine baumlangen Kerls in der Innenverteidigung Lukas Frenkert (1,90 Meter) und Niko Koulis (1,87 Meter) zu einfach fiel. Und so referierte Hildmann den Spielverlauf weiter (O-Ton): „Da machst Du das Gegentor zum 1:1. Das gibt uns einen guten Auftrieb für die Pause. Dann kommst Du raus und bekommst schon wieder mit einer Halbfeldflanke das Tor zum 2:1. Magdeburg hat es am Ende gut runtergespielt. Wir haben es nicht geschafft den Druck aufzubauen, den ich mir vorgestellt hatte. Es ist uns nicht gelungen eine klare Torchance herauszuspielen“ Als Hildmann formulierte: „Es wird ein sehr hartes Jahr für uns“, mochte ihm niemand widersprechen. Als er ergänzte: „Aber ich bin optimistisch, dass wir am Ende das schaffen, was wir uns vorgenommen haben“, waren schon etliche skeptische Minen zu sehen.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt. Das ausverkaufte Stadion mit 12.422 Zuschauern versprach eine großartige Flutlichtatmosphäre. Alles angerichtet für einen großen Fußballabend. Niko Koulis sorgte bereits in der 5. Minute für die erste gefährliche Aktion, als sein Kopfball knapp am Tor vorbeiging. Hernach übernahmen die Gäste aus Sachsen-Anhalt schnell die Initiative und wirkten energischer und entschlossener. Trainer Christian Titz hatte sein Team gut auf das schwierige Geläuf vorbereitet. Belohnung war das schöne Kopfballtor von Baris Atik in der zwölften Minute nach einer Flanke aus dem Halbfeld. Obwohl Joshua Mees in der 38. Minute für die Gastgeber ausglich, gerieten die Preußen kurz nach der Halbzeit durch einen weiteren Kopfballtreffer von Marcus Mathisen mit 2:1 in Rückstand, erneut nach einer Halbfeldflanke. Auch die Einwechslungen von Daniel Kyerewaa, Etienne Amenyido und schließlich Marc Lorenz brachten keine Wende. Die Magdeburger waren näher dem 3:1 näher als die Preußen dem Ausgleich. Das Publikum merkte das die Mannschaft Support brauchte, und so erhoben sich die Sitzplatzbesitzer ab Minute 80 von den Plätzen. Er sollte nichts nutzen. In der 94. Minute pfiff Dr. Max Burda, ein promovierter Strafverteidiger an dessen Entscheidungen auch Sascha Hildmann nichts auszusetzen hatte, die Partie ab. Rückblickend war unbestritten, dass Jorrit Hendrix an diesem Tag an allen Ecken und Enden schmerzlich vermisst wurde. Hildmann betonte jedoch, dass es nicht allein an einem Spieler liegen dürfe. Bei Preußen Münster stehe eben nicht die gleiche Qualität zur Verfügung.

Niko Koulis analysierte selbstkritisch: „Wir hatten unsere Chancen, aber heute fehlte uns Überzeugung und Durchsetzungsvermögen." Kapitän Mikkel Kirkeskov Andersen äußerte sich in der Mixed Zone nüchtern: „Es war kein schönes Spiel. Es schmerzt, von Magdeburg geschlagen zu werden, die eigentlich nicht besser sind als wir. Wir hatten einen schlechten Tag, das müssen wir ehrlich zugeben. Normalerweise waren wir immer auf Augenhöhe mit anderen Mannschaften, aber das war heute nicht der Fall. Um in der 2. Liga Punkte zu holen, muss man in jeder Minute des Spiels 100 Prozent Leistung bringen." Zwar gibt es nach diesem vorletzten Heimspiel noch das letzte Heimspiel am 21. Dezember gegen den Tabellennachbarn und Mit-Aufsteiger SSV Ulm und dazwischen ein Auswärtsspiel am 13. Dezember gegen Hertha BSC. Aber wenn nicht wenigstens einmal ein Dreier für die Adlerträger herausspringt, dann werden sich die Preußen-Spieler und die Verantwortlichen sich wohl mit dem Gedanken anfreunden müssen, die Winterpause auf einem Abstiegsplatz zu verbringen. Frank Biermann

Bild: Ob sich Kapitän Mikkel Andersen nach diesem durchwachsenen Spiel schon auf die Reporterfragen in der Mixed-Zone freut? Wir wissen es nicht. Jedenfalls stand er anschließend tapfer Rede und Antwort. Foto: Frank Biermann

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