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Es wird besser!

Heute ist der Internationale Tag gegen Homophobie, Bi-, Inter- und Transphobie. Ich könnte jetzt lang und breit erklären, warum dieser Tag wichtig ist und Beispiele aufführen, wo, wann und von wem queere Menschen noch immer diskriminiert werden. Habe ich auch schon oft gemacht. Heute mal nicht. Aus einem ganz einfachen Grund: Ich habe keine Zeit für anderer Leute Hass und Wahnvorstellungen.

Schon das Wort „Homophobie“ stört mich. Da gibt man der Intoleranz so nen medizinischen Anstrich, das sollte man ihr nicht zugestehen. Schwulenhass ist, anders als, was weiß ich: Laktoseintoleranz, eine bewusste Entscheidung - man kann sich jederzeit auch dagegen entscheiden!

Natürlich ist es richtig und wichtig, auf Homophobie hinzuweisen und dagegen anzukämpfen und es gibt viele Organisationen, die das mit großartigem Engagement jeden Tag tun. Gleichzeitig gibt es aber auch jeden Tag positive Entwicklungen, die manchmal ein bisschen unter den Tisch fallen. Und meine feste Überzeugung ist: Es wird besser!

(Dieses Bild entstand letzte Woche  in Köln. Hat keinen großen Bezug zu dem Text, aber ich stelle mir vor, dass es so immer dann aussieht, wenn jemand irgendwo auf der Welt sagt: "Ach ich muss ja gar nicht homophob sein?! Na dann ...")

Ein paar Beispiele

Nur mal ein paar Beispiele aus dem vergangenen Jahr:

Ja, die katholische Kirche hat ein Segnungsverbot für homosexuelle Paare erlassen, das rundherum dumm und ärgerlich ist. Gleichzeitig widersetzen sich in ganz Deutschland Kirchengemeinden diesem Verbot und segnen schwule und lesbische Paare, weil sie nicht einsehen, jeden Quark aus dem Vatikan unwidersprochen hinzunehmen.

Ja, es gibt noch immer keinen einzigen offen schwulen Fußballer in der Bundesliga. Andererseits hat die Zeitschrift 11 FREUNDE dieses Jahr unter dem Motto „Ihr könnt auf uns zählen“ eine Aktion gestartet, um queeren Spielern Solidarität zuzusichern -  die mittlerweile von 800 Fußballprofis unterstützt wird.

Und ja, gerade eben erst gab es in einer Promi-Reality Show einen homophoben Ausfall - gleichzeitig tanzt bei „Let’s Dance“  ein homosexuelles Paar mit absoluter Selbstverständlichkeit Richtung Finale - und das ganz ohne blöde Kommentare und zweideutige Witzchen.

Und bei all diesen prominenten Beispielen ist noch gar nicht mitgerechnet, dass jeden Tag Schwule, Lesben, Bi-, Inter- und Transsexuelle in Vereinen, in Gemeinden, in Sportgruppen oder politischen Gremien sitzen, ohne dass irgendjemand ein Thema draus machen würde. Einfach weil‘s verdammt nochmal das  dritte Jahrtausend ist!

Grund für Optimismus

Vielleicht bin ich da durch meinen eigenen Podcast ein bisschen optimistisch beeinflusst, aber ich glaube einfach fest daran: Gesellschaftliche Veränderung ist unaufhaltsam und sie geht ganz klar in eine Richtung: zu mehr Akzeptanz, mehr Offenheit, mehr Diversität. Mit Rückschlägen, klar, aber die Stoßrichtung ist unumkehrbar. Der Kampf der „Homophoben“ ist längst verloren - sie haben’s nur noch nicht so richtig gemerkt.

Vielleicht sollte man diesen Tag also eben nicht den verbliebenen Hatern widmen. Das wäre ja fast schon unangemessener Artenschutz. Vielleicht sollte man aus dem Tag gegen Homophobie einen „Tag für Diversität“ machen. Feiert euch! Feiert die Vielfalt und die Akzeptanz. Und feiert die Millionen heterosexuellen Allies, die auf unserer Seite sind.

Und wenn euch jemand Knüppel in den Weg wirft, macht nen Pogostick draus.
Und dann hüpft einfach weiter.

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