XVI. Fortschritt
Einen Fuß vor den anderen setzen, lineares Schreiten in eine Richtung - das ist selten messbar und keineswegs alternativlos. Vielmehr ist es (gemeint ist: der Fortschritt) ein neuzeitliches Phänomen und zudem eines der europäisch-westlichen Kulturen. Ob als Geschichtsphilosophie, politischer "Progressivismus", Wissenschaftsparadgima oder Wirtschaftsaxiom (Wachstum) - der Fortschritt ist kein neutraler Begriff, stets ethisch aufgeladen und das meist zu unrecht positiv. Er befördert einen fragmentarischen Blick auf die Welt und plädiert für das Waltenlassen der Eigenlogik bestimmter gesellschaftlicher Sphären, egal wie viele Probleme sie an anderer Stelle hervorrufen. Wir erläutern außerdem Alternativen zum Fortschrittsparadigma; denn gerade mit Blick auf den Menschen selbst lässt sich eine radikale Fortschrittslosigkeit beobachten. Das Gleichbleiben nicht als Abwesenheit von Veränderung oder Entwicklung, aber als Absage an eine auf alles oktroyierte Fortschrittsfähigkeit sollte uns zu denken geben. Mit weniger Fortschritten hätten wir weniger Probleme produziert. Diese Spirale zu durchbrechen erfordert kulturellen Wandel.
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