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Barcamp Limburg oder ein inspirierendes Klassentreffen

Liebe Kulturinteressierte,

Schon mal auf einem Barcamp gewesen? Ich bis zum letzten Wochenende auch nicht und ich muss sagen, dass ich positiv überrascht war. Für mich hatte es was von einem Klassentreffen, auch wenn man nicht jeden kennt.

Viel Spaß beim Lesen!

Zum 4.Mal fand das Barcamp Limburg in der Friedrich-Dessauer-Schule statt und ich habe es endlich mal geschafft, dieses Format einer (Un-) Konferenz zu besuchen.

Wie ein Klassentreffen

Ich wusste nicht, worauf ich mich einlasse. Natürlich habe ich in den letzten Jahr viel über solche Formate gelesen, aber bisher noch nicht geschafft, an einem solchen auch teilzunehmen. Daher bin ich ohne große Erwartungen hingegangen und habe mich überraschen lassen. Und ich bin mit positiven Eindrücken nach Hause gegangen.

Ein großes Hallo gab es beim Ankommen. Einige Teilnehmer kannte ich und ruckzuck lernt man auch kurz die weiteren Teilnehmer kennen, die mit am Tisch sitzen. Berührungsängste gibt es kaum. Ein kleines Frühstück, einen Kaffee, ah, dich kenne ich von Instagram, dich habe ich schonmal gesehen - ein lockeres Stimmengewirr liegt in der Luft.

Wer noch nie beim Barcamp war, hier die Antwort einer generativen KI (- und dies erwähne ich jetzt speziell, weil diese zum einen Thema war, ich mich gerade auch beruflich damit beschäftigte und ich ihr einen nächsten Newsletter widmen werden):

Ein Barcamp ist eine offene, kollaborative Tagung, bei der die Teilnehmenden das Programm selbst gestalten. Es gibt keine festen Referenten oder Themen, sondern jeder kann seine Ideen und Fragen einbringen. 

Erklärung:

  • Offene Teilnahme:

    Barcamps stehen allen Interessierten offen, die sich an der Diskussion beteiligen möchten. 

  • Selbstorganisiertes Programm:

    Die Teilnehmenden entwickeln zu Beginn der Veranstaltung das Programm selbst, indem sie Sessionvorschläge einbringen und über die Themen abstimmen. 

  • Keine festen Referenten:

    Im Gegensatz zu konventionellen Konferenzen gibt es bei Barcamps keine festen Referenten, sondern jeder kann als "Teilgeber" seine Expertise und Erfahrung teilen. 

  • Kollaboratives Lernen:

    Barcamps sind darauf ausgelegt, dass die Teilnehmenden voneinander lernen, Erfahrungen austauschen und gemeinsam Lösungsansätze entwickeln. 

  • "Gesetz der zwei Füße":

    Ein wichtiges Prinzip ist, dass die Teilnehmenden jederzeit die aktuelle Session verlassen und zu anderen Sessions wechseln können, wenn sie etwas anderes Interessantes hören. 

Start des Limburger Barcamps

Rund 40 Personen haben sich in der Aula der Friedrich-Dessauer-Schule versammelt. Die Organisatoren Florian Brandhoff und Diana Jordan geben eine kurze Einführung in das Format, während einige Teilnehmer schon fleißig auf ihren Zetteln Ideen niederschreiben. Nach der kleinen Einführung, dürfen die Interessierten sich kurz vorstellen und ihre Themen präsentieren. Wie bereits erwähnt, nahmen die KI-Themen einen ganzen Raum ein- von der Unterstützung bei nervenden Telefongesprächen über Sprachmodelle bis hin zur Frage über den Nutzen von KI und die Erstellung eines Marketingplans durch KI. Weitere Themen waren der Umgang mit Trauer im Unternehmen, was man gegen Prokrastination machen kann, die eigenen Stärken erkennen, Barrieren abschaffen durch leichte Sprache, der Weg zum Autor oder auch der Austausch über Social Media Formate. So vielfältig wie die anwesenden Menschen waren auch die vorgeschlagenen Themen.

Diese wurden dann in einer Reihenfolge gebracht. Drei Räume á vier Sessions und wer wann am besten seine Session halten kann und auch eigene Sessions besuchen kann. Ein Gewusel gab es vor dem Plan, das große Überlegen begann. Was möchte ich mir anhören, wo gehe ich hin, was spricht mich an? Da ich nur den Vormittag zur Verfügung hatte, habe ich mich schnell auf zwei Sessions fokussiert, die mir sehr interessant erschienen und wo ich das Gefühl hatte, etwas für mich mitzunehmen.

Barrierefreiheit durch leichte Sprache

Nadja Quirein ist Journalistin und Übersetzerin für leichte Sprache. Sie zeigte auf, wie Barrieren abgebaut werden können durch die Verwendung von leichter Sprache. Eine Zahl zeigt eindrucksvoll aus, wie viele Menschen ausgeschlossen werden, weil sie nicht richtig lesen können: Rund 6,2 Millionen Deutsch Sprechende Erwachsene im Alter zwischen 18 und 64 Jahren sind gering literalisiert, haben also Schwierigkeiten beim Lesen und Schreiben. Das sind 12,1 Prozent der entsprechenden Gesamtbevölkerung. (Quelle Leo-Studie Hamburg (Si apre in una nuova finestra))

Wenn ich bedenke, was mit Bücher bedeuten und mir vorstelle, keinen Zugang dazu zu haben, dann würde mir etwas fehlen. Und dann gerät man doch ins Grübeln, weil ich ja doch gerade viel mit Schreiben zu tun habe und diese Session wirkt auf alle Fälle in mir nach. Ich möchte mich, vor allem auch für meine Arbeit beim DRK, näher mit dem Thema befassen. Bei der leichten Sprache geht es nicht darum, dass ein Text schön ist oder blumig, mit Metaphern und Fachwörtern gespickt, sondern er soll verständlich sein. Es ist ein Parallelangebot zum normalen Text und erreicht nochmal eine völlig andere Zielgruppe. Das große Ziel ist die Teilhabe!!!

Nadja Quirein steht vor einem Whiteboard mit den Regeln der leichten Sprache und hält ein Buch in der Hand, in welchem die Regeln stehen.
Nadja Quirein gibt einen Einblick in die leichte Sprache.

Stärken stärken

Bei der zweiten Session ging es zu Cathrin Scholz. Sie kannte ich bereits von Instagram, wo sie als @staerkenswert unterwegs ist. Sie verglich unsere Stärken mit einem Zitat aus “Der kleine Prinz” - “Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.” So sei es auch mit den Stärken, sie sind unsichtbar, aber wertvoll. Sind wir uns unserer Stärken bewusst und setzen diese gezielt ein, werden wir glücklicher, leistungsfähiger, selbstbewusster und fühlen uns sinnerfüllter.

Ihren Vortrag verband sie mit dem Wunsch, dass dies auch stärker in die Bildung einfließt. Es solle nicht immer darauf geschaut werden, was man nicht so gut kann, sondern auch mal schauen, was jemand gut kann und was super klappt. Es war eine Inspiration, sich mal Zeit zu nehmen, in sich hineinzuhorchen und zu schauen, wann man das letzte Mal auf etwas stolz war oder wann etwas richtig gut geklappt hat.

Cathrin Scholz steht vor einem Whiteboard auf dem ein Zitat aus "Der kleine Prinz" steht.

Es war ein interessanter Ausflug und am Ende tat es mir ein wenig leid, dass ich am Nachmittag keine Zeit hatte für weitere Sessions. Da waren noch ein paar interessante Themen dabei. Aber auch für die kurze Zeit war es für mich ein Ort des Austausches, der Kommunikation und ich nehme davon einiges mit und werde manche Personen auch außerhalb (hoffentlich) wieder treffen. Ich kann nur jedem empfehlen, selbst mal an einem solchen Format teilzunehmen.

Zum Schluss

Am Sonntag, den 25. Mai ist “Tag der Literatur” in Hessen. Über 100 Veranstaltung (Si apre in una nuova finestra) laden im Literaturland Hessen ein, das geschriebene Wort zu entdecken. Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur fördert das Ereignis. Ziel des gemeinsamen Aktionstages ist es, die ganze Vielfalt von Literatur in und über Hessen zu präsentieren: Comic und Lyrik, zeitgenössische Literatur und Klassiker, Poetry Slam und Krimi. Ob beim Stadtrundgang, im Rahmen eines Workshops oder einer Ausstellung, in Lesungen, Streams oder Gesprächen.

In Hadamar, Limburg und Weilburg finden Veranstaltungen hier im Landkreis statt. Von 14 bis 16 Uhr lädt die Bücherei im Alten Rathaus Niederhadamar Erwachsene und Kinder zu einem Spaziergang rund um die Bücherei ein. An ausgewählten Orten werden Märchen vorgelesen und möglichst hautnah erlebbar gemacht.
Ab 15 Uhr liest die Wissenschaftsjournalistin Astrid Viciano aus ihrem Buch »Die Formel des Widerstands. Wie Kernphysiker mithalfen, die Atombombe der Nazis zu verhindern« in der Friedrich-Dessauer-Schule.
Im “Alten aRtHaus” in Weilburg lesen Renate und Werner Röhrig Literatur aus dem Nassauer Land. In der Region Limburg-Weilburg, dem geographischen Zentrum des Herzogtums Nassau, kann aus vielen literarischen Veröffentlichungen ausgewählt werden: Theatertexte, Novellen, Sagen und Geschichten. Michael Abel serviert im Restaurant Altes aRthaus ein passendes Menu: »Frankreich diniert – Hessen nassauert«.

Wie bereits angekündigt, ist KI mein Thema im nächsten Newsletter. Unter dem Titel “Bedrohung oder Chance für die Kultur?” möchte ich dieses Thema beleuchten. Wenn ihr Fragen dazu habt, könnt ihr mir diese gerne vorher schon schreiben.

Ich wünsche Euch ein schönes Wochenende,

Liebe Grüße
Eure Heike

Über mich:

Ich bin jahrelang als freie Journalistin im Landkreis Limburg-Weilburg unterwegs gewesen und habe ein besonderes Interesse am Ehrenamt und der Kultur. In Teilzeit bin ich beim DRK-Kreisverband Limburg für die Öffentlichkeitsarbeit angestellt. Neben dem Kulturnewsletter schreibe ich noch einen touristischen Blog zu den Sehenswürdigkeiten im Landkreis (Si apre in una nuova finestra).

Folgt mir gerne auf Instagram (Si apre in una nuova finestra) oder LinkedIn (Si apre in una nuova finestra).

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