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Dickes Fell

Es ist nicht so, dass mich nichts trifft, was andere Leute zu mir sagen oder schreiben. Aber ich habe schon ein ganz schön dickes Fell. Nur wenig dringt durch. Ihr dürft mich arrogant nennen oder abgebrüht - aber ich finde den Umstand, dass ganz schön viel einfach an mir abperlt, ziemlich gut.

Das war nicht immer so

Lange Jahre hatte ich die feste Überzeugung, ich müsste wirklich alles ernst nehmen, was mehr oder weniger besorgte Menschen mir mit auf den Weg geben. Ich hatte nie den Anspruch an mich, die Argumente der anderen 1:1 übernehmen zu müssen - aber eben doch, zumindest über alles nachdenken zu müssen. Meine tiefste Überzeugung war, dass ein Schulterzucken (egal, ob ausgesprochen oder nur in Gedanken) ein riesiges Stück Unhöflichkeit denen gegenüber darstellt, die mich mit Kritik, "gutgemeinten" Anregungen und Verbesserungsvorschlägen oder allgemeinen Vorträgen über meine Person zu einem besseren Menschen machen wollten. 

Doch irgendwann erkante ich:

Alles Bullshit!

Denn wer bitte darf sich das Recht herausnehmen, mich "besser" machen zu wollen? Ist es wirklich meine Aufgabe, über sämtliche Gedanken irgendwelcher Leute nachzudenken, ob ich sie jetzt kenne, mag oder noch nie persönlich gesprochen habe?

Ich gebe zu: der Umstand, dass ich irgendwann eine bestimmte Reichweite hatte und sehr viel, nennen wir es "übergriffiger Unsinn" auf mich einprasselte, könnte ein klitzekleines bißchen dazu beigetragen haben. Um meinen Job weiter machen zu können, war ich gezwungen, einen anderen Umgang zu finden und meinen ganz persönlichen Filter neu zu justieren. 

Das, was anfangs mit viel Selbstreflexion und der Auseinandersetzung mit Glaubenssätzen startete, zog eine ziemlich radikale Entscheidung nach sich. Mein Filter war nicht mehr durchlässig, sondern wurde immer enger. Es rutschte nicht mehr automatisch alles durch und wurde für wert befunden, zumindest einmal darüber nachzudenken. Ich entschied selbst, wem ich das Privileg einräumte, mich überhaupt treffen zu können. 

Mit der Zeit habe ich ein paar Kriterien entwickelt, um unterscheiden zu können, von wem ich bereit bin, mir Kritik anzuhören. Meine Erkenntnisse:

Photo by charlesdeluvio (Si apre in una nuova finestra) on Unsplash (Si apre in una nuova finestra)

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