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Wie Frauen im Naturschutz ihr Leben riskieren

Frauen leiden besonders stark unter Klimakrise und Naturzerstörung, sind zugleich aber zentrale Akteurinnen im Kampf dagegen. Trotzdem bleiben ihre BeitrĂ€ge oft unsichtbar und ihre Perspektiven ungehört. In diesem Artikel zeige ich dir, wie Frauen weltweit den Naturschutz geprĂ€gt haben, welchen Risiken sie dabei ausgesetzt sind und warum echte Geschlechtergerechtigkeit unverzichtbar fĂŒr nachhaltigen Umweltschutz ist. Wir gehen rein!

Überlebende Mitglieder der ursprĂŒnglichen Reni-Gruppe beim 30-jĂ€hrigen JubilĂ€um von Chipko im Jahr 2004. Wiki-User Ceti fĂŒr Wikimedia Commons.

Wenn du an Umweltschutz denkst, kommen dir wahrscheinlich zuerst bedrohte Arten oder verschmutzte Meere in den Sinn. Du denkst an große internationale Organisationen, die gegen Regierungen und Unternehmen kĂ€mpfen. Aber was wĂ€re, wenn ich dir sage, dass nicht nur Geld und Einfluss, sondern auch Geschlechtergerechtigkeit entscheidend fĂŒr den Erfolg von Naturschutzprojekten ist? Frauen tragen in vielen Regionen die Hauptlast der Konsequenzen von Waldverlust, Wasserknappheit oder Extremwetterereignissen, leiden also ganz besonders unter Klimawandel und BiodiversitĂ€tsverlust. Gerade ihre existenzielle Betroffenheit macht sie zu zentralen Akteurinnen bei der BewĂ€ltigung dieser Krisen. Doch trotz dieser entscheidenden Rolle sitzen Frauen laut UNEP-Report weltweit nur zu 17 Prozent in Umwelt-Gremien der Vereinten Nationen und besetzen weniger als 30 Prozent der Fachstellen in großen Naturschutzorganisationen wie dem WWF. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Frauen sind im Naturschutz strukturell unterreprĂ€sentiert. Warum aber sollte das fĂŒr den Schutz der ArtenvielfĂ€lt wichtig sein? Und welche Potenziale bleiben ungenutzt, wenn Frauen in diesen Bereichen nicht ausreichend reprĂ€sentiert sind? Schauen wir es uns an.

Frauen sitzen weltweit nur zu 17 Prozent in Umwelt-Gremien der Vereinten Nationen und besetzen weniger als 30 Prozent der Fachstellen in großen Naturschutzorganisationen wie dem WWF.

Pionierinnen der Umweltbewegung

Der Einfluss von Frauen auf den Naturschutz begann deutlich frĂŒher als hĂ€ufig angenommen, also lass uns mal mit einer kleinen Zeitreise starten. Besonders bekannt sind die Akteurinnen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Damals formierten sich Initiativen, die auch maßgeblich von Frauen gestaltet wurden. Zu den prĂ€genden Persönlichkeiten in Deutschland gehörte Lina HĂ€hnle (1851–1941), die GrĂŒnderin des heutigen Naturschutzbundes Deutschland (NABU).

Lina HÀhnle mit ihren Söhnen, ca. 1890.

Geboren wurde Lina HĂ€hnle als Emilie Karoline HĂ€hnle am 3. Februar 1851 in Sulz am Neckar. Sie stammte aus einer angesehenen Familie und heiratete 1871 ihren Cousin Hans HĂ€hnle, einen wohlhabenden Unternehmer. Ja, I know, damals war’s genetisch noch etwas, na ja. Lina HĂ€hnle jedenfalls entwickelte frĂŒhzeitig Interesse am Vogelschutz, der damals vor allem durch exzessiven Vogelfang und Jagd bedroht war. Vor allem die Mode, sich HĂŒte mit speziellen Federn zu schmĂŒcken, war ein echtes Problem. 1899 grĂŒndete sie in Stuttgart den „Bund fĂŒr Vogelschutz“ (BfV), aus dem spĂ€ter der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hervorging. Ihr Einsatz konzentrierte sich vor allem auf die Einrichtung von Schutzgebieten fĂŒr Vögel und auf eine aktive Öffentlichkeitsarbeit gegen den Vogelfang und den Handel mit Federn. Unter ihrer Leitung etablierte der Verein das erste deutsche Vogelschutzgebiet auf dem Federseegebiet in Baden-WĂŒrttemberg. Durch ihre Arbeit wuchs die Organisation schnell und gewann bald auch politische UnterstĂŒtzung. HĂ€hnle leitete den Bund bis 1938 und blieb auch danach Ehrenvorsitzende bis zu ihrem Tod am 1. Februar 1941. Heute gilt Lina HĂ€hnle als eine der bedeutendsten Pionierinnen des deutschen Naturschutzes, und der NABU zĂ€hlt mit mehr als 875.000 Mitgliedern zu den grĂ¶ĂŸten Umweltorganisationen Deutschlands. Well done, Lina!

Eine Chipko-Protestierende bei einem Entwicklungsprojekt in Pune. Samruddhi2897 fĂŒr Wikimedia Commons.

Aber erweitern wir mal unseren geographischen Horizont. Etwa 70 Jahre spĂ€ter entstand die Chipko-Bewegung, ein ökologisch motivierter Protest in der nordindischen Region Uttarakhand. Im Jahr 1973 wurde Chipko („sich anklammern“) durch Dorfbewohnerinnen initiiert, um die lokale Waldzerstörung durch kommerziellen Holzeinschlag zu verhindern. Ausgangspunkt war das Dorf Reni, dessen Einwohner:innen unter Leitung von Gaura Devi (1925–1991) die betroffenen BĂ€ume umarmten und sich den HolzfĂ€llern in den Weg stellten. Hintergrund war, dass Frauen in dieser Region traditionell den Großteil der Arbeit rund um den Wald verrichteten – dazu gehörten unter anderem Brennholzbeschaffung, Versorgung der Tiere und Wasserversorgung der Familien. Entsprechend existentiell war ihre AbhĂ€ngigkeit von intakten Waldgebieten.

Die Aktivistin Gaura Devi. A Mishra fĂŒr Wikimedia Commons.

Durch ihren gewaltfreien, symbolischen Widerstand erzielte die Bewegung nicht nur Aufmerksamkeit, sondern konkrete politische Erfolge: So wurde nach landesweiten Protesten und Aktionen 1980 durch die indische Regierung ein 15-jĂ€hriges Abholzungsverbot im Himalaya-Gebiet verhĂ€ngt. Der Erfolg von Chipko lag darin, dass diese Initiative ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander verband. Diese lokale Bewegung gilt heute als exemplarisch fĂŒr Basisbewegungen im globalen Umweltschutz.

Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des weiblichen Engagements fĂŒr Umweltfragen ist die Arbeit von Wangari Maathai (1940–2011). Die promovierte Biologin grĂŒndete 1977 in Kenia das Green Belt Movement, das im Laufe der Jahre eine umfassende Umweltbewegung mit politischer Tragweite wurde. Ausgangspunkt fĂŒr die GrĂŒndung war eine zunehmende Bodenerosion und Wasserknappheit, ausgelöst durch massiven Waldverlust. Maathai initiierte zunĂ€chst Baumpflanzaktionen, an denen hauptsĂ€chlich Frauen aus lĂ€ndlichen Gebieten teilnahmen. Neben der Wiederaufforstung zielten diese Aktionen darauf ab, Frauen eine unabhĂ€ngige Einkommensquelle zu erschließen, etwa durch den Verkauf der Setzlinge. Gleichzeitig vermittelte das Green Belt Movement Wissen ĂŒber ökologische ZusammenhĂ€nge, nachhaltige Landnutzung und demokratische Teilhabe. Es ist eine echte Graswurzel-Bewegung, die bis heute großen Einfluss hat.

Wangari Maathais Ansatz war politisch anspruchsvoll, weil er neben ökologischen Zielen auch die politische Selbstbestimmung und Bildung der beteiligten Frauen vorantrieb. So wurden bis heute rund 50 Millionen BĂ€ume gepflanzt und hunderte lokale Frauengruppen gestĂ€rkt. FĂŒr ihr Wirken wurde Maathai 2004 als erste Afrikanerin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Diese Auszeichnung anerkannte ausdrĂŒcklich die Verbindung von Umweltschutz, ArmutsbekĂ€mpfung und Demokratieförderung, die Maathai verfolgte.

Studien zeigen lÀngst, wie viel erfolgreicher Projekte verlaufen, wenn lokale Frauen aktiv eingebunden werden.

Neben ihren aktivistischen BeitrĂ€gen prĂ€gten Frauen auch maßgeblich die wissenschaftliche Forschung zum Umweltschutz. Ein herausragendes Beispiel ist die Meeresbiologin Sylvia Earle (*1935), deren Arbeit seit den 1960er-Jahren wegweisend fĂŒr die Erforschung mariner Ökosysteme ist. Als erste weibliche Chefwissenschaftlerin der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) setzt sie sich unermĂŒdlich fĂŒr den Schutz mariner LebensrĂ€ume ein und schĂ€rft das Bewusstsein fĂŒr die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Weltmeere. Durch zahlreiche Expeditionen und technische Innovationen, wie die Beteiligung an der Entwicklung von Forschungs-U-Booten, erweiterte Earle unser VerstĂ€ndnis der Ozeane, und ja, ich find sie ziemlich krass. Ihre Forschungsarbeiten und ihre FĂ€higkeit, diese öffentlich zu kommunizieren, trugen maßgeblich dazu bei, dass Meeresökosysteme heute als essenziell fĂŒr den globalen Klimaschutz anerkannt werden.

Die nĂ€chste Wissenschaftlerin kennst du bestimmt auch: Die britische Verhaltensforscherin und Primatologin Jane Goodall (*1934) revolutionierte unser VerstĂ€ndnis nichtmenschlicher Tiere, beziehungsweise Primaten. Ab 1960 dokumentierte sie in Langzeitstudien im Gombe Stream Nationalpark in Tansania das Sozialverhalten freilebender Schimpansen. Goodall war die erste, die detailliert festhielt, wie Schimpansen Werkzeuge benutzen – eine FĂ€higkeit, die bis dahin ausschließlich uns Menschen zugeschrieben wurde. Diese Beobachtung verĂ€nderte die wissenschaftliche Perspektive auf Tiere grundlegend und fĂŒhrte zu neuen AnsĂ€tzen im Artenschutz, die den Fokus stĂ€rker auf individuelle Tiere und ihre sozialen ZusammenhĂ€nge legen. Bis heute engagiert sich Jane Goodall unermĂŒdlich fĂŒr den Naturschutz, insbesondere in den Regionen, die sie ihr Leben lang erforscht hat.

Sprechen wir ĂŒber Jane Goodall, mĂŒssen wir auch ĂŒber Dian Fossey (1932–1985) sprechen. Bekannt wurde Fossey durch ihre langjĂ€hrige Feldforschung an Berggorillas in den Virunga-Bergen von Ruanda, die sie ab 1967 betrieb. Ihre Arbeit lieferte grundlegende Erkenntnisse ĂŒber das Verhalten und die sozialen Strukturen der bedrohten Berggorillas und trug maßgeblich zu deren Schutz bei. Fossey machte bereits frĂŒhzeitig auf die Gefahren aufmerksam, denen diese Tiere durch Wilderei und illegalen Handel ausgesetzt waren. Genau dieses konsequente Vorgehen gegen Wilderer und ihre kompromisslose Haltung gegenĂŒber lokalen wie internationalen Akteuren, die am illegalen Handel mit Gorillas beteiligt waren, brachten ihr zahlreiche Feinde ein. Sie erhielt regelmĂ€ĂŸig Drohungen und wurde wiederholt zur Zielscheibe gewaltsamer EinschĂŒchterungen. Trotz dieser Risiken hielt Fossey an ihrer Mission fest und setzte sich weiterhin entschlossen fĂŒr den Schutz der Gorillas und deren LebensrĂ€ume ein.

Am 26. Dezember 1985 wurde Dian Fossey im Alter von 53 Jahren in ihrer Forschungsstation „Karisoke Research Center“ ermordet aufgefunden. Ihr gewaltsamer Tod bleibt bis heute ungeklĂ€rt; vermutet wird jedoch, dass ihr Einsatz gegen Wilderei und illegale AktivitĂ€ten im Virunga-Gebiet ursĂ€chlich fĂŒr den Mord war. Fossey wurde neben ihrer Forschungsstation beerdigt, nahe der GrabstĂ€tten der von ihr erforschten Gorillas. Diese Story fasst mich jedes Mal ziemlich an, genau wie die Grab-Inschrift:

No One Loved Gorillas More

Rest in Peace, Dear Friend

Eternally Protected

In This Sacred Ground

For You Are Home

Where You Belong

Fosseys Grab in Karisoke, im Hintergrund die GrĂ€ber ihrer Gorilla-Freunde. Zinkiol fĂŒr Wikimedia Commons.

An diesem Beispiel sehen wir, welchen Risiken und Bedrohungen Frauen ausgesetzt sein können, wenn sie sich aktiv und kompromisslos fĂŒr Umwelt- und Naturschutz einsetzen. Fossey zahlte fĂŒr ihren Einsatz den höchsten Preis und steht damit stellvertretend fĂŒr viele Frauen weltweit, die fĂŒr ihren Umwelteinsatz massive persönliche Risiken eingehen.

Fossey zahlte fĂŒr ihren Einsatz den höchsten Preis und steht damit stellvertretend fĂŒr viele Frauen weltweit, die fĂŒr ihren Umwelteinsatz massive persönliche Risiken eingehen.

Unsichtbare Arbeit & lokales Wissen

Jenseits bekannter Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen wirkt eine große Zahl von Frauen im Naturschutz eher außerhalb des öffentlichen Radars. Doch gerade diese Frauen halten den SchlĂŒssel zur lokalen BiodiversitĂ€t und ihrem Schutz in ihren HĂ€nden, da sie durch ihren Alltag direkt in und mit den Ökosystemen leben und diese prĂ€gen. Besonders deutlich zeigt sich das in vielen LĂ€ndern der Welt in der Landwirtschaft, wo Frauen maßgeblich fĂŒr die Erhaltung von Saatgutvielfalt sorgen. Indem sie traditionelle Sorten auswĂ€hlen und bewahren, leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur genetischen Vielfalt, sondern auch zur ErnĂ€hrungssicherheit ihrer Gemeinschaften. Ihre Kenntnisse darĂŒber, welche Pflanzen Trockenheit widerstehen oder auf welchem Boden sie am besten wachsen, basieren nicht auf akademischen Studien, sondern auf jahrzehntelanger bis sogar jahrhundertelanger Praxis und genauen Beobachtungen.

In der pakistanischen Punjab-Region unterstĂŒtzt etwa der WWF genau dieses lokale Wissen, indem er ĂŒber 20.000 Frauen ermöglicht, kleine Baumschulen aufzubauen. Dort zĂŒchten sie Setzlinge, mit denen degradierte Böden wieder aufgeforstet werden. Die Frauen verdienen dabei ihr eigenes Geld und stĂ€rken so nicht nur ihre Familien, sondern auch ihre Position innerhalb der Gemeinschaft. Diese scheinbar kleinen Maßnahmen zeigen, wie effektiv lokale Lösungen sein können, wenn sie konsequent unterstĂŒtzt werden.

Baumumarmungsaktion der Cipko-Bewegung in Pune (2023). RTmhasvai fĂŒr Wikimedia Commons.

Falls du dich gerade fragst: Cool, wieso schmeißen Frauen dann nicht einfach den Naturschutz und warum fließen solche Erfahrungen nicht hĂ€ufiger in globale Strategien ein? Die Antwort liegt natĂŒrlich wie so oft in patriarchalen Strukturen, die die Arbeit von Frauen in der Landwirtschaft als selbstverstĂ€ndlich ansehen und entsprechend wenig anerkennen. Die feministische politische Ökologie spricht dabei von „unsichtbarer Arbeit“, die in offiziellen Statistiken kaum auftaucht und deshalb oft ĂŒbersehen wird. Das kennen wir ja auch aus dem Bereich Care-Arbeit. NatĂŒrlich entgehen Naturschutzprogrammen dadurch wichtige Perspektiven und Ressourcen, und das ganze wird auch noch durch rassistische Stereotype befeuert 
 ich sag nur White Saviour (Si apre in una nuova finestra). Dabei zeigen Studien lĂ€ngst, wie viel erfolgreicher Projekte verlaufen, wenn lokale (!) Frauen aktiv eingebunden werden. Etwa in Bangladesch, wo Untersuchungen belegten, dass Naturschutzregeln in Feuchtgebieten deutlich besser eingehalten werden, sobald Frauen an der Planung beteiligt sind. Ihre direkte AbhĂ€ngigkeit von diesen Ressourcen motiviert sie dazu, nachhaltige Lösungen zu finden und durchzusetzen.

Was also tun, um dieses wertvolle Wissen stÀrker in den Naturschutz einzubringen?

  • Erstens: Frauen brauchen echte Entscheidungsmacht, nicht nur symbolische Einbindung.

  • Zweitens: Ihre Rechte auf Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser und Saatgut mĂŒssen gestĂ€rkt werden. Dazu gehören rechtliche Absicherungen ebenso wie finanzielle und organisatorische UnterstĂŒtzung.

  • Drittens: Organisationen mĂŒssen gezielt in Bildung und Qualifizierung investieren, damit Frauen ihre Kenntnisse wirksam und eigenstĂ€ndig einbringen können.

Kleiner Exkurs in die Theorie hinter all dem: Ecofeminism & Feministische Politische Ökologie

Ecofeminism – oder auch Ökofeminismus – entwickelte sich ab den 1970er-Jahren als theoretischer Ansatz, der eine Verbindung zwischen der Ausbeutung der Natur und der gesellschaftlichen UnterdrĂŒckung von Frauen herstellt. Der Begriff wurde erstmals 1974 von der französischen Schriftstellerin Françoise d'Eaubonne eingefĂŒhrt, die argumentierte, dass ökologische Krisen unmittelbar mit patriarchalen Gesellschaftsstrukturen zusammenhĂ€ngen. Diese Strukturen fördern Hierarchien und DominanzverhĂ€ltnisse, die sowohl auf der Natur als auch auf Frauen lasten. Damit kritisiert der Ecofeminismus insbesondere die kulturellen Parallelen, nach denen Frauen und Natur gleichermaßen als verfĂŒgbares Eigentum betrachtet und ausgebeutet werden.

Françoise d'Eaubonne (1960). Wikimedia Commons, von mir nachbearbeitet.

Ecofeministische Positionen reichen von spirituell-kulturellen Interpretationen, die eine besondere Verbindung zwischen Frauen und Natur postulieren, bis hin zu sozialistisch-materialistischen Strömungen, die primÀr strukturelle Bedingungen und ökonomische MachtverhÀltnisse betonen. Gemeinsames Ziel dieser Richtungen ist es jedoch, mÀnnlich-dominierte Konstrukte durch egalitÀre und kooperative Gesellschaftsmodelle zu ersetzen, um sowohl ökologische Nachhaltigkeit als auch Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.

Lokales Wissen, gerade von Frauen, spielt eine zentrale Rolle, wird aber oft nicht anerkannt, da es nicht in traditionellen wissenschaftlichen Kategorien erfasst wird.

Diese Grundidee weiterfĂŒhrend hat sich ab den 1990er-Jahren die Feministische Politische Ökologie (Feminist Political Ecology, kurz: FPE) entwickelt. Diese nimmt spezifisch MachtverhĂ€ltnisse in den Blick und fragt, wie Umweltpolitik und -management soziale Unterschiede nicht nur reflektieren, sondern auch verstĂ€rken können. Dabei orientiert sich FPE an drei zentralen Prinzipien:

  1. Erstens betont FPE die Notwendigkeit, MachtverhĂ€ltnisse sichtbar zu machen, die darĂŒber bestimmen, wer Zugang zu Ressourcen hat und wie Entscheidungen ĂŒber deren Nutzung getroffen werden. Diese MachtverhĂ€ltnisse sind nicht statisch, sondern entwickeln sich kontinuierlich auf verschiedenen Ebenen – von individuellen Haushalten ĂŒber lokale Gemeinschaften bis hin zu nationaler und globaler Ebene.

  2. Zweitens stellt die feministische politische Ökologie das Konzept der IntersektionalitĂ€t in den Mittelpunkt. Intersectionality bedeutet, dass Diskriminierungserfahrungen nicht isoliert betrachtet werden, sondern sich ĂŒberschneiden und wechselseitig verstĂ€rken können. Faktoren wie Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Status und Alter wirken dabei zusammen und erzeugen spezifische Erfahrungen von Marginalisierung oder Privilegierung. Beispielsweise haben Untersuchungen gezeigt, dass Frauen in lĂ€ndlichen Gebieten Tansanias aufgrund ihres Familienstands unterschiedlich Zugang zu Maßnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erhalten. WĂ€hrend verheiratete Frauen hier UnterstĂŒtzung finden konnten, waren alleinstehende Frauen hĂ€ufig ausgeschlossen und besonders vulnerabel.

  3. Drittens fordert die feministische politische Ökologie, subjektive Wahrnehmungen und individuelles Erfahrungswissen stĂ€rker in Naturschutzstrategien einzubeziehen. Lokales Wissen, gerade von Frauen, spielt eine zentrale Rolle, wird aber oft nicht anerkannt, da es nicht in traditionellen wissenschaftlichen Kategorien erfasst wird. Dies fĂŒhrt dazu, dass bestimmte Gruppen ihre Expertise in Naturschutzprogrammen kaum oder gar nicht einbringen können.

Aufbauend auf diesen theoretischen Grundlagen gibt es heute kritische Analysen, die explizit von „patriarchalem Naturschutz“ sprechen. Diese zeigen auf, wie maskuline und dominante Leitbilder oft tief in Naturschutzorganisationen und -strategien verankert sind und dadurch ökologische Ziele untergraben. Typische Beispiele sind die Militarisierung und Monetarisierung im Naturschutz. Militarisierung Ă€ußert sich in einer zunehmend gewaltorientierten Sprache und Praxis, bei der Tiere oder Ökosysteme „verteidigt“ und „zurĂŒckerobert“ werden mĂŒssen – oft mit militĂ€rischen Taktiken und Gewalt. Ähnlich kritisch wird die Monetarisierung gesehen, bei der Natur hauptsĂ€chlich als Ressource oder Wirtschaftsgut betrachtet wird, deren Wert sich in Geld bemisst – darĂŒber habe ich ja auch schon geschrieben» (Si apre in una nuova finestra). Beide AnsĂ€tze, so die Vertreter:innen dieser Position, orientieren sich an patriarchalen Vorstellungen von Dominanz, Kontrolle und wirtschaftlichem Nutzen, was der Nachhaltigkeit zuwiderlĂ€uft.

Frauen in Naturschutzorganisationen berichten weltweit von systematischer Benachteiligung, von ungleicher Bezahlung ĂŒber strukturelle Diskriminierung bis hin zu sexualisierter BelĂ€stigung am Arbeitsplatz.

Besonders problematisch wird es, wenn patriarchale Strukturen die Arbeit von Frauen im Naturschutz direkt behindern oder marginalisieren. Weltweit berichten Frauen in Naturschutzorganisationen von systematischer Benachteiligung, die von ungleicher Bezahlung ĂŒber strukturelle Diskriminierung bis hin zu sexualisierter BelĂ€stigung am Arbeitsplatz reicht. Studien in internationalen Naturschutzorganisationen belegen, dass Frauen – und hier insbesondere jene aus dem globalen SĂŒden – deutlich seltener publizieren als ihre mĂ€nnlichen Kollegen aus dem globalen Norden. Auch der Zugang zu FĂŒhrungspositionen ist fĂŒr Frauen erheblich eingeschrĂ€nkt. Ein konkretes Beispiel dafĂŒr ist die amerikanische Naturschutzorganisation The Nature Conservancy: Hier stammten lediglich 36 Prozent aller Publikationen insgesamt von Frauen, wobei Frauen aus dem globalen SĂŒden weniger als zwei Prozent (!) ausmachten.

Zusammenfassend fordert der theoretische Rahmen des Ecofeminism und der feministischen politischen Ökologie also eine kritische Neubewertung von Naturschutzpraktiken und -strategien. Nur wenn MachtverhĂ€ltnisse offengelegt, intersektionale AnsĂ€tze berĂŒcksichtigt und subjektive Erfahrungen ernst genommen werden, lĂ€sst sich laut AnhĂ€nger:innen dieser Ausrichtung nachhaltiger Naturschutz realisieren. Der Abbau patriarchaler Strukturen, die Natur und Menschen gleichermaßen dominieren, ist hierbei eine zentrale Voraussetzung, und ganz ehrlich: Zeit wird’s.

Frauen kÀmpfen gegen Umweltzerstörung unter Lebensgefahr

Im Dezember 2022 wurde Geschlechtergerechtigkeit im Naturschutz durch die Verabschiedung von Target 23 der BiodiversitĂ€tskonvention (CBD), das Frauen und MĂ€dchen gleichberechtigt an Entscheidungsprozessen beteiligt und ihnen Zugang zu Land und Ressourcen ermöglicht, offiziell stĂ€rker in den Fokus gerĂŒckt. Das erfordert natĂŒrlich eine regelmĂ€ĂŸige Berichterstattung, um Fortschritte messbar zu machen. Allerdings zeigt die Praxis, dass die bloße Festlegung solcher Ziele oft nicht genĂŒgt. Organisationen wie die IUCN haben zwar detaillierte Vorgaben entwickelt, um Geschlechtergerechtigkeit von Beginn an in Naturschutzmaßnahmen zu integrieren – also zu prĂŒfen, ob Frauen mitentscheiden, ihr Wissen berĂŒcksichtigt wird und sie von Schutzmaßnahmen profitieren –, doch die Umsetzung scheitert hĂ€ufig an fehlenden Mitteln und unklaren ZustĂ€ndigkeiten. Es braucht hier klare finanzielle und administrative Verantwortlichkeiten sowie eigene Budgetposten. Das schließt auch die Verbesserung der Sicherheits- und Arbeitsbedingungen von Frauen, insbesondere in der Feldforschung, mit ein. Angesichts der Tatsache, dass Frauen dort ĂŒberdurchschnittlich oft von BelĂ€stigung, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt betroffen sind, sind verbindliche Sicherheitsrichtlinien mit klaren Sanktionen unerlĂ€sslich, um ihre Sicherheit zu gewĂ€hrleisten. Was mit Dian Fossey passiert ist, haben wir ja oben gesehen. Frauen setzen vor allem im globalen SĂŒden oft ihr Leben aufs Spiel, bei dem Versuch, die Ökosysteme ihrer Heimat zu retten. Der Guardian hat fĂŒr das Jahr 2023 ĂŒber 200 ermordete NaturschĂŒtzer:innen gemeldet, viele davon Frauen, ein Drittel aller Morde fanden in Kolumbien statt. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, wer weiß, wie hoch die Dunkelziffer ist. In einem Buchkapitel habe ich diese Liste an Frauen gefunden, die fĂŒr ihren Einsatz gegen die Naturzerstörung ermordet worden sind – das ist natĂŒrlich nur die Spitze der Spitze des Eisbergs.

Alberta Bety Cariño Trujillo , ermordet 2010. Wikimedia Commons.
  • Gloria Capitan (Philippinen): Kampf gegen Kohleindustrie

  • Teresita Navacilla (Philippinen): Kampf gegen Kupfer- und Goldbergbau

  • Adelinda GĂłmez Gaviria (Kolumbien): Kampf gegen Gold- und Kohlebergbau

  • Gladys del Estal (Spanien, Baskenland): Kampf gegen Atomenergie

  • Karunamoyee Sardar (Bangladesch): Kampf gegen Garnelenfarmen

  • Nasreen Huq (Bangladesch): Kampf gegen Kohlebergbau

  • Montha Chukaew (Thailand): Kampf gegen Palmölplantagen

  • Pranee Boonrat (Thailand): Kampf gegen Palmölplantagen

  • Macarena ValdĂ©s (Chile): Kampf gegen Wasserkraftwerk

  • Laura Leonor VĂĄsquez Pineda (Guatemala): Kampf gegen Bergbau

  • Merilyn Topacio Reynoso (Guatemala): Kampf gegen Bergbau. Sie war erst 16 Jahre alt und wurde gemeinsam mit ihrem Vater erschossen.

  • Jeannette Kawas (Honduras): Umweltschutz, Kampf gegen Palmölindustrie

Jeanette Kawas, ermordet 1995. Wikimedia Commons.
  • Berta CĂĄceres (Honduras): Kampf gegen Wasserkraftwerk, indigene Rechte

  • Alberta "Bety" Cariño Trujillo (Mexiko): Kampf gegen Bergbau, indigene Rechte

  • Fabiola Osorio BernĂĄldez (Mexiko): Schutz von Mangroven

  • Juventina Villa (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung

  • Lupita Campanur Tapia (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung und fĂŒr indigene Rechte

  • Otilia MartĂ­nez Cruz (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung und fĂŒr indigene Rechte

  • Nilce de Souza (Nicinha) (Brasilien): Kampf gegen Wasserkraftwerk (Jirau-Damm)

  • Maria do EspĂ­rito Santo (Brasilien): Kampf gegen Entwaldung und Viehzucht

  • Dorothy Stang (Brasilien): Kampf gegen Entwaldung

  • Valsa John (Indien): Kampf gegen Kohlebergbau

  • Sunia Bai (Indien): Kampf gegen Kohlekraftwerk

  • Felicita Cherres (Peru): Schutz von Gemeinschaftsland, Naturschutz

  • MarĂ­a Choque (Peru): Kampf gegen Bergbau

  • Estela Casanto (Peru): Kampf gegen Landraub

Wenn ich nur fĂŒnf Prozent des Mutes dieser Frauen hĂ€tte, wĂ€re ich vermutlich unbesiegbar. Das alles sind Heldinnen fĂŒr mich. Umso wichtiger, dass wir fĂŒr sie kĂ€mpfen und die Weltgemeinschaft hinschaut, was da passiert.

Was bleibt?

Letztlich bedeutet Geschlechtergerechtigkeit im Naturschutz, patriarchale Denkmuster kritisch zu hinterfragen. Um wirklich wirksamen Naturschutz zu betreiben, mĂŒssen genau diese patriarchalen Strukturen aktiv erkannt und ĂŒberwunden werden. Wenn Frauen Zugang zu Land und Entscheidungen haben, verbessern sich Zustand und Schutz von Ökosystemen viel stĂ€rker, als wenn es nur MĂ€nner regeln. Gleichstellung ist damit kein Extra, sondern Kern erfolgreicher Naturschutzarbeit: Wer Frauen stĂ€rkt, schĂŒtzt Natur und Gesellschaft gleichermaßen. Und abgesehen davon: Dem Patriarchat gehört der Kampf angesagt because it’s the right thing to do.

Und mit diesem feinsten Denglisch verabschiede ich mich fĂŒr heute.

Bis zum nÀchsten Mal,

Jasmin

Medien-Tipps

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Recherchematerial

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Argomento Biodiv. & Klimawandel

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