Wie Frauen im Naturschutz ihr Leben riskieren
Frauen leiden besonders stark unter Klimakrise und Naturzerstörung, sind zugleich aber zentrale Akteurinnen im Kampf dagegen. Trotzdem bleiben ihre BeitrĂ€ge oft unsichtbar und ihre Perspektiven ungehört. In diesem Artikel zeige ich dir, wie Frauen weltweit den Naturschutz geprĂ€gt haben, welchen Risiken sie dabei ausgesetzt sind und warum echte Geschlechtergerechtigkeit unverzichtbar fĂŒr nachhaltigen Umweltschutz ist. Wir gehen rein!

Wenn du an Umweltschutz denkst, kommen dir wahrscheinlich zuerst bedrohte Arten oder verschmutzte Meere in den Sinn. Du denkst an groĂe internationale Organisationen, die gegen Regierungen und Unternehmen kĂ€mpfen. Aber was wĂ€re, wenn ich dir sage, dass nicht nur Geld und Einfluss, sondern auch Geschlechtergerechtigkeit entscheidend fĂŒr den Erfolg von Naturschutzprojekten ist? Frauen tragen in vielen Regionen die Hauptlast der Konsequenzen von Waldverlust, Wasserknappheit oder Extremwetterereignissen, leiden also ganz besonders unter Klimawandel und BiodiversitĂ€tsverlust. Gerade ihre existenzielle Betroffenheit macht sie zu zentralen Akteurinnen bei der BewĂ€ltigung dieser Krisen. Doch trotz dieser entscheidenden Rolle sitzen Frauen laut UNEP-Report weltweit nur zu 17 Prozent in Umwelt-Gremien der Vereinten Nationen und besetzen weniger als 30 Prozent der Fachstellen in groĂen Naturschutzorganisationen wie dem WWF. Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Frauen sind im Naturschutz strukturell unterreprĂ€sentiert. Warum aber sollte das fĂŒr den Schutz der ArtenvielfĂ€lt wichtig sein? Und welche Potenziale bleiben ungenutzt, wenn Frauen in diesen Bereichen nicht ausreichend reprĂ€sentiert sind? Schauen wir es uns an.
Frauen sitzen weltweit nur zu 17 Prozent in Umwelt-Gremien der Vereinten Nationen und besetzen weniger als 30 Prozent der Fachstellen in groĂen Naturschutzorganisationen wie dem WWF.
Pionierinnen der Umweltbewegung
Der Einfluss von Frauen auf den Naturschutz begann deutlich frĂŒher als hĂ€ufig angenommen, also lass uns mal mit einer kleinen Zeitreise starten. Besonders bekannt sind die Akteurinnen ab dem Ende des 19. Jahrhunderts. Damals formierten sich Initiativen, die auch maĂgeblich von Frauen gestaltet wurden. Zu den prĂ€genden Persönlichkeiten in Deutschland gehörte Lina HĂ€hnle (1851â1941), die GrĂŒnderin des heutigen Naturschutzbundes Deutschland (NABU).

Geboren wurde Lina HĂ€hnle als Emilie Karoline HĂ€hnle am 3. Februar 1851 in Sulz am Neckar. Sie stammte aus einer angesehenen Familie und heiratete 1871 ihren Cousin Hans HĂ€hnle, einen wohlhabenden Unternehmer. Ja, I know, damals warâs genetisch noch etwas, na ja. Lina HĂ€hnle jedenfalls entwickelte frĂŒhzeitig Interesse am Vogelschutz, der damals vor allem durch exzessiven Vogelfang und Jagd bedroht war. Vor allem die Mode, sich HĂŒte mit speziellen Federn zu schmĂŒcken, war ein echtes Problem. 1899 grĂŒndete sie in Stuttgart den âBund fĂŒr Vogelschutzâ (BfV), aus dem spĂ€ter der Naturschutzbund Deutschland (NABU) hervorging. Ihr Einsatz konzentrierte sich vor allem auf die Einrichtung von Schutzgebieten fĂŒr Vögel und auf eine aktive Ăffentlichkeitsarbeit gegen den Vogelfang und den Handel mit Federn. Unter ihrer Leitung etablierte der Verein das erste deutsche Vogelschutzgebiet auf dem Federseegebiet in Baden-WĂŒrttemberg. Durch ihre Arbeit wuchs die Organisation schnell und gewann bald auch politische UnterstĂŒtzung. HĂ€hnle leitete den Bund bis 1938 und blieb auch danach Ehrenvorsitzende bis zu ihrem Tod am 1. Februar 1941. Heute gilt Lina HĂ€hnle als eine der bedeutendsten Pionierinnen des deutschen Naturschutzes, und der NABU zĂ€hlt mit mehr als 875.000 Mitgliedern zu den gröĂten Umweltorganisationen Deutschlands. Well done, Lina!

Aber erweitern wir mal unseren geographischen Horizont. Etwa 70 Jahre spĂ€ter entstand die Chipko-Bewegung, ein ökologisch motivierter Protest in der nordindischen Region Uttarakhand. Im Jahr 1973 wurde Chipko (âsich anklammernâ) durch Dorfbewohnerinnen initiiert, um die lokale Waldzerstörung durch kommerziellen Holzeinschlag zu verhindern. Ausgangspunkt war das Dorf Reni, dessen Einwohner:innen unter Leitung von Gaura Devi (1925â1991) die betroffenen BĂ€ume umarmten und sich den HolzfĂ€llern in den Weg stellten. Hintergrund war, dass Frauen in dieser Region traditionell den GroĂteil der Arbeit rund um den Wald verrichteten â dazu gehörten unter anderem Brennholzbeschaffung, Versorgung der Tiere und Wasserversorgung der Familien. Entsprechend existentiell war ihre AbhĂ€ngigkeit von intakten Waldgebieten.


Durch ihren gewaltfreien, symbolischen Widerstand erzielte die Bewegung nicht nur Aufmerksamkeit, sondern konkrete politische Erfolge: So wurde nach landesweiten Protesten und Aktionen 1980 durch die indische Regierung ein 15-jĂ€hriges Abholzungsverbot im Himalaya-Gebiet verhĂ€ngt. Der Erfolg von Chipko lag darin, dass diese Initiative ökologische, soziale und ökonomische Aspekte miteinander verband. Diese lokale Bewegung gilt heute als exemplarisch fĂŒr Basisbewegungen im globalen Umweltschutz.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des weiblichen Engagements fĂŒr Umweltfragen ist die Arbeit von Wangari Maathai (1940â2011). Die promovierte Biologin grĂŒndete 1977 in Kenia das Green Belt Movement, das im Laufe der Jahre eine umfassende Umweltbewegung mit politischer Tragweite wurde. Ausgangspunkt fĂŒr die GrĂŒndung war eine zunehmende Bodenerosion und Wasserknappheit, ausgelöst durch massiven Waldverlust. Maathai initiierte zunĂ€chst Baumpflanzaktionen, an denen hauptsĂ€chlich Frauen aus lĂ€ndlichen Gebieten teilnahmen. Neben der Wiederaufforstung zielten diese Aktionen darauf ab, Frauen eine unabhĂ€ngige Einkommensquelle zu erschlieĂen, etwa durch den Verkauf der Setzlinge. Gleichzeitig vermittelte das Green Belt Movement Wissen ĂŒber ökologische ZusammenhĂ€nge, nachhaltige Landnutzung und demokratische Teilhabe. Es ist eine echte Graswurzel-Bewegung, die bis heute groĂen Einfluss hat.

Wangari Maathais Ansatz war politisch anspruchsvoll, weil er neben ökologischen Zielen auch die politische Selbstbestimmung und Bildung der beteiligten Frauen vorantrieb. So wurden bis heute rund 50 Millionen BĂ€ume gepflanzt und hunderte lokale Frauengruppen gestĂ€rkt. FĂŒr ihr Wirken wurde Maathai 2004 als erste Afrikanerin mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Diese Auszeichnung anerkannte ausdrĂŒcklich die Verbindung von Umweltschutz, ArmutsbekĂ€mpfung und Demokratieförderung, die Maathai verfolgte.
Studien zeigen lÀngst, wie viel erfolgreicher Projekte verlaufen, wenn lokale Frauen aktiv eingebunden werden.
Neben ihren aktivistischen BeitrĂ€gen prĂ€gten Frauen auch maĂgeblich die wissenschaftliche Forschung zum Umweltschutz. Ein herausragendes Beispiel ist die Meeresbiologin Sylvia Earle (*1935), deren Arbeit seit den 1960er-Jahren wegweisend fĂŒr die Erforschung mariner Ăkosysteme ist. Als erste weibliche Chefwissenschaftlerin der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) setzt sie sich unermĂŒdlich fĂŒr den Schutz mariner LebensrĂ€ume ein und schĂ€rft das Bewusstsein fĂŒr die Auswirkungen menschlichen Handelns auf die Weltmeere. Durch zahlreiche Expeditionen und technische Innovationen, wie die Beteiligung an der Entwicklung von Forschungs-U-Booten, erweiterte Earle unser VerstĂ€ndnis der Ozeane, und ja, ich find sie ziemlich krass. Ihre Forschungsarbeiten und ihre FĂ€higkeit, diese öffentlich zu kommunizieren, trugen maĂgeblich dazu bei, dass Meeresökosysteme heute als essenziell fĂŒr den globalen Klimaschutz anerkannt werden.
Die nĂ€chste Wissenschaftlerin kennst du bestimmt auch: Die britische Verhaltensforscherin und Primatologin Jane Goodall (*1934) revolutionierte unser VerstĂ€ndnis nichtmenschlicher Tiere, beziehungsweise Primaten. Ab 1960 dokumentierte sie in Langzeitstudien im Gombe Stream Nationalpark in Tansania das Sozialverhalten freilebender Schimpansen. Goodall war die erste, die detailliert festhielt, wie Schimpansen Werkzeuge benutzen â eine FĂ€higkeit, die bis dahin ausschlieĂlich uns Menschen zugeschrieben wurde. Diese Beobachtung verĂ€nderte die wissenschaftliche Perspektive auf Tiere grundlegend und fĂŒhrte zu neuen AnsĂ€tzen im Artenschutz, die den Fokus stĂ€rker auf individuelle Tiere und ihre sozialen ZusammenhĂ€nge legen. Bis heute engagiert sich Jane Goodall unermĂŒdlich fĂŒr den Naturschutz, insbesondere in den Regionen, die sie ihr Leben lang erforscht hat.

Sprechen wir ĂŒber Jane Goodall, mĂŒssen wir auch ĂŒber Dian Fossey (1932â1985) sprechen. Bekannt wurde Fossey durch ihre langjĂ€hrige Feldforschung an Berggorillas in den Virunga-Bergen von Ruanda, die sie ab 1967 betrieb. Ihre Arbeit lieferte grundlegende Erkenntnisse ĂŒber das Verhalten und die sozialen Strukturen der bedrohten Berggorillas und trug maĂgeblich zu deren Schutz bei. Fossey machte bereits frĂŒhzeitig auf die Gefahren aufmerksam, denen diese Tiere durch Wilderei und illegalen Handel ausgesetzt waren. Genau dieses konsequente Vorgehen gegen Wilderer und ihre kompromisslose Haltung gegenĂŒber lokalen wie internationalen Akteuren, die am illegalen Handel mit Gorillas beteiligt waren, brachten ihr zahlreiche Feinde ein. Sie erhielt regelmĂ€Ăig Drohungen und wurde wiederholt zur Zielscheibe gewaltsamer EinschĂŒchterungen. Trotz dieser Risiken hielt Fossey an ihrer Mission fest und setzte sich weiterhin entschlossen fĂŒr den Schutz der Gorillas und deren LebensrĂ€ume ein.
Am 26. Dezember 1985 wurde Dian Fossey im Alter von 53 Jahren in ihrer Forschungsstation âKarisoke Research Centerâ ermordet aufgefunden. Ihr gewaltsamer Tod bleibt bis heute ungeklĂ€rt; vermutet wird jedoch, dass ihr Einsatz gegen Wilderei und illegale AktivitĂ€ten im Virunga-Gebiet ursĂ€chlich fĂŒr den Mord war. Fossey wurde neben ihrer Forschungsstation beerdigt, nahe der GrabstĂ€tten der von ihr erforschten Gorillas. Diese Story fasst mich jedes Mal ziemlich an, genau wie die Grab-Inschrift:
No One Loved Gorillas More
Rest in Peace, Dear Friend
Eternally Protected
In This Sacred Ground
For You Are Home
Where You Belong

An diesem Beispiel sehen wir, welchen Risiken und Bedrohungen Frauen ausgesetzt sein können, wenn sie sich aktiv und kompromisslos fĂŒr Umwelt- und Naturschutz einsetzen. Fossey zahlte fĂŒr ihren Einsatz den höchsten Preis und steht damit stellvertretend fĂŒr viele Frauen weltweit, die fĂŒr ihren Umwelteinsatz massive persönliche Risiken eingehen.
Fossey zahlte fĂŒr ihren Einsatz den höchsten Preis und steht damit stellvertretend fĂŒr viele Frauen weltweit, die fĂŒr ihren Umwelteinsatz massive persönliche Risiken eingehen.
Unsichtbare Arbeit & lokales Wissen
Jenseits bekannter Aktivistinnen und Wissenschaftlerinnen wirkt eine groĂe Zahl von Frauen im Naturschutz eher auĂerhalb des öffentlichen Radars. Doch gerade diese Frauen halten den SchlĂŒssel zur lokalen BiodiversitĂ€t und ihrem Schutz in ihren HĂ€nden, da sie durch ihren Alltag direkt in und mit den Ăkosystemen leben und diese prĂ€gen. Besonders deutlich zeigt sich das in vielen LĂ€ndern der Welt in der Landwirtschaft, wo Frauen maĂgeblich fĂŒr die Erhaltung von Saatgutvielfalt sorgen. Indem sie traditionelle Sorten auswĂ€hlen und bewahren, leisten sie nicht nur einen wichtigen Beitrag zur genetischen Vielfalt, sondern auch zur ErnĂ€hrungssicherheit ihrer Gemeinschaften. Ihre Kenntnisse darĂŒber, welche Pflanzen Trockenheit widerstehen oder auf welchem Boden sie am besten wachsen, basieren nicht auf akademischen Studien, sondern auf jahrzehntelanger bis sogar jahrhundertelanger Praxis und genauen Beobachtungen.
In der pakistanischen Punjab-Region unterstĂŒtzt etwa der WWF genau dieses lokale Wissen, indem er ĂŒber 20.000 Frauen ermöglicht, kleine Baumschulen aufzubauen. Dort zĂŒchten sie Setzlinge, mit denen degradierte Böden wieder aufgeforstet werden. Die Frauen verdienen dabei ihr eigenes Geld und stĂ€rken so nicht nur ihre Familien, sondern auch ihre Position innerhalb der Gemeinschaft. Diese scheinbar kleinen MaĂnahmen zeigen, wie effektiv lokale Lösungen sein können, wenn sie konsequent unterstĂŒtzt werden.

Falls du dich gerade fragst: Cool, wieso schmeiĂen Frauen dann nicht einfach den Naturschutz und warum flieĂen solche Erfahrungen nicht hĂ€ufiger in globale Strategien ein? Die Antwort liegt natĂŒrlich wie so oft in patriarchalen Strukturen, die die Arbeit von Frauen in der Landwirtschaft als selbstverstĂ€ndlich ansehen und entsprechend wenig anerkennen. Die feministische politische Ăkologie spricht dabei von âunsichtbarer Arbeitâ, die in offiziellen Statistiken kaum auftaucht und deshalb oft ĂŒbersehen wird. Das kennen wir ja auch aus dem Bereich Care-Arbeit. NatĂŒrlich entgehen Naturschutzprogrammen dadurch wichtige Perspektiven und Ressourcen, und das ganze wird auch noch durch rassistische Stereotype befeuert ⊠ich sag nur White Saviour (Si apre in una nuova finestra). Dabei zeigen Studien lĂ€ngst, wie viel erfolgreicher Projekte verlaufen, wenn lokale (!) Frauen aktiv eingebunden werden. Etwa in Bangladesch, wo Untersuchungen belegten, dass Naturschutzregeln in Feuchtgebieten deutlich besser eingehalten werden, sobald Frauen an der Planung beteiligt sind. Ihre direkte AbhĂ€ngigkeit von diesen Ressourcen motiviert sie dazu, nachhaltige Lösungen zu finden und durchzusetzen.
Was also tun, um dieses wertvolle Wissen stÀrker in den Naturschutz einzubringen?
Erstens: Frauen brauchen echte Entscheidungsmacht, nicht nur symbolische Einbindung.
Zweitens: Ihre Rechte auf Zugang zu Ressourcen wie Land, Wasser und Saatgut mĂŒssen gestĂ€rkt werden. Dazu gehören rechtliche Absicherungen ebenso wie finanzielle und organisatorische UnterstĂŒtzung.
Drittens: Organisationen mĂŒssen gezielt in Bildung und Qualifizierung investieren, damit Frauen ihre Kenntnisse wirksam und eigenstĂ€ndig einbringen können.
Kleiner Exkurs in die Theorie hinter all dem: Ecofeminism & Feministische Politische Ăkologie
Ecofeminism â oder auch Ăkofeminismus â entwickelte sich ab den 1970er-Jahren als theoretischer Ansatz, der eine Verbindung zwischen der Ausbeutung der Natur und der gesellschaftlichen UnterdrĂŒckung von Frauen herstellt. Der Begriff wurde erstmals 1974 von der französischen Schriftstellerin Françoise d'Eaubonne eingefĂŒhrt, die argumentierte, dass ökologische Krisen unmittelbar mit patriarchalen Gesellschaftsstrukturen zusammenhĂ€ngen. Diese Strukturen fördern Hierarchien und DominanzverhĂ€ltnisse, die sowohl auf der Natur als auch auf Frauen lasten. Damit kritisiert der Ecofeminismus insbesondere die kulturellen Parallelen, nach denen Frauen und Natur gleichermaĂen als verfĂŒgbares Eigentum betrachtet und ausgebeutet werden.

Ecofeministische Positionen reichen von spirituell-kulturellen Interpretationen, die eine besondere Verbindung zwischen Frauen und Natur postulieren, bis hin zu sozialistisch-materialistischen Strömungen, die primÀr strukturelle Bedingungen und ökonomische MachtverhÀltnisse betonen. Gemeinsames Ziel dieser Richtungen ist es jedoch, mÀnnlich-dominierte Konstrukte durch egalitÀre und kooperative Gesellschaftsmodelle zu ersetzen, um sowohl ökologische Nachhaltigkeit als auch Geschlechtergerechtigkeit zu fördern.
Lokales Wissen, gerade von Frauen, spielt eine zentrale Rolle, wird aber oft nicht anerkannt, da es nicht in traditionellen wissenschaftlichen Kategorien erfasst wird.
Diese Grundidee weiterfĂŒhrend hat sich ab den 1990er-Jahren die Feministische Politische Ăkologie (Feminist Political Ecology, kurz: FPE) entwickelt. Diese nimmt spezifisch MachtverhĂ€ltnisse in den Blick und fragt, wie Umweltpolitik und -management soziale Unterschiede nicht nur reflektieren, sondern auch verstĂ€rken können. Dabei orientiert sich FPE an drei zentralen Prinzipien:
Erstens betont FPE die Notwendigkeit, MachtverhĂ€ltnisse sichtbar zu machen, die darĂŒber bestimmen, wer Zugang zu Ressourcen hat und wie Entscheidungen ĂŒber deren Nutzung getroffen werden. Diese MachtverhĂ€ltnisse sind nicht statisch, sondern entwickeln sich kontinuierlich auf verschiedenen Ebenen â von individuellen Haushalten ĂŒber lokale Gemeinschaften bis hin zu nationaler und globaler Ebene.
Zweitens stellt die feministische politische Ăkologie das Konzept der IntersektionalitĂ€t in den Mittelpunkt. Intersectionality bedeutet, dass Diskriminierungserfahrungen nicht isoliert betrachtet werden, sondern sich ĂŒberschneiden und wechselseitig verstĂ€rken können. Faktoren wie Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit, sozialer Status und Alter wirken dabei zusammen und erzeugen spezifische Erfahrungen von Marginalisierung oder Privilegierung. Beispielsweise haben Untersuchungen gezeigt, dass Frauen in lĂ€ndlichen Gebieten Tansanias aufgrund ihres Familienstands unterschiedlich Zugang zu MaĂnahmen zur Anpassung an den Klimawandel erhalten. WĂ€hrend verheiratete Frauen hier UnterstĂŒtzung finden konnten, waren alleinstehende Frauen hĂ€ufig ausgeschlossen und besonders vulnerabel.
Drittens fordert die feministische politische Ăkologie, subjektive Wahrnehmungen und individuelles Erfahrungswissen stĂ€rker in Naturschutzstrategien einzubeziehen. Lokales Wissen, gerade von Frauen, spielt eine zentrale Rolle, wird aber oft nicht anerkannt, da es nicht in traditionellen wissenschaftlichen Kategorien erfasst wird. Dies fĂŒhrt dazu, dass bestimmte Gruppen ihre Expertise in Naturschutzprogrammen kaum oder gar nicht einbringen können.

Aufbauend auf diesen theoretischen Grundlagen gibt es heute kritische Analysen, die explizit von âpatriarchalem Naturschutzâ sprechen. Diese zeigen auf, wie maskuline und dominante Leitbilder oft tief in Naturschutzorganisationen und -strategien verankert sind und dadurch ökologische Ziele untergraben. Typische Beispiele sind die Militarisierung und Monetarisierung im Naturschutz. Militarisierung Ă€uĂert sich in einer zunehmend gewaltorientierten Sprache und Praxis, bei der Tiere oder Ăkosysteme âverteidigtâ und âzurĂŒckerobertâ werden mĂŒssen â oft mit militĂ€rischen Taktiken und Gewalt. Ăhnlich kritisch wird die Monetarisierung gesehen, bei der Natur hauptsĂ€chlich als Ressource oder Wirtschaftsgut betrachtet wird, deren Wert sich in Geld bemisst â darĂŒber habe ich ja auch schon geschrieben» (Si apre in una nuova finestra). Beide AnsĂ€tze, so die Vertreter:innen dieser Position, orientieren sich an patriarchalen Vorstellungen von Dominanz, Kontrolle und wirtschaftlichem Nutzen, was der Nachhaltigkeit zuwiderlĂ€uft.
Frauen in Naturschutzorganisationen berichten weltweit von systematischer Benachteiligung, von ungleicher Bezahlung ĂŒber strukturelle Diskriminierung bis hin zu sexualisierter BelĂ€stigung am Arbeitsplatz.
Besonders problematisch wird es, wenn patriarchale Strukturen die Arbeit von Frauen im Naturschutz direkt behindern oder marginalisieren. Weltweit berichten Frauen in Naturschutzorganisationen von systematischer Benachteiligung, die von ungleicher Bezahlung ĂŒber strukturelle Diskriminierung bis hin zu sexualisierter BelĂ€stigung am Arbeitsplatz reicht. Studien in internationalen Naturschutzorganisationen belegen, dass Frauen â und hier insbesondere jene aus dem globalen SĂŒden â deutlich seltener publizieren als ihre mĂ€nnlichen Kollegen aus dem globalen Norden. Auch der Zugang zu FĂŒhrungspositionen ist fĂŒr Frauen erheblich eingeschrĂ€nkt. Ein konkretes Beispiel dafĂŒr ist die amerikanische Naturschutzorganisation The Nature Conservancy: Hier stammten lediglich 36 Prozent aller Publikationen insgesamt von Frauen, wobei Frauen aus dem globalen SĂŒden weniger als zwei Prozent (!) ausmachten.
Zusammenfassend fordert der theoretische Rahmen des Ecofeminism und der feministischen politischen Ăkologie also eine kritische Neubewertung von Naturschutzpraktiken und -strategien. Nur wenn MachtverhĂ€ltnisse offengelegt, intersektionale AnsĂ€tze berĂŒcksichtigt und subjektive Erfahrungen ernst genommen werden, lĂ€sst sich laut AnhĂ€nger:innen dieser Ausrichtung nachhaltiger Naturschutz realisieren. Der Abbau patriarchaler Strukturen, die Natur und Menschen gleichermaĂen dominieren, ist hierbei eine zentrale Voraussetzung, und ganz ehrlich: Zeit wirdâs.

Frauen kÀmpfen gegen Umweltzerstörung unter Lebensgefahr
Im Dezember 2022 wurde Geschlechtergerechtigkeit im Naturschutz durch die Verabschiedung von Target 23 der BiodiversitĂ€tskonvention (CBD), das Frauen und MĂ€dchen gleichberechtigt an Entscheidungsprozessen beteiligt und ihnen Zugang zu Land und Ressourcen ermöglicht, offiziell stĂ€rker in den Fokus gerĂŒckt. Das erfordert natĂŒrlich eine regelmĂ€Ăige Berichterstattung, um Fortschritte messbar zu machen. Allerdings zeigt die Praxis, dass die bloĂe Festlegung solcher Ziele oft nicht genĂŒgt. Organisationen wie die IUCN haben zwar detaillierte Vorgaben entwickelt, um Geschlechtergerechtigkeit von Beginn an in NaturschutzmaĂnahmen zu integrieren â also zu prĂŒfen, ob Frauen mitentscheiden, ihr Wissen berĂŒcksichtigt wird und sie von SchutzmaĂnahmen profitieren â, doch die Umsetzung scheitert hĂ€ufig an fehlenden Mitteln und unklaren ZustĂ€ndigkeiten. Es braucht hier klare finanzielle und administrative Verantwortlichkeiten sowie eigene Budgetposten. Das schlieĂt auch die Verbesserung der Sicherheits- und Arbeitsbedingungen von Frauen, insbesondere in der Feldforschung, mit ein. Angesichts der Tatsache, dass Frauen dort ĂŒberdurchschnittlich oft von BelĂ€stigung, Diskriminierung und sexualisierter Gewalt betroffen sind, sind verbindliche Sicherheitsrichtlinien mit klaren Sanktionen unerlĂ€sslich, um ihre Sicherheit zu gewĂ€hrleisten. Was mit Dian Fossey passiert ist, haben wir ja oben gesehen. Frauen setzen vor allem im globalen SĂŒden oft ihr Leben aufs Spiel, bei dem Versuch, die Ăkosysteme ihrer Heimat zu retten. Der Guardian hat fĂŒr das Jahr 2023 ĂŒber 200 ermordete NaturschĂŒtzer:innen gemeldet, viele davon Frauen, ein Drittel aller Morde fanden in Kolumbien statt. Und das sind nur die offiziellen Zahlen, wer weiĂ, wie hoch die Dunkelziffer ist. In einem Buchkapitel habe ich diese Liste an Frauen gefunden, die fĂŒr ihren Einsatz gegen die Naturzerstörung ermordet worden sind â das ist natĂŒrlich nur die Spitze der Spitze des Eisbergs.

Gloria Capitan (Philippinen): Kampf gegen Kohleindustrie
Teresita Navacilla (Philippinen): Kampf gegen Kupfer- und Goldbergbau
Adelinda GĂłmez Gaviria (Kolumbien): Kampf gegen Gold- und Kohlebergbau
Gladys del Estal (Spanien, Baskenland): Kampf gegen Atomenergie
Karunamoyee Sardar (Bangladesch): Kampf gegen Garnelenfarmen
Nasreen Huq (Bangladesch): Kampf gegen Kohlebergbau
Montha Chukaew (Thailand): Kampf gegen Palmölplantagen
Pranee Boonrat (Thailand): Kampf gegen Palmölplantagen
Macarena Valdés (Chile): Kampf gegen Wasserkraftwerk
Laura Leonor VĂĄsquez Pineda (Guatemala): Kampf gegen Bergbau
Merilyn Topacio Reynoso (Guatemala): Kampf gegen Bergbau. Sie war erst 16 Jahre alt und wurde gemeinsam mit ihrem Vater erschossen.
Jeannette Kawas (Honduras): Umweltschutz, Kampf gegen Palmölindustrie

Berta CĂĄceres (Honduras): Kampf gegen Wasserkraftwerk, indigene Rechte
Alberta "Bety" Cariño Trujillo (Mexiko): Kampf gegen Bergbau, indigene Rechte
Fabiola Osorio BernĂĄldez (Mexiko): Schutz von Mangroven
Juventina Villa (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung
Lupita Campanur Tapia (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung und fĂŒr indigene Rechte
Otilia MartĂnez Cruz (Mexiko): Kampf gegen Entwaldung und fĂŒr indigene Rechte
Nilce de Souza (Nicinha) (Brasilien): Kampf gegen Wasserkraftwerk (Jirau-Damm)
Maria do EspĂrito Santo (Brasilien): Kampf gegen Entwaldung und Viehzucht
Dorothy Stang (Brasilien): Kampf gegen Entwaldung
Valsa John (Indien): Kampf gegen Kohlebergbau
Sunia Bai (Indien): Kampf gegen Kohlekraftwerk
Felicita Cherres (Peru): Schutz von Gemeinschaftsland, Naturschutz
MarĂa Choque (Peru): Kampf gegen Bergbau
Estela Casanto (Peru): Kampf gegen Landraub

Wenn ich nur fĂŒnf Prozent des Mutes dieser Frauen hĂ€tte, wĂ€re ich vermutlich unbesiegbar. Das alles sind Heldinnen fĂŒr mich. Umso wichtiger, dass wir fĂŒr sie kĂ€mpfen und die Weltgemeinschaft hinschaut, was da passiert.
Was bleibt?
Letztlich bedeutet Geschlechtergerechtigkeit im Naturschutz, patriarchale Denkmuster kritisch zu hinterfragen. Um wirklich wirksamen Naturschutz zu betreiben, mĂŒssen genau diese patriarchalen Strukturen aktiv erkannt und ĂŒberwunden werden. Wenn Frauen Zugang zu Land und Entscheidungen haben, verbessern sich Zustand und Schutz von Ăkosystemen viel stĂ€rker, als wenn es nur MĂ€nner regeln. Gleichstellung ist damit kein Extra, sondern Kern erfolgreicher Naturschutzarbeit: Wer Frauen stĂ€rkt, schĂŒtzt Natur und Gesellschaft gleichermaĂen. Und abgesehen davon: Dem Patriarchat gehört der Kampf angesagt because itâs the right thing to do.
Und mit diesem feinsten Denglisch verabschiede ich mich fĂŒr heute.
Bis zum nÀchsten Mal,
Jasmin

Medien-Tipps
Dokumentation von National Geographic ĂŒber die Untersuchungen, wer Dian Fossey ermordet hat (auf Englisch)» (Si apre in una nuova finestra)
Kurzes Video vom WWF ĂŒber Frauen im Naturschutz anhand eines konkreten Projekts» (Si apre in una nuova finestra)
Ebenfalls WWF mit der Vorstellung eines Projekts in Kenia» (Si apre in una nuova finestra)
Mehr Infos zum Target 23» (Si apre in una nuova finestra)
Dieser Human Rights Watch Bericht zeigt, wie afro-kolumbianische Frauen in Alto Mira y Frontera trotz gesetzlicher Rechte durch Gewalt, Vertreibung und Diskriminierung vom Zugang zu kollektivem Land ausgeschlossen werden» (Si apre in una nuova finestra)
â€ïž Ich wĂŒrde mich freuen, wenn du meine Arbeit mit einer Mitgliedschaft unterstĂŒtzt. Auch ich muss Miete, Krankenkasse und, Ă€h, Essen zahlen, und als SelbststĂ€ndige gibt es ja keine Gehaltserhöhung trotz steigender Lebenshaltungskosten, weil es, naja ⊠kein Gehalt gibt. Deshalb freue ich mich ĂŒber jede Person, die das Naturarium mit einer Mitgliedschaft am Leben und vor allem auch unabhĂ€ngig hĂ€lt â und natĂŒrlich gibtâs als Gegenleistung auch schöne Goodies fĂŒr dich:
đż GĂ€rtnern fĂŒr die Artenvielfalt? Abonniere meine kostenfreie Gartenkolumne, in der wir auf Balkonen, im Garten und auf der Fensterbank naturnah gĂ€rtnern» (Si apre in una nuova finestra)
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