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HHopLetter

Alles ist fertig. Fast... Aus gesundheitlichen Gründen erscheint der neue HHopcast ein bisschen später.

Liebe Bierliebhabende, HHopcast-Freunde und -Freundinnen,

wie war das mit dem Leben, den Plänen und dem, was dazwischen passiert? Genau, es kommt manchmal anders, als man denkt. Der neue HHopcast ist fertig. Fast. Leider hat uns die Gesundheit einen Strich durch die Rechnung gemacht und die neue Folge kann nicht wie geplant morgen um 9 Uhr live gehen. Sie wird sich ein wenig verspäten. Das tut uns sehr, sehr leid – zudem es eine fantastische Folge ist, und sie nahezu vollendet auf ihren letzten Schliff wartet. Der kommt, bald. Versprochen!

Als Trostpflaster und kleinen Appetizer senden wir allen Newsletter-Leser:innen und Supportern einen kleinen, exklusiven Ausschnitt aus dem Interview zu. Vielen Dank für euer Verständnis! 

"Ich spiele Billard, insbesondere Snooker. Das ist eine Sportart, bei der es sich herrlich nebenbei trinken lässt."


Der Journalist Peter Eichhorn (Si apre in una nuova finestra) reist als kulinarischer Berichterstatter um die Welt und genießt. Biere, Spirituosen, Speisen. Craftbeer, sagt er, könne in der Gastronomie für echte Überraschungen sorgen. Hat er selbst erlebt. Über grenzüberschreitende Gaumenabenteuer, Geheimtipps in Berlin und darüber hinaus und die verführerische Verwandtschaft von Whisky & Bier.

Regine: Der Mann, der niemals joggt, weil er dann seinen Martini verschütten würde. Peter Eichhorn: (Si apre in una nuova finestra) Hast du schon mal ein Dosenbier gedacht?

Peter Eichhorn: Also, ich trinke mein Bier eigentlich lieber aus schönen Gläsern, wo ich dann auch den Duft wahrnehmen kann. Das ist ja eine der großen erzieherischen Maßnahmen, die die Bier-Szene noch braucht am Gast. Dass man eben nicht aus Flaschen und Dosen trinkt, sondern dass wirklich auch ein schönes Bouquet, das es sich lohnt zu riechen, dann auch duftet aus dem schönen Glas. Nein, nein. Das mit dem Joggen wird nichts mehr bei mir.

Regine: Gibt es denn andere Sportarten, die vielleicht Martini-geeignet sind?

Peter Eichhorn: Ich spiele Billard, insbesondere Snooker. Das ist eine Sportart, bei der es sich herrlich nebenbei trinken lässt.

Regine: Du machst kulinarische Berichterstattung. Erzähl mal! Was machst du beruflich genau? Und was sind die Genüsse, die dich interessieren? Und welchen Stellenwert hat das Bier darin? So viele Fragen auf einmal. Aber du schaffst das.

Peter Eichhorn: Ja, ich esse und trinke und werde dann dafür bezahlt, dass ich darüber schreibe oder erzähle. Ja, tatsächlich. Mein Haupthintergrund ist eben der Spirituosen-Bereich. Damit ging es los; Barkultur, Bars testen, Spirituosen verkosten, die Entwicklung der Barszene und der Spirituosen-Branche ist in den letzten 15 bis 20 Jahren rasant vorangeschritten. Man kann hervorragend Cocktails trinken in Deutschland mittlerweile. Und ja, für Berlin kommt dann eben auch noch der Bereich der Restaurants dazu, auch der Kneipen. Je nachdem, wer mich beauftragt. Ich bin freier Journalist. (...) und so gehe ich also von der launigen Alltags-Berichterstattung bis hin zu Fachartikeln, die dann ja auch gerne und oft mit Interviews oder sogar mit Reisen gekoppelt sind, wo ich dann an die Orte des Geschehens darf. Man kann dann doch ganz anders auch erzählen, wenn man eben die Rum-Produktion in der Karibik schon mal live erlebt hat oder eben die Whisky-Destillation in Schottland oder die Getränkekultur in China. Tatsächlich, dann kam, 2010 war das, für mich dann Bier dazu. Da hatte ich so meinen Erweckungsmoment. Das war in New York, meine Freundin hat mir damals Tickets für die New York Beer Week geschenkt. Riesenüberraschung. Das war ganz toll. Da habe ich dann gemerkt, wie arrogant wir Deutschen doch sind, wenn wir immer auf die Amerikaner runtergeguckt haben. Amerikanisches Bier, diese wasserähnliche, gelbe Plörre. Und dann war ich in einem ziemlich anspruchsvollen Restaurant in einem Vorort in den Hamptons. Da war ein skandinavisch angehauchtes Restaurant und da trank ich dann dieses magische, erste IPA von Dogfish Head (Si apre in una nuova finestra), ein 90 Minute IPA. Das sind so die kleinen Augenblicke, die man nie vergisst. Und ich kam danach nach Deutschland zurück, ich hatte damals schon ein Buch über Essen in Berlin geschrieben und einige Bücher über Berliner Geschichte, und ich konnte dann nach ein paar Bier meinen Verleger überzeugen, dass Bier ein international spannendes Thema ist. Nur Deutschland hat es verschlafen, und wenn wir jetzt ein Buch darüber machen, dann sind wir mit am Anfang dabei. Das ist dann auch passiert.

Regine: Wie viele Biere brauchte denn diese Überzeugungsarbeit?

Peter Eichhorn: Das war ein russischer Verleger, da war auch Wodka im Spiel.

Regine: Was für Überraschungs-Erlebnisse hast du denn in dieser Zeit gehabt? Das ist ja über eine Dekade Bier mit Peter Eichhorn. Was waren für dich die prägenden Überraschungsmomente oder die prägenden Momente der Trinkerkarriere des Peter Eichhorn?

"Israel ist nun wirklich nicht das erste Land, an das ich denke, wenn ich an Bier mich erinnere. Ja, da wurde Wasser in Wein verwandelt."

Peter Eichhorn: Ach,  die prägenden Momente, das waren, glaube ich, ganz viele. So manche  davon sind sehr privat. Eben auch die, als die ersten Verlage auf mich  zugegangen sind und fragten: "Mach uns etwas über Bier, wir wollen da  auch mitmachen bei diesem Thema". Da war ein ganz wichtiger Moment, als  das Magazin Mixology, anfragte. Die haben gesagt: "Bier spielt bei uns  auch eine Rolle, auch wenn wir damit nicht mixen. Das war damals nicht  im Trend. Aber Bier wird in jeder Bar ausgeschenkt, und insofern darf es  nicht sein, dass das Bier auch in der Cocktailbar so nebensächlich  behandelt wird. Also lasst uns darüber berichten." Und da war dann auch  dieser Folgemoment, wo ich gemerkt habe, dass die Cocktailbar-Szene ein  ganz wichtiger Ort ist bzw. damals war. Da wird über Getränke gesprochen  und die Leute fragen: "Was ist denn das für ein Gin? Und erzähl mir was  über Tequila." Und dann galt es, auch da über Bier zu sprechen. Eine  Sache, die ich dann auch merkte, war, wie schrecklich das für viele  Gastronomen dann doch war, mit Schankverträgen geknebelt zu sein, wo  auch vielleicht mancher Gastronom Lust hatte, jetzt mitzumachen, auch  mal so ein Pale Ale auszuschenken, wo dann der Vertrag und die  entsprechenden Menschen dahinter sagten "Nein, das kommt uns nicht in  die Tüte, du bedienst sich gefälligst aus unserem Portfolio". Und dann  gibt es auch Regionen in Deutschland, wo die Brauereien nicht nur die  Lieferanten des Bieres sind, sondern sie besitzen die Immobilie. Da hat  man dann eben noch den Vermieter vor der Nase. Da habe ich gemerkt, wie  schwer es ist, diese Freiheit mit Bier zu leben. Bars haben oft diese  Verträge nicht und können servieren, was sie wollen. Dann gab es auf  einmal hier in Berlin ein schönes Dunkel von Weiherer. Eine andere Bar  hatte das Sierra Nevada Pale Ale und wechselte dann irgendwann auf  Berliner Weiße. Das war dann auch schräg. Wer ein Bier wollte, bekam  eine Berliner Weiße als einzige Option. Ich bin auch gerne in Hamburg,  da hatte ich auch beeindruckende Momente. Also einer war die Eröffnung  des Alten Mädchens zum Beispiel, aber auch in der Barszene. Es gibt die Boilerman Bar und die haben damals die Maisels (Si apre in una nuova finestra) & Friends-Biere ins Portfolio genommen. Das waren diese großen  Flaschen damals, die haben die dann als Herrengedeck serviert. Da  standen Champagnerkühler, darin die Bierflasche und jeder ringsum bekam dann noch einen Whisky. Sehr gut. Ein toller Whisky und tolles Bier dazu. Das waren manchmal die kleinen Türöffner, wie Bier auch über  die Barszene so ein bisschen in Schwung gekommen ist. Das hat mich immer  sehr beeindruckt. Dann in der echten Bierwelt, da habe ich auch noch  eine Sache, die ich nie vergessen werde. Da war ich eingeladen vom  israelischen Tourismusministerium zusammen mit Oliver Wesseloh von der  Kehrwieder Kreativbrauerei in Hamburg, da waren wir mit einer Gruppe von  Journalisten und Bloggern in Israel und haben da ein paar Tage ein paar  Brauereien besucht. Israel ist nun wirklich nicht das erste Land, an  das ich denke, wenn ich an Bier mich erinnere. Ja, da wurde Wasser in  Wein verwandelt. Aber später. Diese Reise werde ich nie vergessen. Die  Biere waren so gut. Das Black von der Alexander Brewery (Si apre in una nuova finestra) ist, glaube ich, bis heute das beste Stout, was ich getrunken habe. Ich habe von der Golan Brewery (Si apre in una nuova finestra) einen hellen Bock getrunken. Den werde ich auch nie vergessen. Wir  waren in so Kommunen auf dem Land, so Kibbuz-Brauereien. Dieser Kontrast war irre. Was dann noch dazu kam und das da ist man dann manchmal auch so ein bisschen demütig, wenn man aus Deutschland kommt und manchmal ein  bisschen glücklich, wenn auch die deutsche Bierkultur international  gewertschätzt wird. (...) Die Israelis lieben Weizenbier. Es ist wohl  nach Italien immer noch der zweitwichtigste Exportmarkt für deutsches  Weizenbier. Sie lieben es. Interessant. Ich habe in Israel wahnsinnig  gute Biere getrunken, den einzigen Bierstile, den sie nicht so gut  hinbekommen haben wie wir in Deutschland, war Weizen.

Stefan: Hättest du vielleicht so ein, zwei, drei Tipps für Herren-Gedecke Deluxe mit Whisky und Bier. Und zwar mit Sachen, die man vielleicht auch einigermaßen einfach bekommen kann?

Peter Eichhorn: Ja, absolut. Also da gibt es, da gibt es herrliche, herrliche Möglichkeiten. Also Gin und Saison passen super zusammen. Wenn man das mal ausprobieren möchte, gibt es auch einen wunderschönen Cocktail. Ganz leicht nachzumachen, er heißt The Green Devil. Man nimmt so ein Glas, sprüht es mit Absinth aus oder schwingt es mit Absinth aus. Dann kommen je nach Geschmack 2 bis 4 cl Gin rein und dann gießt man es aus. Ursprünglich wurde es mit Düvel gemacht, aber man kann auch ein Saison oder Blonde nehmen. Ein wunderschöner Bier-Cocktail, aber das kann man auch getrennt verkosten. Manche Sachen liegen auf der Hand, dass zum Beispiel ein Roggen-Bier hervorragend zu einem Roggen-Whisky passt. Man kann das manchmal miteinander spielen, man kann das gegeneinander setzen. Ein frischer Tequila, also ein Blanco Tequila oder ein Tequila Reposado (Si apre in una nuova finestra), und dann bitte etwas Hochwertiges kaufen und darauf achten, dass 100 % Agave draufsteht und nicht irgendwie so ein Billigprodukt, dann kann auch Tequila weniger Kopfschmerz, mehr Genuss bedeuten, und dazu ein IPA. Und da passen auch diese extrem fruchtigen Noten dazu. Oder zu einem Single Malt mit sehr viel Torfnote passt tatsächlich auch ein Stout wundervoll dazu. Wenn so eine Cremigkeit und diese Röst- und Schokonoten da sind, und am besten auch eines, was ein bisschen Süße mitbringt, das spielt wundervoll rein. Das sind so Sachen, auf die greife ich zurück, wenn sich die Gelegenheit bietet.

To be continued...

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Bierlektüre

Das war's für heute, wir hören uns – baldigst!

PS: Ihr kennt jemanden, dem oder der dieser Letter gefallen könnte? Dann leitet ihn einfach weiter, wir freuen uns darüber.

Danke für euren Support!

Eure HHopcaster Regine & Stefan

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