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Jemand, der die Richtung vorgibt

Als ich vor elf Jahren als Single durch Thailand stiefelte und eines Abends am Strand saß, schrieb ich einen Zettel und lies ihn ins Meer gleiten. Darauf stand: drei Kinder, auf einer Insel leben, Bücher schreiben.

Aktuell kursieren diese Reels durch Insta, in der erst ein trauriges, weinendes Gesicht eingeblendet wird – darüber steht “Sie weiß es noch nicht, aber …” – und danach Mega-Brüller-Aufnahmen von ihr als Topmodel kommen und dazu der Text eingeblendet, was für eine krasse Granate sie ist und welche Irrwege sie überwunden hat und jetzt mega befreit und happy ist.

Ist logisch, dass sowas ein Trend wird, wünschen wir uns alle, springen wir alle drauf an: die Heldinnengeschichte. Aus der Asche emporen, vom Bordstein, von der Tellerwäscherin zur Coachinmillionärin.

Es gibt Momente – und ja, es sind nicht meine dankbarsten und demütigsten – in denen ich mir wünsche, ich hätte: “Nen Job, den ich liebe, den ich 4h am Tag ausübe, der 5k im Monat abwirft / nen geiles Haus mit Garten und großem Fenster in der Küche mit Meeresblick und 24-7-Haushälterin "/ ne geile Taille und prallen Po und straffe Boobs / regelmäßige to die for Orgasmen / best friends forever / Liebe mit Wir-und-Teamgefühl” draufgeschrieben.

Ich wäre gern etwas konkreter gewesen.

Nicht falsch verstehen – die Kinder sind ein Traum – auch die mit Autismus – auch die mit ADHS – auch die, bei denen ich dachte, ich verliere sie direkt. Aber Kinder ohne Partner auf Augenhöhe ist ne Challenge, die ich mir nach meiner eigenen Kindheit nicht ausgesucht hätte.

Auf einer Insel leben will ich auch nicht missen, ist eh klar. Es ist toll. Aber zu spät für bezahlbare Mietpreise und zu wirr im Kopf für ne Anstellung, die einen Kredit für was Eigenes ermöglicht, wäre ich gern umgangen.

“Bücher schreiben”, stand da. “Vom Bücher schreiben super geil leben können aka reich werden” hätte ich drauf schreiben müssen.

"Ein Mann und eine Frau, Hand in Hand, drei Kinder. Nee, Uschi, its not that easy! You know it now.

Statt einer Liste mit geilen Lebensgrundlagen gingen damals also allgemein formulierte Herzenswünsche raus. You live and learn. And I know now: ich muss es klar aussprechen – das, was ich will – und dann loslegen. Aber erstmal muss ich Frieden mit meiner Entscheidung vor elf Jahren schließen und meinen Lebensweg in dieser Zeit mit Liebe empfangen, sage ich mal. Gar nicht mal so einfach. Deshalb üben wir das heute zusammen!

Im Uschiletter heute geht es um: Widerstand.

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Argomento USCHI LETTER

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