Die Geschichte der Masturbation
Als ich angefangen habe, mich mit dem Thema 'Masturbation' auseinanderzusetzen, war ich überrascht, wie viele Mythen und falsche Vorstellungen es darum immer noch gibt.
Meine früheste Erinnerung liegt in etwa im Kindergartenalter, dass ich mich an der Vulva angefasst habe und meine Oma sagte:
"Das macht man nicht. Wenn der Herrgott das sieht, fällt deine Hand ab."
Jedes Mal, wenn ich mich dann im Jugenalter bewusst selbst befriedigt habe, habe ich mich irgendwie schuldig gefühlt. Ich dachte wirklich eine lange Zeit, dass es unmoralisch oder sogar sündhaft sei. Aber je mehr ich mich damit auseinander gesetzt habe, desto mehr habe ich erkannt, dass Masturbation eine völlig normale und gesunde Praxis ist.
Ein Überblick
Die Masturbation ist eine natürliche und normale Praxis, die seit Jahrtausenden von Menschen auf der ganzen Welt ausgeübt wird. Die Art und Weise, wie Masturbation in der Vergangenheit betrachtet und behandelt wurde, hat sich im Laufe der Geschichte stark verändert. In diesem Artikel werde ich einen kurzen Überblick über die historische Entwicklung der Masturbation geben und mich damit auseinandersetzen, wie sie im Laufe der Zeit betrachtet wurde.
Masturbation ist unmoralisch
Im Laufe der Geschichte wurde Masturbation von vielen Kulturen und Gesellschaften als unmoralisch und sogar als Krankheit betrachtet. Im 18. Jahrhundert, beispielsweise, glaubten Ärzte, dass Masturbation zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Problemen führt, darunter geistige Verwirrung, Schwäche und sogar Blindheit. In dieser Zeit wurden viele Strafen für Masturbation vorgeschlagen, darunter körperliche Bestrafungen und sogar chirurgische Eingriffe.
Masturbation als normale Form der Sexualität
Im 19. Jahrhundert begannen einige Ärzte und Wissenschaftler jedoch, die Annahmen über die gesundheitlichen Auswirkungen von Masturbation in Frage zu stellen. Sie argumentierten, dass es keine wissenschaftlichen Belege dafür gäbe, dass Masturbation negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben soll. Stattdessen begannen sie, Masturbation als normale und gesunde Form der Sexualität zu betrachten.
Masturbation als gesunde Praxis
In den letzten Jahrzehnten hat sich die Einstellung gegenüber Masturbation weiter geändert. Heute wird Masturbation von den meisten medizinischen und psychologischen Experten als normale und gesunde Praxis betrachtet. Die Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Masturbation helfen kann, Stress abzubauen, die sexuelle Funktion zu verbessern und sogar das Risiko von Prostatakrebs zu reduzieren.
Alte Ansichten halten immer noch Stand
Trotz dieser Fortschritte gibt es immer noch viele Menschen, die Masturbation als unmoralisch oder sogar sündhaft betrachten.
Masturbation ist eine normale und gesunde Handlung, die nichts mit Unmoral oder Sünde zu tun hat.
Wir sollten uns bemühen, diese alten und stigmatisierenden Ansichten zu überwinden und die Akzeptanz und Normalisierung von Masturbation zu fördern. Eine Möglichkeit, dies zu tun, ist, offen und ehrlich über Masturbation zu sprechen und zu schreiben und damit das Tabu zu brechen.
Masturbation hat keine negative Auswirkungen auf Beziehungen oder die körperliche und mentale Gesundheit und es gibt auch keine Verbindung zwischen Masturbation und sexueller Unmoral oder Promiskuität(*).
(*) Promiskuität bezieht sich auf ein hohes Sexualverhalten, bei dem eine Person häufig und ohne monogame Bindung Sexualpartner hat. Es wird oft negativ bewertet und mit einem Mangel an Selbstbeherrschung oder Verantwortungsbewusstsein in Bezug auf Sexualität assoziiert.