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Risiko bei Aktien-Sparplänen!

Sparpläne sind eine hervorragende Sache. Solange die Finanzmärkte steigen, ist alles im Lot. Doch welche Fallstricke gibt es speziell für Aktien-Sparpläne, wenn es nicht so gut läuft?

Ich bin ein Fan von Sparplänen. Der Komfort von regelmäßigen Käufen über einen langen Zeitraum löst viele Probleme. Die Performance ist oft besser als bei aktiv handelnden Anlegern. Viele Privatanleger kommen auf diese bequeme Art zum ersten Mal in Berührung mit den Finanzmärkten und kümmern sich eigenverantwortlich um ihr Geld. Sparpläne sind eine echte Innovation. Nicht vom Prinzip her – aber der Automatismus der Regelmäßigkeit bei den Sparraten verringert bei vielen das nervöse Hin und Her.

Aber es gibt nicht nur sonnige Tage an der Börse. Manchmal weht ein rauher Wind, manchmal zieht ein Sturm auf. Und manchmal dauert es eine ganze Weile, bis der Sturm sich verzogen hat.

Sie müssen wissen, wenn sie schief liegen. Dann müssen Sie verkaufen.

Peter Lynch

Investorenlegende Peter Lynch spricht hier etwas an, was zum Nachdenken anregen sollte. Ein heftiger Kursrückgang wie derzeit an den Finanzmärkten sollte dafür genutzt werden, um sein Depot zu überprüfen. Sind wirklich alle Positionen gute Investments? Das Festhalten an Verlustpositionen ist ein bekannter Fehler von Privatanlegern.

Das Problem klingt einfach, ist es aber nicht. Denn solange man nicht verkauft, hat man noch nicht zugegeben, dass man falsch lag. Die Folge ist, dass viele Anleger Aktien behalten, die sie eigentlich veräußern müssten. Das Eingeständnis, das man mit seiner Investment-Idee falsch lag, ist schmerzhaft. Aber Verluste gehören zum Geschäft. Das sollte jedem, der in Aktien investiert, bewusst sein. Denn…

Nur weil eine Aktie fällt, heißt das nicht, dass sie nicht noch weiter fallen kann.

Peter Lynch

Lynch empfiehlt klipp und klar, Aktien zu verkaufen, die im Verlust sind und deren Geschäftsmodell kein Potential hat. So weit, so bekannt. Aber was hat das mit Aktien-Sparplänen zu tun? Sparpläne sind doch eine gute Sache. Oder nicht?

Die Akzeptanz von Aktien-Sparplänen ist rasant gestiegen. Viele Privatanleger nutzen diesen Service der Banken , um auch ohne größere Einmalanlage sofort in Unternehmen investieren zu können. Ich möchte das Thema kurz betrachten unter dem Gesichtspunkt, was passiert, wenn die Finanzmärkte fallen. Ein einfacher Ausstieg aus einer Position ist bei Aktien-Sparplänen nämlich viel schwieriger als bei Einzelinvestments. Warum? 

Kritik an Aktien-Sparplänen!

Ich bin ein Fan von Sparplänen auf klassische ETFs. Ich bin kein Fan von Aktien-Sparplänen. Das hat mehrere Gründe. Als erstes stören mich die eventuell anfallenden Kosten. Nehmen wir 1,5 Prozent Agio. Das klingt nicht viel, summiert sich aber im Laufe der Zeit. Bei 10 Jahren Laufzeit eines solchen Sparplans sprechen wir hier über rund 15 Prozent, die ich weniger Performance mit der zugrunde liegenden Aktie mache. Die Kosten summieren sich jedes Jahr auf. Dieses Aufsummieren sorgt letztendlich dafür, dass es einen Unterschied bei der Performance gibt. Die Aktie macht beispielsweise 70 Prozent Performance in 10 Jahren. Durch die Kosten komme ich aber nur auf rund 55 Prozent. Das ist nur ein Beispiel, um die Problematik deutlich zu machen. Um den Unterschied genau zu ermitteln, bedarf es einer genauen Rechnung!

Kann ich mit Aktien-Sparplänen langfristig planen?

Der zweite Punkt ist der Anlagehorizont, den ich als Aktien-Sparer mitbringen muss. Sparpläne legt man generell für einen längeren Zeitraum an. Das gilt auch für Sparpläne auf Aktien. Fünf Jahre sollten das mindeste sein, eher mehr. Ansonsten kommt erstens der coast average Effekt nicht zur Wirkung und zweitens möchte der Anleger auch eine gewisse Größe bei seinem Investment erreichen. Mit 50 EUR Sparsumme monatlich und einer Zielgröße von 3.000 EUR in dieser Aktie komme ich auf fünf Jahren Laufzeit für den Sparplan.

Hier liegt der Haken und meiner Meinung nach der große Unterschied zu einem Sparplan in einen breit diversifizierten (klassischen) ETF. Wer kann beurteilen, ob das Unternehmen, dessen Aktien ich mir ab heute für die nächsten Jahre monatlich anteilig kaufe, wirklich das Potenzial hat, um dauerhaft für Dividendenzahlungen und Kurszuwachs zu sorgen?

Zwischen Cost-Average-Effekt und Portfoliomanagement: Das Dilemma bei Aktien-Sparplänen!

Ich bin mit einmal angelegten Aktien-Sparplänen sehr unflexibel, was Änderungen betrifft. Natürlich kann ich den Sparplan jederzeit beenden. Aber das ist eben nicht der Sinn eines Sparplanes. Sparpläne entfalten ihre Kraft erst mit der Zeit. Und je mehr Zeit ich dem einzelnen Sparplan zubillige, desto mehr kann ich vom Cost-Average-Effekt und der Performance der Aktie profitieren. Das führt in einem schlechten Marktumfeld zu einem Dilemma.

Dieses Dilemma habe ich nicht, wenn ich per Einmal-Investment Aktien von einem Unternehmen kaufe. Dieses Investment kann ich beobachten, kann die Aktie regelmäßig einem Check unterziehen, profitiere von Anfang an von Dividendenzahlungen im vollen Umfang meines Investments und von den Kurszuwächsen, die ich mir erhoffe.

Ich staune über den Optimismus vieler Anleger, die reihenweise Sparpläne auf Aktien eröffnen. Gerade in der Umbruchphase, in der sich viele Geschäftsmodelle von Unternehmen aktuell befinden, ist dieser Optimismus meiner Meinung nach oft Wunschdenken. Zumindest ist dieser Sparplan mit einem erhöhten Risiko verknüpft. Bei einer Zeitspanne von fünf Jahren kann ich mir einfach nicht sicher sein, ob mein Investment schlau ist. Natürlich kann jeder auf die Pausentaste drücken und den Sparplan aussetzen. Aber was passiert dann mit dem bis dahin angesparten Kapital?

Ich habe ein Jahr diesen Sparplan auf eine Aktie gefüttert und insgesamt 600 EUR investiert. Nach einem Jahr merke ich, dass das Unternehmen doch nicht so eine schlaue Wahl war. Ich habe mehr Informationen gesammelt und festgestellt, dass die Aktie 20% im Minus notiert und die künftigen Aussichten auch nicht rosig aussehen. Ich setze den Sparplan aus. Und dann? Verkaufe ich den Mini-Bestand an Aktien im Wert von 480 EUR? Was für eine Verschwendung von Zeit, Geld und Ressourcen. Das meine ich damit, wenn ich behaupte, dass Aktien-Sparpläne per se ein höheres Risiko haben. Nicht nur, weil es sich um eine einzelne Aktie handelt. Sondern auch, weil ich nicht flexibel genug bin beim Management.

Im Gegensatz zum ETF-Sparplan muss ich mir bei einem Aktien-Sparplan mehr Gedanken machen. Während ich beim ETF-Sparplan sagen kann, dass die grundsätzlichen Aussichten langfristig erfolgversprechend sind und ich mich darüber freuen kann, wenn ich für die gleiche Sparplanrate mehr Anteile von diesem ETF kaufen kann, besteht beim Aktien-Sparplan die Möglichkeit, dass der Kursrückgang bei der Aktie ein größeres Problem bei dem Unternehmen impliziert. Kann ich wirklich sicher sein, dass sich die Aktie wieder erholt?

Um objektiv zu bleiben, sage ich auch noch etwas zu dem gegenteiligen Fall – dass nämlich die Aktie mit Beginn meines Sparplans abgeht wie eine Rakete und kontinuierlich steigt. In diesem Fall sehe ich von der Performance nur prozentual etwas in meinem Depot. Ein Kurszuwachs bei der Aktie von 20% nach einem Jahr beträgt bei einer Investition, die sich durch 12 × 50 EUR auf 600 EUR summiert hat, natürlich auch 20%. Wenn ich aber auf meine rund 100 EUR Buchgewinn schaue, und mir vorstelle, was das für ein Betrag wäre, wenn ich von Anfang an einmalig 3.000 EUR investiert hätte, dann bekomme ich wahrscheinlich schlechte Laune.

Es ist möglich, dass ich etwas übersehen habe bei meiner Argumentation, aber ich kann keinen Sinn für Anleger darin entdecken, ihr Kapital in Aktien-Sparpläne zu investieren. In beiden möglichen Szenarien – die Aktie steigt von Anfang an im Kurs und die Aktie fällt im Kurs – sind Anleger im Nachteil.

Ich kann den Sinn für die Broker erkennen, warum sie solche Services anbieten. Ich bleibe bei Sparplänen bei ausgewählten ETFs. Damit kann ich in Regionen oder Themen investieren, die ich mit meinem Sachverstand und meiner Risikobereitschaft nicht mit Einzelinvestments abdecken kann. So macht die Sache für mich Sinn. Aber das ist natürlich nur meine ganz persönliche Sicht der Dinge. Ob ich damit richtig liege, weiß ich nicht.

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