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WeSession: Was tun, wenn Ideologie Organisationen unterwandert?

Liebe Mitglieder, liebe Empfänger:innen des öffentlichen Newsletters, liebe Urlauberinnen und Daheimgebliebene,

auch im so genannten "Sommerloch", das ja eigentlich ein mehrere Monate dauernder bundesrepublikanischer und DACH-weiter Ferien-Flickenteppich ist, gibt es jede Menge interessante Themen.

In diesem Newsletter geht es um...

  • ...die kommende Mittwochs-Session zum Thema ideologische Unterwanderung,

  • ...ein limitiertes Angebot für Mitglieder zur Teilnahme an einer "Culture Triple"-Session mit Stephanie Borgert,

  • ...die drei im Vorverkauf befindlichen Basecamps in Berlin, Bremen und Hamburg,

  • ...die in Kürze erscheinende Sendung des Community Radios mit Holger Volland von brand eins

  • ...die von Steady vor dem Hintergrund der Inflation vorgeschlagene, aber von uns abgelehnte Preiserhöhung der Expeditions-Mitgliedschaften.

  • ...sowie ein Mini-Meetup in einem Linzer Biergarten

Viel Spaß bei der Lektüre - Astrid Wallner, die den Impuls zum WeSession-Thema "Unterwanderung" gegeben hat, und ich würden uns freuen, Euch trotz Sommer, Sonne (?), Biergarten und Chill-Stimmung am Mittwoch, 02.08., 18-19 Uhr zu diesem spannenden Thema zu begrüßen.

Nun aber zu den Meldungen - viel Spaß beim Lesen, Teilen und Kommentieren.

WeSession online "Was tun, wenn Ideologie Organisationen unterwandert?" am Mi, 02.08. (18-19 Uhr) via Zoom

Diejenigen, die sich ehrenamtlich in Vereinen oder anderen zivilgesellschaftlichen Initiativen engagieren, haben vielleicht schon davon gehört oder es sogar schon selbst erlebt: Wenn der eigentliche Zweck einer Organisation für eine "Hidden Agenda" genutzt wird. Wenn sich bestimmte Kräfte mit anfangs vielleicht nicht offen kommunizierten Glaubenssätzen und Wertvorstellungen immer mehr Einfluss verschaffen und dabei nicht selten Konflikte zwischen den den vom ursprünglichen Zweck angezogenen Mitgliedern und den neuen Agenda-Machern entflammen.

Hier, so würden sicher viele sagen, unterwandert "Ideologie" die Organisation. Und das, so befürchten die Bewahrer des ursprünglichen Zwecks, könnte im Missbrauch oder in der Dysfunktionalität des Systems enden, zumindest aber den Zusammenhalt der Mitglieder der Organisation entscheidend schwächen.

Es lohnt sich, den Begriff der "Ideologie" mal genauer anzuschauen. Und wie so oft, gibt es hier verschiedene Interpretationen, in diesem Fall zwei wichtige und grundverschiedene. In der US-amerikanischen Wissenssoziologie steht "ideology" laut Wikipedia (Si apre in una nuova finestra) "für jedes System von sozialen Normen , das Gruppen zur Rechtfertigung und Bewertung eigener und fremder Handlungen verwenden." Im westlichen Marximus beschreibt Karl Marx den Begriff als das "falsche Bewusstsein" einer Gesellschaft, der man mit Ideologiekritik entgegenwirken müsse. In der Theorie der Ideologie von George Lukács steht "Ideologie" für die totale Vereinnahmung des Individuums durch gesellschaftlich organisierte Aktivitäten und Strukturen.

Bildungssprachlich arbeitet man oft mit dem Begriff "Weltanschauung", den die meisten von uns sicher etwas weiter gefasst verstehen als zum Beispiel die Betriebsverfassung und der legale Rahmen einer Organisation, sei es ein Verein, eine GmbH oder eine Genossenschaft. Wobei ja die Spitzfindigen unter Euch behaupten könnten: Schon allein die Wahl der Rechtsform Genossenschaft deutet auf eine bestimmte Art, die Welt anzuschauen, hin.

Astrid Wallner, Expeditionsmitglied aus Hamburg (u.a. mitverantwortlich für den öffentlichen Newsletter), brachte das Thema zur Sprache und wird bei der Online Session am Mittwoch von ihren Erfahrungen berichten. In der Vorbereitung auf die Session haben wir uns folgende Fragen gestellt:

  1. Was macht Organisationen anfällig für Ideologien/ideologische Unterwanderung?

  2. Woran lässt sich ideologische Unterwanderung feststellen?

  3. Was schützt vor ideologischer Unterwanderung?

  4. Kann ideologische Unterwanderung sogar hilfreich sein?

Populistische Parteiprogramme, Scientology, Trotzkismus, Klimakleber, Feminismus, Homöopathie, Kommunitarismus, Agilität oder Holocracy sind nur einige wenige Schlagwörter, die bei bei den einen helllichte Empörung, bei den anderen vorbehaltlose Begeisterung hervorrufen. Wir wollen aber am Mittwoch nicht darüber sprechen, welche Ideologie "gut" oder "schlecht" ist.

Bei all diesen Beispielen stellt sich ja die Frage: Was bewirkt das jeweilige Set von sozialen Normen und Werten in Eurer Organisation? Und was kann passieren, wenn Entscheidungen stark durch Ideologien beeinflusst werden?

Zur Session am Mittwoch, den 02.08.23 (18-19 Uhr, Moderation: Florian Städtler) laden wir Mitglieder, deren Gäste sowie die Abonnenten des öffentlichen Newsletters ganz herzlich zum freudigen Streit ein.

Hier geht's zum Expeditions-Debatten-Raum bei Zoom. (Si apre in una nuova finestra)

Culture Triple: "Feedback, Fehler, Konflikt" - Kostenlose Teilnahme für Mitglieder an Special Session mit Stephanie Borgert am 23.08.23

Das IT- und Business Consulting-Unternehmen metafinanz ist in vielerlei Hinsicht interessant. Wieder einmal daran erinnert hat uns unsere "Verbündete", die Komplexitätsforscherin Stephanie Borgert (Si apre in una nuova finestra) und ihre Kollegin Dijana Vetturelli, die wir in der Sendung 198 des Community Radios zu Gast hatten.

Metafinanz schreibt über das Projekt (Si apre in una nuova finestra) "Culture Triple", das sie als Kombination aus kollegialem Austausch und digitalem Tool mit Stephanie und Dijana entwickelt haben, Folgendes:

Fehler, Konflikte und Feedback bedeuten für die meisten Teams vor allem eins: Stress. Doch es geht auch anders. Das „Culture Triple“ ermöglicht es Teams, Fehler, Konflikte und Feedback konstruktiv zu erleben. Auf Grundlage des Prinzips des „sozialen Lernens“ unterstützt es Organisationen bei der Kulturentwicklung in diesen Bereichen. Eingebunden in die Plattform qohubs können Organisationen weltweit das Lernformat nutzen – selbstmoderiert, in Kleingruppen, ortsunabhängig, ressourcenschonend und inklusive Timeboxing.

Bei dem Begriff "Kulturentwicklung" schrillen bei manchen unter den geneigten Systemtheorie-Fans vielleicht dezent die Alarmglocken. Wir versuchen aber hier (mal wieder), die Nerdbrille abzunehmen. Und vertrauen auf die Erfahrung und konstruktive Skepsis von Stephanie. Sie würde hier wohl kaum mitwirken, wenn es sich bei dieser hybriden Methode um eine bloße Variation irgendeiner Management-Mode handeln würde.

Aber was schreibe ich: Ihr, die Ihr das hier lest, habt am 23. August von 17:30-19:30 Uhr die Gelegenheit, dieses Werkzeug zur aktiven Beobachtung, Diskussion und Entwicklung von Unternehmenskultur anhand der drei Praxisbereichen "Fehler, Konflikte und Feedback" hautnah zu erleben. Wir suchen ein oder mehrere 4er-6er-Teams, die die gesamten zwei Stunden dabei sein können und das verbindlich unter info@expedition-arbeit.de (Si apre in una nuova finestra) bis zum 18.08. zusagen.

Live dabei sein ist das Beste: Die Herbst-Basecamps in Berlin, Bremen und Hamburg

Nach vier tollen Community Events in Erkrath, Leipzig, Freiburg und Fürth kommt die nächste Basecamp-Welle aus dem Norden und aus der Kapitale. Nutzt die Gelegenheit für das Wiedersehen mit alten Community-Hasen, neuen Gesichtern aus unserem Netzwerk oder zum Schnuppern, wie sich das anfühlt, Community vor Ort, live und in Farbe.

Hier die Anmelde-Links für die aktuell feststehenden Expedition Arbeit Basecamps, zwei, drei weitere sind noch in Planung:

Community Radio, Sendung 202 mit Holger Volland, Geschäftsführer brand eins

Mit dem Geschäftsführer des Wirtschaftsmagazins brand eins (Si apre in una nuova finestra) haben wir über die Entwicklung seiner redaktionellen Organisation hin zum Verlagshaus gesprochen. Und wieder einmal war es kein Frontal-Vortrag, sondern ein Austausch, an dessen Ende zwei zufriedene Seiten standen: Die Teilnehmenden aus der Community für die Einblicke in ein ganz besonderes Unternehmen, das sich auf die nächste Entwicklungsstufe transformiert und der Gast aus dem Norden, der erstaunt über die Qualität der Diskussion und die Tiefe des Feedbacks war. Ein Kompliment, das wir in letzter Zeit immer öfter hören.

Danke, Holger, für deinen ersten Besuch bei Expedition Arbeit - der Mitschnitt der Session wird entweder noch heute Nacht oder im Laufe des Dienstags online gehen. (Aktuell alles ein bisschen lockerer, Ferienzeit auch für Community Redakteure und Tontechniker...)

Hier der Link zum Community Radio (Si apre in una nuova finestra), den Ihr gerne in Euren Netzwerken teilen dürft.

Grüße aus der Verwaltung: Die Mitgliedschaftspreise bleiben gleich - trotz Inflation

Vor ein paar Tagen erreichte uns eine E-Mail von Steady, dem Partner, über den wir unsere Mitgliederverwaltung und -beiträge abwickeln. Sie schlugen uns vor, das zu tun, was normalerweise per Definition nicht geht: Die Preise für laufende Mitgliedschaftspakete anzuheben. Begründung: Die für alle spürbare Preissteigerung durch die Inflation.

Um es kurz zu machen: Die Preise bleiben wie gehabt, wir werden uns andere Strategien zunutze machen, um die Einnahmen in Zukunft zu erhöhen. Wir haben eine hohe Loyalität und lange Mitgliedschaftszeiten in unserer Community und gerade die, die vielleicht ein bisschen genauer auf Ihre Ausgaben schauen müssen, wollen wir nicht zusätzlich belasten.

Wenn wir in der näheren Zukunft dann eine Kampagne für mehr Einzelmitgliedschaften, mehr Firmenmitglieschaften, vielleicht auch einen Fundraiser/Crowdfunding starten, dann wäre es allerdings entscheidend wichtig, dass Ihr Mitglieder uns dabei in Sachen Verbreitung und Echo zur Seite steht.

Mehr Informationen dazu kommen im Herbst.

"Historisches" Mini-Biergarten-Meetup in Linz: Städtler meets Jungwirth

Ab wann gilt ein Community Event eigentlich offiziell als solches? Die Frage ist natürlich absoluter Quatsch, denn täglich finden Treffen, kurze Check-ins, Austausch auf verschiedensten Ebenen zwischen Mitgliedern statt - ohne dass die Redaktion oder die Infrastruktur-Pfleger:innen auch nur den leisesten Schimmer davon haben.

Was ich eigentlich sagen will: Es gab am Dienstag, den 11.07.23, abends, im Klostergarten in Linz ein historisches erstes Treffen in Österreich. Teilnehmer waren Alex Jungwirth, der nicht weit von Linz lebt und ebendort arbeitet und der Verfasser dieser Zeilen. Wir haben über die Österreicher, die Schweizer und die Deutschen geredet, über Kybernetik, Systemtheorie und andere Ideologien, wir haben überlegt, was bisher bei der Expedition gut war und woran wir mehr oder wieder arbeiten wollen, Alex hat von seiner eigenen Arbeit als Führungskraft bei einer Institution der öffentlichen Hand gesprochen, aber auch über seine Kinder, seine Katzen, Ziegen und - ich glaube - einen Hund. Kurz: Es war ein langes Gespräch an einem heißen Sommerabend mit kühlen Getränken. Festgehalten von einer freundlichen Bedienung des XL-Biergartens, siehe Coverbild, das wahrscheinlich nur auf Steady selbst sichtbar sein wird. (Ich werd's entsprechend noch auf LinkedIn und Twitter teilen.)

Danke, Alex, dass Du an Bord bist, genieß' deinen Urlaub in Bella Italia.

Dasselbe wünsche ich Euch allen, soweit Ihr gerade im Urlaub seid oder ihn noch vor Euch habt.

Herzliche Grüße aus Freiburg

FSt/Florian

P.S. Wenn Ihr noch nicht Mitglied seid - kommt doch an Bord. Anmeldung (und ggf. auch Abmeldung) sind kinderleicht und als Mitglied seid Ihr noch näher dran am Netzwerk inkl. Community Intranet, der Community Redaktion, besonderer Mitglieder-exklusiver-Angebote usw. Hier geht's zur Mitgliedschaft! (Si apre in una nuova finestra)

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