Muslimische Fastenzeit: Der Ramadan beginnt
Weltweit gibt es 1,9 Milliarden Muslime. Für die meisten von ihnen hat gestern der Fasten·monat Ramadan begonnen. Der erste Fasten·tag wurde von vielen arabischen Staaten und auch von vielen Islam·verbänden in Deutschland ausgerufen. In manchen Ländern beginnt die Fasten·zeit aber erst heute, weil dort erst einen Tag später die erste Mond·sichel nach dem Neu·mond zu sehen ist. Dies markiert traditionell den Beginn des Ramadans.
Gläubige Muslime fasten nun einen Monat lang von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Sie verzichten auf Essen, Trinken, Rauchen und Sex. Abends treffen die Menschen sich dann mit Verwandten, Freunden oder Nachbarn zum Beten und Essen. Dieses gemeinsame Abendessen nennt man im Ramadan Fasten·brechen (Iftar).
Nicht alle gläubigen Muslime müssen fasten: Kinder, Schwangere, alte Menschen und Menschen, die körperlich schwer arbeiten, sind vom Fasten·gebot ausgenommen.
Dies ist nun schon der dritte Ramadan während der Corona-Pandemie. Viele Länder haben ihre Regeln und Beschränkungen mittlerweile gelockert, so zum Beispiel Ägypten und Indien. Auch in Saudi-Arabien kann man den Fasten·monat nun wieder ganz normal feiern. Dort sind auch volle Moscheen erlaubt. Letztes Jahr durften gläubige Menschen dort nur eine halbe Stunde lang beten; außerdem waren das gemeinsame Abendessen und das gemeinsame Frühstück vor der Morgen·dämmerung (Suhur) verboten.
Die Sorgen wegen der Pandemie sind also weniger geworden. In Ländern wie dem Irak, Tunesien und Ägypten gibt es aber nun andere Ängste: die Menschen befürchten eine Lebens·mittel·knappheit. Das liegt an Putins Krieg in der Ukraine, denn Russland und die Ukraine sind wichtige Lieferanten für Weizen und Sonnenblumen·öl für viele arabische Staaten. Nun kann es zu Engpässen kommen und deshalb sind die Preise bereits gestiegen und werden vermutlich weiter steigen. Das ist besonders schwierig für Länder wie Syrien und Jemen, wo Bürgerkrieg herrscht und die Menschen sowieso schon seit langer Zeit zu wenig zu essen haben.
Islam·verbände in Deutschland wollen ganz besonders im Fasten·monat Ramadan für die Opfer von Kriegen und Konflikten weltweit beten. „Wir bitten Gott um Frieden für alle Menschen auf der Welt“, sagt Aiman Mazyek, der Vorsitzende des Zentral·rats der Muslime.
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Photo by Paul Hermann (Si apre in una nuova finestra) on Unsplash (Si apre in una nuova finestra)
Fragen zum Text
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1. Warum beginnt der Ramadan nicht überall am gleichen Tag?
2. Worauf verzichten gläubige Muslime im Fasten·monat?
3. Gibt es Muslime, die im Ramadan nicht fasten?
4. Was bedeutet es, von etwas ausgenommen zu sein?
5. Was ist früher: die Morgen·dämmerung oder der Sonnenaufgang?
6. Was bedeutet es, wenn etwas knapp ist?
7. Habt ihr auch schon mal gefastet? Worauf habt ihr verzichtet?
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