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Sieben Bausteine der mentalen Stärke in Sport und Karriere

Newsletter 04/2024

Tipps, die ich so auf Instagram gelesen habe:

„Wenn du auf Schnee läufst, dann trainierst du gleich deine mentale Stärke.“

„Wenn du langsam läufst, dann trainierst du dabei deine mentale Stärke.“

Es wird so viel über das Trainieren von mentaler Stärke geschrieben, doch leider oft Falsches. Das liegt daran, dass die Definition von mentaler Stärke den meisten als Grundlage fehlt.

Mentale Stärke, auch als psychische Widerstandskraft oder "mental toughness" bezeichnet, umfasst im Allgemeinen die Fähigkeit, aus einer herausfordernden Situation individuell das Bestmögliche zu machen.

Bezogen auf die beiden Beispiele oben, die ich auf Instagram las, bedeutet das: Wenn du Trails läufst und deine Fähigkeiten ausbauen willst, auch auf schwierigen Wegen zu laufen, dann kann das Laufen im Schnee dein Durchhaltevermögen trainieren. Du trainierst damit nicht gleich aufzugeben, wenn es mal schwieriger wird. Wenn du jedoch schwache Bänder hast, dann ist es vielleicht nicht das Bestmögliche für dich, was du in dieser Situation tun kannst. Sondern das Beste wäre dann womöglich erstmal gezielt die Sprunggelenke zu stärken mit spezifischeren Übungen. Hier wurde also Durchhaltevermögen mit mentaler Stärke gleichgesetzt. Fazit: Um jeden Preis etwas durchzuziehen, ist nicht zwingend mental stark. 

Auch das zweite Beispiel schrammt knapp an mentaler Stärke vorbei: Denn langsames Laufen kann deine mentale Stärke trainieren, wenn du langsames Laufen im Trainingsplan hast oder als persönliches Ziel für dich definierst. Wenn du es schaffst, dich dabei nicht von anderen Vorbeilaufenden provozieren zu lassen, ist das mental stark. Wenn du dich jedoch einfach mental stark fühlst, weil du immer langsam läufst und daher alle anderen als vermeintlich getrieben oder mental schwach definierst, dann ist das leider Blödsinn. 

Mentale Stärke bedeutet also, dass du dir selbst immer wieder die Frage stellst und sie für dich beantwortest: was kann ich individuell tun, um das Bestmögliche aus den mir gegebenen Bedingungen zu machen?

Selbstverständlich kannst du mentale Stärke trainieren. Das Training mentaler Stärke sowohl im Sport als auch im Business teilt viele gemeinsame Techniken und Strategien.

Hier sind einige Wege, wie du diese Fähigkeiten in beiden Bereichen stärken kannst. Starte gerne mit der Aufgabe, die dich am meisten anspricht. Auch quer zu lesen, ist hier erlaubt. :)

1. Setze dir Ziele und visualisiere richtig

  • Technik: Setze dir spezifische und messbare Ziele, die für dich attraktiv,realistisch und terminiert sind (kurz SMART). Achte dabei auf die eigenständige Erreichbarkeit deiner Ziele: sie sollten weder zu hoch gesetzt sein und damit zu schwer erreichbar, noch zu niedrig und damit unterfordernd. Ziele reizen uns dann, wenn es eine kleine Chance gibt, dass es nicht zu schaffen ist, doch wir ziemlich zuversichtlich sein können, dass uns die eigene disziplinierte Entwicklung ans Ziel führt.

  • Umsetzung: Mache dir einen Plan (oder lasse dich dabei unterstützen), wie du deine Ziele erreichen willst. Erwarte, dass es anspruchsvoll und herausfordernd wird. Nutze Visualisierungstechniken, um dir das Erreichen dieser Ziele vorzustellen.

  • Mein Tipp für dich: Wer es sich zu leicht ausmalt, wird beim ersten Wind kentern. Stelle dir vor allem das Überwinden realistischer Hürden auf dem Weg dahin vor. Hürden können sowohl in sportlichen Wettkämpfen als auch bei Geschäftspräsentationen oder Verhandlungen auftreten. Genau dafür schreibe ich übrigens meine beliebtesten Hypnosen: zum Umgang mit Hürden auf dem Weg zum Ziel.

    Achtung: Wenn du bei deinen Zielen nicht in die Pötte kommst, dann kann es sein, dass du in dir widersprüchliche Ziele hast, einerseits z.B. den Wunsch nach Freizeit oder schneller Belohnung und andererseits nach Erfolg, Disziplin und Struktur. Finde Möglichkeiten, dir für beides Raum zu geben: Priorisiere für dich, wann kannst du einfach mal die Zeit genießen und loslassen, und wann brauchst du Struktur? Zu etwa 80-90% wird dir das gelingen, dich daran zu halten. Zu 10-20% kommt das Leben dazwischen. Das ist okay! Dann gilt wieder die Formel der mentalen Stärke: akzeptiere die Realität und mach das Beste daraus.

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