“Kann unser Leben nicht einfach mal leicht sein?”
Ich sitze beim Psychologen und spreche diesen Satz in den Raum.
Den hat Milla schone einige Mal seufzend am Abend vor dem Zubettgehen gesagt und ist dabei Schultern hängen lassend in meine Arme gesunken.
Ich lasse mich von meinem Therapeuten darüber aufklären, dass der legale Cannabiskonsum erst ab kommenden Monat in unserem Land umgesetzt wird, als ich davon sinniere, wirklich gern ab und an einen Joint rauchen zu wollen, damit ich einfach mal aufhören kann, zu denken.
Es ist so viel.
In meinem Kopf lebt eine zweite Person, von der ich immer mal wieder erzähle. Ich glaube, es gibt sie schon von Anbeginn und ihr Name ist Schuld.
Als sei ich in ihr als riesige Blase auf diese Welt gekommen - schuld daran, dass mein Vater seine Promotionsarbeit in der Schublade hat verstauben lassen müssen und seine Frau plötzlich Mutter war, obwohl sie das zu diesem Zeitpunkt niemals gewollt hatte und lieber in ihrem Tempo ihr Studium beendet hätte. Die Schuld gehört zu mir - meistens ist sie ich und das drückt sich in meiner Art zu denken aus.
Ich bin seit Monaten krank. Weil ich etwas nicht gut genug mache, weil ich etwas besser machen müsste. Nein - weil ich etwas falsch gemacht habe und selbst daran Schuld bin.
Mascha bekommt sein Wochen einen Virusinfekt nach dem anderen ab - mein Denkmuster ist dasselbe: Ich bin schuld. Egal wie - irgendwie.
Ich träume seit Jahren den immer gleichen Albtraum.
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