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Eine Gruppe ist noch lange kein Team - ändern wir das. 

«Dafür ist Ramona zuständig», «diesen Arbeitsschritt kann nur der Peter machen» oder «dafür fehlt mir das Spezialwissen» sind Sätze, die ich ganz oft höre, wenn ich zum ersten Mal auf eine Gruppe von Menschen treffe, die wissen möchten, wie sie noch besser zusammenarbeiten können.

«Zeigst du mir, wie das geht?», «kann ich dich dabei unterstützen?» «wollen wir das zusammen machen?» oder «ich glaube, dafür braucht es uns alle  - machen wir einen Tag ab, an dem wir das gemeinsam anpacken?» sind Sätze, die ich dann nach einiger Zeit zu hören bekomme, wenn alles gut läuft.

Was ist der Unterschied? Im ersten Fall haben wir es mit einer Gruppe zu tun, im zweiten Fall mit einem Team.

Gruppen sind Verbindungen von Menschen, die zum Beispiel in der gleichen Abteilung arbeiten und die gleiche Vorgesetzte haben. Es sind Gruppen, die oft aus Spezialist*innen bestehen, und die wenig Gelegenheit haben, Aufgaben gemeinsam anzupacken oder Herausforderungen gemeinsam zu lösen.

Doch was es heute in Organisationen immer mehr braucht, sind Teams, die gemeinsam komplexe Herausforderungen lösen können, die zusammen mit anderen neue Ideen austüfteln und diese auch umsetzen können.

Gefragt sind Menschen, die jeden Tag bereit sind, Neues zu lernen. Die Gruppen, die wir über Jahrzehnte in Organisationen dazu gezüchtet haben, effizient bestimmte Handgriffe zu tun, sind dazu noch nicht in der Lage.

«Zusammen arbeiten» und «zusammenarbeiten» sind nämlich zwei ganz verschiedene Dinge.

Im einen Fall tragen Individuen verschiedene Bausteine zu einem Ganzen bei, wobei «das Ganze» für das Individuum nicht einmal ganz klar sein muss. Für «das Ganze» ist oft die Chefin des Teams zuständig, und wie eine Dirigentin orchestriert sie die Einzelbeiträge der Gruppe so, dass das entsteht, was sie sich vorgestellt hat oder was jemand «weiter oben» von ihr verlangt.

Diese Gruppen benutzen oft Worte wie «Strukturen», «Abläufe» oder «Prozess», wenn sie über ihre Arbeit sprechen.

Im anderen Fall wissen die Teammitglieder selber, was «das Ganze» ist und sorgen gemeinsam dafür, dass alle einen Beitrag zum Ganzen leisten können, indem sie die Arbeit untereinander koordinieren, voneinander lernen, einander Wissen und Können weitergeben und insgesamt die Spezialisierung im Team immer mehr abbauen und sich viel stärker miteinander vernetzen.

Diese Teams benutzen eher Worte wie «Chance», «ausprobieren» oder «lernen», was nicht bedeuten muss, dass sie nicht auch Strukturen und Prozesse nutzen.

Natürlich gibt es auch in solchen Teams weiterhin Fachwissen. Es gibt Menschen, die bestimmte Tätigkeiten besonders gut beherrschen oder bestimmte Dinge besonders gerne tun. Doch in einem Team wissen alle über viele Dinge Bescheid, können viele Tätigkeiten von diversen Personen übernommen werden; vor allem aber können auch neue Fertigkeiten und neues Wissen auf einfache Weise ins Team kommen, weil es keine fixen Zuteilungen und fixen Handgriffe gibt, und weil alle wissen, dass das Lernen von neuen Fertigkeiten Zeit und Geduld braucht.

Der Weg von der Gruppe zum Team braucht Zeit, neue Haltungen, Geduld und Übung. Doch das wichtigste ist der Wille, als Team zu arbeiten, selber zu verstehen, was «das Ganze» ist und was alle dazu beitragen, und die Neugier und Bereitschaft, über den eigenen Tellerrand zu schauen.

Als Mitglied einer Gruppe kannst du diesen Prozess selber anzuregen beginnen, indem du anfängst, dich für die Tätigkeiten der anderen Gruppenmitglieder stärker zu interessieren und anzubieten, bei bestimmten Arbeitsschritten mitzulaufen und diese besser zu verstehen. Oder indem du hartnäckig bleibst beim Verstehen des «Ganzen»: Was ist es genau, für das diese Gruppe gemeinsam zuständig ist? Und wie tragen die Personen in der Gruppe dazu bei?

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