Themenschwerpunkt ADHS-Medikation
Im heutigen ADHS-Schwerpunkt meines Newsletters (Nummer 6) geht es mehr oder weniger um ADHS-Medikation.
Einmal um die Rolle von Hausärzten angesichts des Mangels an Fachärzten in der ADHS Versorgung. Dann ein Beitrag über “Paradoxe” Medikamenteneffekte bei ADHS.
Medikation oder Nicht-Medikation, ist das hier die Frage? Eine Glosse zur Frage des Medikamenteneinsatzes mit ernstem Hintergrund. Denn es beschäftigt einfach viele Eltern und auch “Betroffene”. Dann noch ein Beitrag zu ADHS und Übergewicht bei Kindern und die Rolle der Psychostimulanzien bei Adipositas.
1. Aufklärung von Hausärzten zu ADHS
Eigentlich sollte ich an einem Blogbeitrag für das Ärzteportal Doccheck arbeiten, wo ich einen von mir schon fast vergessenen Nebenblog (Psycho Handwerker) habe und ein paar Zeilen an Allgemeinmediziner gepostet hatte.
Gerade wegen dem Mangel bzw. Probleme Termine bei Fachärzten zu bekommen, ist und bleibt der Hausarzt bzw. Allgemeinmediziner die entscheidende Versorgungs-Säule in der ADHS-Therapie. Und damit auch in Hinblick auf die Psychostimulanzien….
Da in Kürze ein Allgemein-Mediziner-Spezial ansteht, sollte ich meine Gedanken etwas ausweiten, damit sie mehr erreichen. Möge diese Übung gelingen. Auf jeden Fall wird es an interessierte Ärzte im Blog weitergeleitet. Hier das Zwischenergebnis (Si apre in una nuova finestra)
Ich hatte dazu zuvor meine Threads-Community befragt und einige wichtige Antworten erhalten (ohne Anspruch auf Vollständigkeit). Ich werde wohl noch etliche Aufklärungssachen machen müssen, bis das umgesetzt ist :
Frauen und ADHS:
„Frauen können ADHS haben, man sieht es ihnen nicht an, ja sie sind total anders als 8-jährige Jungs (surprise). Und verdammt nochmal ja, wir leiden darunter. Aber vor allem: überweist uns doch einfach zur Diagnostik, das tut euch doch nicht weh und dann ist es ein für alle mal geklärt.“ – schoenesachenmacherin
Das Problem der Maskierung:
„Dass Maskieren echt ist und für ältere undiagnostizierte Patient:innen automatisiert. Daher sollte man den Kriterienkatalog nicht einfach abhaken. Die Frage ‚haben Sie ein System dafür‘ ist viel wichtiger, als nur abzuhaken, was jemand scheinbar problemlos kann/nicht kann.“ – divergent_lemoncake
Die Herausforderungen im medizinischen Alltag:
„Dass wir eventuell wichtige Symptome vergessen aufzuzählen. Das wir u.U. unpassend zum Krankheitszustand auftreten.“ –
„Finde ich auch einen sehr wichtigen Punkt! Das Maskieren kann eben auch daneben gehen und man maskiert wichtige Symptome.“ – kinderlesewunder
Über die Notwendigkeit barrierefreier Kommunikation:
„Und bitte generell barrierefreie Terminanfragen promoten - digital z.B.“ – nebel.stern
„Dass wir alles, was die Ärztin uns sagt, bitte schriftlich brauchen.“ – papercrane_cards
Zur Bedeutung der Anerkennung von ADHS:
„Dass es ADHS wirklich gibt… das wäre schonmal ein super Start. Und dass es mega vielfältig ist.“ – kapierfehler
„Alles bitte. Dass es existiert, dass es nicht selten ist und auch nicht 'kurios' oder 'skuril', dass die äußere Erscheinung es nicht verrät.“ – nebel.stern
Diese Zitate verdeutlichen die Komplexität von ADHS und die Notwendigkeit eines tiefgreifenden Verständnisses sowie eines empathischen Umgangs seitens der Allgemeinmediziner. Die Erfahrungen der Betroffenen sollten als wertvolle Ressource dienen, um Vorurteile abzubauen und die medizinische Versorgung zu verbessern. Es zeigt sich, dass eine individuelle Herangehensweise, die die spezifischen Bedürfnisse und Herausforderungen von Menschen mit ADHS berücksichtigt, von essenzieller Bedeutung ist.
2. Medikation bei ADHS - Ja oder Nein ?
Ein nicht bierernste Glosse zur ewigen Frage bei ADHS…
Nun, da wurde es dann schon grundsätzlicher. Sein oder Nicht-Sein, das ist hier nicht die Frage. Aber Medikation Ja oder Nein ? Diese Frage stellt sich schon…
Ich bin in die Psychosomatik als Psychotherapeut gegangen, weil ich ein eher gespaltenes Verhältnis zu meinem Berufsstand Arzt und der vorschnellen Verschreibung von Medikamenten habe. Einige Erfahrungen mit netten Pharmavertreterinnen und angeblichen Studien haben mein Vertrauen dann nicht gerade steigen lassen. Und einer meiner früheren Chefs, immerhin der deusche “Pabst” der Psychiater ist dann wegen Unregelmässigkeiten mit der Abrechnung im Zusammenhang mit Medikamentenstudien in der Psychiatrie rausgeschmissen und verurteilt worden. Alles nicht gerade vertrauensbildende Maßnahmen.
So wie viele meiner Patienten bin ich also eher ein Medikamenten-Skeptiker. Und dennoch habe ich mich über den größten Teil meiner beruflichen Tätigkeit massiv FÜR die Verschreibung von Psychostimulanzien eingesetzt. Was mir die Hersteller dieser Präparate irgendwie aber so fast gar nicht danken sondern mich wohl eher misstrauisch beäugen. So richtig massenkompatibel oder vorzeigbar bin ich für sie in Sachen ADHS nur selten. Was aus meiner Sicht für mich spricht. Anders ausgedrückt : Ich war irgendwie nie käuflich oder abhängig (ja, auch ich habe schon für Selbsthilfegruppen oder Webinare als Referent gearbeitet, die von der Pharma-Industrie mit unterstütz waren).
Medikation bei ADHS – Das ist hier die Frage?
Seid gegrüßt, edle Damen und Herren, hier spreche ich, ein moderner Hamlet, der sich mit einer Frage herumschlägt, die tiefer geht als die Kaffeeflecken auf meinem Lieblingshemd. Medikation bei ADHS – ist das nun die Frage? Oder eher: Ist das die Antwort?
Lasst uns eintauchen in die Welt der Aufmerksamkeit – oder wie ich sie nenne: das mythische Land, wo meine Schlüssel immer verschwinden. ADHS, das ist nicht nur das Kürzel für „Außergewöhnlich Dynamische Hirn-Spektakel“, sondern auch ein Zustand, bei dem dein Gehirn beschließt, dass jetzt der perfekte Moment ist, um an alle 80er-Jahre-Songs zu denken, während du versuchst, deine Steuererklärung zu machen.
Und dann kommt die Medikation ins Spiel. Einige sagen, es ist wie das Salz in der Suppe, nur dass es nicht deine Suppe versalzt, sondern eher verhindert, dass du vergisst, sie überhaupt zu essen. Andere behaupten, es wäre wie ein GPS fürs Gehirn: „In 200 Metern, bitte konzentrieren.“
ADHS-Medikamente? Sind das nicht diese Dinger, die aus Kindern mit der Energie eines Duracell-Hasen kleine Philosophen machen, die über die Existenz von Brokkoli nachdenken?
Ja, die Medikation bei ADHS. Einige sehen sie als Rettung, andere als Notwendigkeit und wieder andere als das letzte Puzzleteil in einem Spiel, bei dem die Regeln ständig wechseln. Wie Shakespeare schon sagte: „Sein oder Nichtsein“, oder in unserem Fall: „Nehmen oder Nichtnehmen“. Das ist hier die Frage.
Aber am Ende des Tages ist die wichtigste Frage nicht, was du nimmst, sondern wer du bist. Denn egal ob mit oder ohne Medikation, du bist mehr als nur ein Label, ein Zustand oder eine Diagnose. Du bist ein Mensch mit einer Geschichte, die es wert ist, erzählt zu werden – selbst wenn sie manchmal ein bisschen abgelenkt wird.
Und jetzt, wenn ihr mich entschuldigt, ich muss meine Schlüssel suchen. Ich glaube, sie diskutieren gerade mit meinen Socken über die Theorie des Universums.
Also, wo waren wir? Ach ja, bei der ewigen Hamlet-Frage im Kontext von ADHS und Medikation. Es ist wie bei einem Besuch im Baumarkt: Du gehst rein für einen Hammer und kommst raus mit einem halben Garten-Center. Bei ADHS ist das ähnlich: Du suchst Fokus und bekommst eine Lebensphilosophie und Deepdive in das Grundverständnis deines Lebens gratis dazu.
ADHS-Medikation ist wie ein Paar neue Schuhe. Am Anfang drückt's ein bisschen, aber irgendwann passt's dann doch – oder man wirft sie in die Ecke und läuft barfuß
Oder wie eine Patientin von mir mal feststellte : „Ich habe mal versucht, ohne Medikation auszukommen. War eine tolle Erfahrung. Ich habe zwar nichts geschafft, aber ich konnte mich an alles erinnern, was ich nicht getan habe.“
Dann gibt es noch die Nebenwirkungen. Oh, die Nebenwirkungen! „Kann Spuren von Nervosität, Schlaflosigkeit oder einem plötzlichen Interesse an Steuerpolitik enthalten“, heißt es im Beipackzettel. Manchmal fühlt man sich wie in einer dieser Arztserien: „Wir haben die Symptome unter Kontrolle, aber der Patient ist jetzt süchtig nach Sudoku.“
Aber im Ernst, am Ende des Tages ist die Entscheidung über Medikation eine persönliche Reise – so individuell wie der Musikgeschmack. Was für den einen Heavy Metal ist, ist für den anderen Klassik. Manche brauchen die Bassdrum, um durch den Tag zu kommen, andere das sanfte Geigenspiel.
Und während Hamlet noch grübelt, ob sein „Sein oder Nichtsein“ von einer Pille abhängt, sitzen wir hier und wissen: Es ist nicht die Medikation, die uns definiert, sondern unser Umgang damit. Es geht nicht darum, die perfekte Antwort zu finden, sondern die richtige Frage zu stellen. Und manchmal ist die beste Frage einfach: „Wie geht's mir heute?“
So, und jetzt, wenn ihr mich nochmal entschuldigt, ich glaube, meine Schlüssel haben jetzt eine Band mit meinen Socken gegründet. Sie nennen sich „Die Verlorenen Paare“.
3. Paradoxe Medikamentenwirkung bei ADHS: Ein umfassenderer Blick auf individuelle Unterschiede
In der medizinischen Praxis stoßen wir gelegentlich auf Fälle, in denen Patienten unerwartete oder gegenteilige Reaktionen auf Medikamente zeigen – die sogenannten paradoxen Effekte. Besonders interessant und herausfordernd sind diese Effekte im Kontext von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) bei Kindern und Erwachsenen. Die Diskussionen und persönlichen Erfahrungen aus der Community, unter anderem auf Plattformen wie Threads, bieten tiefe Einblicke in die Vielschichtigkeit und Individualität dieser Reaktionen.
Paradoxe Reaktionen auf Medikamente: Ein Überblick
Die Diskussion begann nach einem Posting von mir mit der persönlichen Erfahrung von georgi_bl, der von paradoxen Reaktionen auf verschiedene Substanzen berichtete – von Herzrasen nach der Einnahme von Dormicum, einer beruhigenden Wirkung durch Kaffee bis hin zur extremen Müdigkeit nach der Einnahme von Methylphenidat, einem Stimulans, das häufig bei ADHS verschrieben wird. Diese Beobachtungen leiteten eine Diskussion über die Rolle des Cytochrom P450-Enzymsystems (CYP450) bei der Medikamentenmetabolisierung ein, wobei vorgeschlagen wurde, dass genetische Polymorphismen in diesem System zu den unerwarteten Reaktionen beitragen könnten.
Ich wiess jedoch darauf hin, dass zumindest bei Stimulanzien wie Methylphenidat und Elvanse (Lisdexamfetamin) der Metabolismus nicht primär über das CYP450-System erfolgt, was die Komplexität der Materie unterstreicht. Das Interaktionspotential der Stimulanzien (Si apre in una nuova finestra) (so heisst das auf Fach-Medizinisch) ist jedenfalls gut untersucht und wird dennoch in der Internet-Community merkwürdig diskutiert.
Community-Erfahrungen mit paradoxen Effekten
Die Diskussion erweiterte sich schnell um weitere persönliche Erfahrungen:
bierfaktur berichtete von schweren Nebenwirkungen bei der Einnahme von Medikinet, einem weiteren Medikament zur Behandlung von ADHS, und einer deutlichen Verbesserung nach dem Absetzen und Umstieg auf Elvanse.
study.run (Si apre in una nuova finestra).repeat und melly.moth erlebten paradoxe Effekte bei der Einnahme von Neuroleptika und Tavor, was zu erhöhter Anspannung oder Aggressivität führte.
Interessanterweise berichteten mehrere Mitglieder, darunter theberlindude und agataaah.ttv, von einer beruhigenden Wirkung durch Koffein und eine erhöhte Müdigkeit nach dem Konsum von Energydrinks.
Diese Erfahrungen verdeutlichen, dass die Reaktion auf Medikamente und Substanzen stark individuell variiert und von einer Vielzahl von Faktoren, einschließlich genetischer Dispositionen und Umwelteinflüssen, abhängen kann.
Tabelle mit häufigen paradoxen Medikamenteneffekten
Um einen besseren Überblick über die Bandbreite der paradoxen Effekte zu geben, die in der Community diskutiert wurden, hier eine Zusammenfassung in tabellarischer Form:
Die Behandlung von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) steht oft vor Herausforderungen, die durch die individuell unterschiedlichen Reaktionen der Betroffenen auf Medikamente noch verstärkt werden.
Paradoxe Reaktionen in der Praxis und Forschung
In Online-Communities teilen Betroffene häufig ihre Erfahrungen mit unerwarteten Medikamentenreaktionen. Berichte über paradoxes Herzrasen nach Einnahme von Beruhigungsmitteln, beruhigende Wirkung von Koffein oder extreme Müdigkeit nach der Einnahme von Stimulanzien wie Methylphenidat sind keine Seltenheit. Diese persönlichen Erfahrungen spiegeln die wissenschaftlichen Beobachtungen wider, die Langguth et al. im Deutschen Ärzteblatt (Si apre in una nuova finestra) diskutieren. Schon eine Weile her, wie ich zugebe. Die Forscher berichten von ADHS-Patienten, die ungewöhnlich auf Lokalanästhesie, Beruhigungsmittel und stimulative Substanzen reagieren, was die medizinische Vorbereitung und Behandlung erheblich komplizieren kann.
Die Rolle von Genetik und Umweltfaktoren
Sowohl die Beiträge aus der Community als auch der Artikel von Langguth et al. deuten darauf hin, dass genetische Faktoren und Umwelteinflüsse eine bedeutende Rolle bei der Medikamentenmetabolisierung und -reaktion spielen. Insbesondere das Cytochrom P450-Enzymsystem (CYP450) wird in der Diskussion hervorgehoben, obwohl bei einigen Medikamenten, wie von mir kritisch angemerkt, der Metabolismus nicht primär über dieses System erfolgt. Dennoch besteht Einigkeit darüber, dass eine individualisierte Betrachtung der Medikamentenreaktion bei ADHS-Patienten essentiell ist, um effektive und sichere Behandlungsstrategien zu entwickeln.
Empfehlungen für die medizinische Praxis
Aufgrund der dargestellten Erkenntnisse erscheint es ratsam, dass ADHS-Patienten und ihre Behandelnden eine offene Kommunikation über mögliche unerwartete Medikamentenreaktionen führen. Vor Operationen sollten Anästhesisten insbesondere über die möglicherweise andere Wirkungsweise von Koffein, Antihistaminika, niederpotenten Neuroleptika und Benzodiazepinen informiert werden. Darüber hinaus könnte die Berücksichtigung der Familiengeschichte bei der präoperativen Anamnese hilfreich sein, um die individuelle Reaktion auf Medikamente besser zu verstehen und vorherzusagen.
4. ADHS und Adipositas - Von der Rolle der Psychostimulanzien in der ADHS-Therapie
Einleitung
Als Eltern eines übergewichtigen Kindes mit ADHS stehen Sie möglicherweise vor einer doppelten Herausforderung. Die Behandlung von Adipositas bei Kindern ist oft nicht ausreichend und wird durch das häufige Auftreten von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) erschwert.
Auch wenn es schon einige Jahre her ist, so habe ich doch selber mal einen Schwerpunkt von adipösen Kindern und ihren Eltern in der Psychosomatik betreut. Und sehr häufig haben die Eltern schon etliche Therapieversuche bzw. Diäten und Bewegungskonzepte hinter sich. Meist allenfalls mit sehr kurzfristigen Resultaten und schneller erneuter Gewichtszunahme.
Natürlich habe ich damals schon häufiger in Richtung ADHS gedacht bzw. versucht das auch therapeutisch zu beachten. Auch wenn es nicht ganz unumstritten ist, welche Rolle nun eine ADHS-Konstitution bei Adipositas spielt, so habe ich eben gerade die Probleme der Exekutivfunktionen bzw. der defizitären Selbstregulation häufig beobachtet und mich für eine Medikation eingesetzt.
Eine Studie, die am 20. April 2021 veröffentlicht wurde, bietet jedoch neue Einsichten und Hoffnung.
Die Studie im Überblick
Die Forschungsarbeit von Karin Fast, Anna Björk, Maxwell Strandberg, Elias Johannesson, Elisabet Wentz und Jovanna Dahlgren untersuchte, ob übergewichtige oder fettleibige Kinder, die an ADHS leiden, durch die Behandlung mit Stimulanzien eine Gewichtsnormalisierung erreichen können. Diese Studie, unterstützt von der Gothenburg Society of Medicine, wertete die Wachstumsdaten von 118 Kindern aus, die an verschiedenen pädiatrischen und kinderpsychiatrischen Einrichtungen in Göteborg, Schweden, behandelt wurden.
Wichtige Ergebnisse
Gewichtsreduktion durch Stimulanzien: Bei der Behandlung mit Stimulanzien zeigte sich eine signifikante Abnahme des Body-Mass-Index (BMI). Insbesondere erreichten 43% der Kinder mit Übergewicht oder Adipositas nach einem Jahr der Behandlung ein normales Gewicht.
Eigenkontrolle: Jedes Kind diente als eigene Kontrolle, wobei die prätherapeutischen Daten vor Beginn der Stimulanzienbehandlung herangezogen wurden.
Diskussion
Die Ergebnisse dieser Studie sind vielversprechend, insbesondere da die konventionelle Behandlung von Adipositas bei Kindern mit ADHS oft unzureichend ist. Die Verbesserung der Appetitregulation und die Verringerung der Impulsivität durch die Behandlung könnten zur Gewichtsabnahme beitragen.
Die Rolle von Stimulanzien
Stimulanzien, die in erster Linie zur Behandlung von ADHS eingesetzt werden, zeigen eine Nebenwirkung der Appetitunterdrückung. Diese Medikamente verbessern auch die Exekutivfunktionen und tragen zur besseren Regulation des Essverhaltens bei.
Eine neue Perspektive in der Behandlung
Diese Studie legt nahe, dass eine frühe und angepasste Behandlung von ADHS bei Kindern mit Adipositas von entscheidender Bedeutung sein kann. Die Behandlung mit Stimulanzien könnte nicht nur die Symptome von ADHS lindern, sondern auch bei der Gewichtskontrolle helfen.
Schlussfolgerung
Für Eltern übergewichtiger Kinder mit ADHS bietet diese Studie einen Hoffnungsschimmer. Sie zeigt, dass die Behandlung mit Stimulanzien einen doppelten Nutzen haben kann: die Linderung von ADHS-Symptomen und die Unterstützung bei der Gewichtsnormalisierung. Es ist jedoch wichtig, dass jede Behandlung unter fachkundiger medizinischer Aufsicht erfolgt und individuell auf das Kind abgestimmt wird.
Diese Studie ist ein Schritt in Richtung eines besseren Verständnisses der komplexen Beziehung zwischen ADHS und Adipositas bei Kindern. Es ist ein Aufruf zu einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen pädiatrischer und psychiatrischer Betreuung, um eine umfassende Behandlung zu gewährleisten, die sowohl die neurologischen als auch die physischen Aspekte des Wohlbefindens eines Kindes berücksichtigt.
Abschlussgedanke
Als Eltern ist es entscheidend, sich über die neuesten Forschungsergebnisse zu informieren und eng mit Gesundheitsdienstleistern zusammenzuarbeiten, um die beste Behandlung und Unterstützung für Ihr Kind zu gewährleisten. Diese Studie bietet einen neuen Ansatz, der in Betracht gezogen werden sollte, insbesondere wenn herkömmliche Methoden zur Gewichtsreduktion nicht ausreichen.
Online-Meeting vom 3.2. für meine engsten Unterstützer bei Steady
Am Samstag 3.2. hatte ich ein spezielles Online-Meeting mit den Steady-Unterstützern. Also meine Wegebereiter, Verbündete und Vorkämpfer in Sachen ADHS und Neurodivergenz. Eigentlich hatte ich eine Stunde eingeplant für Fragen und Antworten. Aber dann wurde es doch von 17 Uhr bis 20 Uhr und es war ein sehr intensiver und produktiver Austausch über viele Erlebnisse von der ersten Auseinandersetzung mit ADHS, Aufklärung von Kindern und Jugendlichen, Einstellung zur Medikation bis hin zu AuDHS.
Meine Vorbereitung auf einige Fragen für eine kurze Präsentation könntest Du hier noch anschauen (Si apre in una nuova finestra). Eine Aufzeichnung gab es diesmal bewusst nicht. Aber das Format schreit förmlich nach Wiederholung.
Besser noch : Sei das nächste Mal selber mit als Unterstützer dabei (was ab dem Gegenwert eines Espresso pro Monat als Wegbereiter) eine psycho-stimulierende Wirkung auf mein Dopamin-System hätte.
Wie auch immer… Natürlich freut man sich als Blog-Autor über Kommentare, Teilen / Reposten über social media und Abos für den Newsletter… Ist doch klar.