Skip to main content

Das hier ist Arbeit

Schreiben ist Arbeit. Nicht immer. Und nicht ausschließlich. Aber auch.
Nur, wenn ich meinen Lebensunterhalt damit verdiene? Wann wird Schreiben von der Leidenschaft oder vom Hobby zu Arbeit? Und wann darf ich mich Autorin oder Schriftsteller nennen? Vor diesen Fragen stehen wir vermutlich alle einmal. Und finden unterschiedliche Antworten darauf.

Wann bin ich Autor*in?

Meine ist: Ich muss mit meinem Schreiben kein Geld verdienen, um mich Schriftstellerin zu nennen. Von “dürfen” sei hier gar nicht die Rede, denn: Wer wollte es uns denn verbieten? Aber wenn ich Geld damit verdiene, dann bin ich ziemlich sicher eine Autorin, wenn auch nicht zwingend im Hauptberuf. Was aber bedeutet es, beruflich zu schreiben?

Wie ernst ist es mir damit?

Worum es mir heute, am Tag der Arbeit, geht: Sobald du mit einem konkreten Ziel schreibst, einen Ratgeber herausbringen möchtest, dann darfst du nicht nur, dann solltest du dein Schreiben als Arbeit wahrnehmen. Und entsprechend so behandeln. Unabhängig davon, ob es dir nur um dieses eine Buch geht oder ob du dich langfristig dem Schreiben widmen möchtest.

Das geht zum Beispiel so:

  • Plane das Schreiben fest in deinen Arbeitsalltag ein. Wenn es dir möglich ist, zu deinen üblichen Arbeitszeiten. Sollte das eher schwierig sein, dann blocke dir feste Zeitslots außerhalb dieser im Kalender, um zu schreiben. So wirst auch freier schreiben können, weil du es nicht “anstelle von…” tust.

  • Mache dir einen Plan. Ich weiß, nicht jeder oder jedem liegt das. Einige Autor*innen schreiben gerne drauflos und erzielen damit auch sehr gute Ergebnisse. Diesen Flow darfst du gerne ausnutzen, aber lieber innerhalb zumindest grober struktureller Vorgaben. Dein Plan darf flexibel bleiben, aber für ein großes Buchprojekt solltest du einen haben.

  • Sieh dich selbst als Autor*in. Denn das bist du! Diese Wertschätzung wird dir und deinem Ratgeber zugutekommen. Dann hast du nicht mehr das Gefühl, “nebenbei” auch zu schreiben oder “da noch ein Projekt zu planen”. Du schreibst ein Buch. Das dürfen auch andere wissen, wenn du es nicht aus nachvollziehbaren Gründen geheimhalten musst.

  • Akzeptiere, dass dir das Schreiben nicht immer leicht fällt. Mir geht es heute so. Oft habe ich den Newsletter schon Wochen im Voraus fertig. Diesmal ist es eher eine knappe Kiste. Merkt man das diesem Text an? Womöglich! Gräme ich mich deshalb? Nur ein bisschen. ;-)

  • Schreibe mit dem Ziel, Geld zu verdienen. Die wenigsten Autor*innen können nur vom Schreiben leben. Dieser Tatsache muss man ins Auge sehen. Das heißt im Umkehrschluss aber nicht, dass wir es nicht dürfen. Was wir zu Papier bringen, hat einen Wert. Und dieser Wert darf auch vergütet werden. Wenn sich die Möglichkeiten bieten, schnapp sie dir. Und entgegen aller Schreibromantik sage ich auch: Suche sie dir!

Deine Texte sind es wert!

Viele kluge Menschen haben darüber geschrieben, was schreiben (ihnen) bedeutet und wie es sich anfühlt, vom Schreiben zu leben. Eines meiner liebsten Bücher zum Thema ist "Das Leben und das Schreiben” von Stephen King. Alles andere als ein Geheimtipp. Aber trotzdem eine Empfehlung von Herzen.

Danke, dass du dir Zeit für meine Texte nimmst. Denn das ist auch meine Arbeit.

Katharina