Karneval ohne Kater: 10 gute Gründe, dieses Jahr auf Alkohol zu verzichten

Warum es sich lohnt, über Alkoholverzicht im Karneval nachzudenken: Karneval bedeutet für mich Lebensfreude, Gemeinschaft und Feiern – lange gehörte Alkohol einfach dazu. Doch der gesellschaftliche Druck mitzutrinken wurde mir zu viel. Heute genieße ich die fünfte Jahreszeit bewusst ohne Alkohol.
Während Rauchen immer weniger akzeptiert wird, bleibt Alkohol tief in unserer Kultur verankert. Wer nicht trinkt, muss sich oft rechtfertigen – dabei kann Karneval auch ohne Promille ausgelassen und unvergesslich sein. Falls Sie sich ebenfalls für den Verzicht entscheiden, hier ein paar gute Argumente dafür!
Emotionale Gründe
Ich fühle mich mental klarer und stabiler - Ohne Alkohol habe ich weniger Stimmungsschwankungen und bin emotional ausgeglichener. Jeder reagiert auf Alkohol anders. Ich fühle mich besser, wenn ich die Kontrolle über mich und mein Umfeld behalte. Und es geht für mich weiter: Der Journalist Philipp Bovermann schreibt in der SZ über den Betrunkenen als Künstler, als Kunstwerk. Wobei, wer ein echter Künstler ist, der trinkt schon. Das habe ich ja auch mein Leben lange getan. Doch jetzt, wo ich meinen ersten Thriller veröffentlicht habe (Opens in a new window), beginne ich, die Klarheit zu lieben. Und ich wusste es immer: Betrunken kann ich nicht arbeiten.
Ich möchte mich selbstbewusst und echt fühlen - Ich brauche keinen Alkohol, um locker zu sein oder Spaß zu haben. Darüber, dass Alkohol enthemmend wirken kann, bin ich mir bewusst. Doch als ich begonnen habe, mir klar zu machen, dass viele Momente und vermeintliche Freundschaften nur auf der Erfahrung von Rausch beruhen, war ich regelrecht geschockt. Und natürlich sind mir Worte, Taten oder Augenblicke in Erinnerung, an die ich mich ungern zurückerinnere. Auch wenn ich mich meistens gut benommen habe.
Soziale Gründe
Ich habe keine Lust mehr auf Gruppenzwang - Ich will meine eigenen Entscheidungen treffen, ohne mich verpflichtet zu fühlen, mitzutrinken. Das bedeutet für mich ganz persönlich eine Weiterentwicklung. Ich möchte nicht trinken, nur weil sich das ein Freund wünscht.
Ich will echte Verbindungen aufbauen - Ich möchte Gespräche führen, an die ich mich erinnere, und Freundschaften pflegen, die nicht nur auf Alkohol basieren. Wenn das Ergebnis meiner Haltung dazu führt, dass sich jemand nicht mit mir treffen möchte, dann bin ich gerne bereit, das zu akzeptieren. Auch Freundschaften entwickeln sich weiter.
Wissenschaftliche Gründe
Alkohol schadet meinem Körper - Die Forschung weiß es heute: es liegt am Acetaldehyd. – Dieser Stoff erhöht das Risiko für Krebs, Lebererkrankungen und Herzprobleme, was wissenschaftlich belegt ist. Wer sich damit beschäftigen möchte, dem empfehle ich „Warum ich keinen Alkohol trinke“ von Bast Kast. Acetaldehyd entsteht, wenn der Körper Alkohol abbaut. Das ist ein eindeutig krebserregendes Zellgift, das bereits in niedrigen Konzentrationen unser Erbut, unsere DNA, angreifen kann. Das stimmt mich durchaus nachdenklich. Der Verzicht auf Tabak hat sich ja bereits durchgesetzt. Da stehen die Warnhinweise sogar bereits auf den Packungen. Ich wäre für Warnhinweise auf den Flaschen.
Mein Schlaf ist viel besser ohne Alkohol - Studien zeigen, dass Alkohol die Schlafqualität massiv verschlechtert, selbst wenn man schneller einschläft. In meiner Jugend habe ich dieses Narrativ mit mir herumgetragen: Zum Einschlafen hilft Alkohol. Doch heute sehe ich das komplett anders. Wenn ich gut schlafen möchte, trinke ich nicht. Mein Schlaf fühlt sich erholsamer an und ist tiefer. Das ändert eine ganze Menge an meiner Lebensqualität.
Ich will meinem Gehirn etwas Gutes tun - Alkohol beeinträchtigt das Gedächtnis und kann langfristig die kognitive Leistungsfähigkeit verringern. In vielerlei Hinsicht bedeutet es eine Veränderung, nicht zu trinken: ich gewöhne mir das Feierabendbier ab, das ich sonst gebraucht hätte, um herunterzufahren. Ich sehe den Griff zum Alkohol als Ausnahme, nicht mehr als Gewohnheit. Ich bin in der Lage, mir selbst zu beweisen, welche mentale Stärke in mir steckt.