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GZ #6 Alles fließt

Das ist ein Screenshot von der letzten Aufnahmesession von Hossa Talk. Jay, Marco und ich sitzen vor unseren Mikrofonen und gucken gerade sehr entspannt.

Gofigramm

In der letzten Woche haben Jay, Marco und ich eine weitere Folge für Hossa Talk aufgenommen. Wir haben uns über zunehmenden Fatalismus unterhalten, über dessen Ursachen und was wir selbst dagegen tun, um nicht zu resignieren. (Diese Folge ist gerade erst erschienen. Du kannst sie Dir weiter unten anhören.) Anschließend postete ich den obigen Screenshot, um ein bisschen Aufmerksamkeit zu erregen. Ein christlicher Satire-Account kommentierte das Bild: „Alle die sagen, drei alte weiße Männer!, stimmt nicht! 1x weiß, 1x grau, 1x bald grau!“

Mal abgesehen von der Rechtschreibung hat der Mensch ja nicht unrecht. Wir werden wirklich älter. Manchmal bin ich schon ein bisschen betroffen, wenn ich mir die Fotos von früheren Podcastaufnahmen anschaue und sie mit heutigen vergleiche. Vor einigen Wochen stöberte ich durch ältere Folgen und stieß auf das tolle Gespräch mit Johanna Klöpper bei Hossa Talk (Opens in a new window), die eine Zeitlang in einem Sterbehospiz gearbeitet und darüber ein Buch geschrieben hatte: „Leben ist das neue Sterben (Opens in a new window)“. In diesem Gespräch sagte sie pointiert: „Wir werden nicht sterben. Wir sind bereits dabei.“ Und das stimmt natürlich. Die ewigen Zoom Calls, bei denen ich mir unentwegt selbst ins Gesicht starre und bei denen ich meiner Haut beim Erschlaffen und meinen Haaren beim Ergrauen zusehen kann, bestätigen das.

Panta Rhei. Alles fließt. Alles verändert sich. Diese Formel, die Heraklit zugesprochen wird, bedeutet aber nicht nur, dass alles den Bach runtergeht. Sie beschreibt auch, dass zur selben Zeit ständig Neues entsteht. Das Sein ist nicht nur ein beständiges Vergehen, sondern auch Werden. Mit diesem Thema beschäftige ich mich seit einiger Zeit ausführlich, denn meine Kirchengemeinde UND/Marburg veranstaltet Ende des Monats eine Konferenz über neue Wege, Kirche zu sein und zu leben. (Opens in a new window) Das Thema ist ‚Veränderung‘. Und weil ich der Kunstbeauftragte der Gemeinde bin, haben die Freund*innen mich gebeten, künstlerische Akzente auf dieser Veranstaltung zu setzen.

Ich habe deshalb eine Videoarbeit erstellt, die ich Panta Rhei genannt habe. Sie basiert auf Gemälden, deren Geschichte ich Dir unten erzähle. Ein anderes Video, das ich dort auch zeigen werde und das Du Dir in dieser Ausgabe anschauen kannst, zitiert einen Text von Thomas Merton, einem katholischen Mönch, Dichter und Mystiker, der 1968 unter merkwürdigen Umständen starb. In seiner ‚Message to Poets‘ zitiert auch er den heraklitischen Fluss und versteht ihn ganz positiv als beständiges Werden, das letztlich von Gott ausgeht. Er bezeichnet diesen Fluss sogar als ‚lebendiges Wasser‘, ein Jesus-Zitat aus dem Johannes-Evangelium, das den göttlichen Geist bezeichnet. Für Merton sind also das beständig werdende Leben und der göttliche Geist ein und dasselbe. Und das Beste, was man tun kann, sagt er, ist es, sich ihm vorbehaltlos auszusetzen.

Schwere Kost für einen Montagmorgen, ich weiß. Vielleicht enthält dieses GOFIZINE ja dennoch etwas, das Dir Freude macht.

Ich wünsche Dir eine tolle Woche. Bis nächsten Montag!

Dein Gofi

Heute vor einem Jahr massakrierten Mitglieder der Hamas Tausende von Menschen, die in Israel lebten, und nahmen weitere als Geiseln, von denen inzwischen viele qualvoll gestorben sind. In dem darauffolgenden Krieg sind mehrere Zehntausende weitere Menschen ebenso qualvoll gestorben. Ich kann zu diesem schrecklichen Konflikt nichts Sinnvolles schreiben. Aber wenn Du Dich für Leute interessierst, die sich noch immer und jetzt erst recht in Israel für Frieden und Versöhnung einsetzen, dann schau Dir doch mal die Arbeit von Roots an (Opens in a new window). Ich habe sie selbst besucht und finde sie großartig.

Video

Thomas Merton: Eine Nachricht an Dichterinnen und Dichter

In dem Band 'Raids on the Unspeakable' (New Directions, New York 1966) hat der 1968 verstorbene Trappist und bekannte Mystiker und Dichter Thomas Merton eine Sammlung von verschiedenen Essays veröffentlicht, die sehr lesenswert, oft aber auch dunkel und poetisch sind, weshalb es sich anbietet, sie immer und immer wieder lesen.

Darunter ist auch ein Text, den er 1964 geschrieben hat. Es ist eine Botschaft an junge Dichterinnen und Dichter, die vor allem aus Lateinamerika stammten und sich in Mexico City trafen.

'A Message to Poets' richtet sich an Dichter*innen, aber auch an andere Künstler*innen und schließlich an jeden, der sich dem Leben verpflichtet fühlt und die Notwendigkeit erkennt, gegen unterdrückerische und ausbeuterische Ideologien aufzustehen. Es ist ein Text, der aus einer tiefen Gläubigkeit schöpft und darin Motivation findet, sich den Dingen der Welt entschlossen zuzuwenden.

Dieses Video ist Teil meiner Installation Panta Rhei und enthält Auszüge seiner Rede.

https://youtu.be/UWEwIO1b13k (Opens in a new window)

Über Thomas Mertons ‘A Message to Poets’ habe ich mir vor einigen Jahren schon einmal ausführlich Gedanken gemacht. Wenn Du magst, kannst Du Dir meine Ausführungen hier anhören (Opens in a new window).

Art2Go

Ich habe schon längst den Hafen der guten Gesinnung verlassen und bin aufs offene Meer des Wahnsinns hinausgefahren I-III

Ich habe schon längst den Hafen der guten Gesinnung verlassen und bin aufs offene Meer des Wahnsinns hinausgefahren I-III, Acryl auf Leinwand, 120× 100 cm, 2022.

Die Videoinstallation ‚Panta Rhei‘ basiert auf diesen drei Acrylgemälden, die ich dafür digitalisiert und animiert habe. Sie ist leider noch nicht fertig, deshalb muss ich sie Dir ein anderes Mal zeigen. Aber ihre Geschichte kann ich Dir jetzt schon erzählen.

Neulich betrat ein Junge das Gewölbe in Alsfeld, in dem ich meine aktuelle Ausstellung ‚Okay, ich lass Dich laufen‘ zeigte, ging auf diese Bilder zu und sagte: „Hä? Das ist ja nur Farbe.“ An einem anderen Abend, an dem ich in meiner Ausstellung saß, machte sich ein Mann die Mühe, das Etikett zu lesen, das zu den Bildern gehört. Er las: „Ich habe schon längst den Hafen der guten Gesinnung verlassen und bin aufs offene Meer des Wahnsinns hinausgefahren I-III“. Er lachte kurz und sagte: „Ich kenne mich mit diesen Dingen nicht so aus.“ Damit meinte er wahrscheinlich Kunst. Ich überlegte kurz, ob ich ihm etwas zu den Gemälden sagen soll, ließ es dann aber bleiben.

Dafür mache ich es jetzt. Wie so häufig in der Kunst (oder in der Wissenschaft oder im religiösen Glauben) begannen diese Bilder mit der Frage: „Was passiert eigentlich, wenn ich das mache?“ Ich experimentierte mit Farben und beobachtete, wie sie sich verhielten. Was dabei herauskam, erinnert mich an Wasseroberflächen in verschiedenen Zuständen. Ich weiß nicht, ob es Dir auch so geht, aber ich finde, dass es etwas Beruhigendes hat, wenn man auf ein Meer, einen See oder Fluss schaut. Irgendwann, wenn es einem gelingt, sich zu entspannen, sieht man dabei zu, wie Wind und Strömung das Wasser bewegen und wie das Licht immer neue Muster zeichnet. Diese Art, Wasser zu betrachten, ist eine Form der Meditation, würde ich sagen. Und ich finde, genau das funktioniert mit diesen Bildern auch. Sie sind recht groß. Und wenn man sich direkt vor sie stellt, füllen sie die ganze Sicht aus. Man kann sich also gewissermaßen in sie hineinversenken. Dabei haben sie unterschiedliche Wirkungen. Das türkisfarbene Bild hat für mich etwas beinahe Aggressives, während die Ruhe des gelben Gemäldes fast lethargisch wirkt, auch wenn ich das Leuchten des Gelbs mag. Ich denke dabei an ruhiges, flaches Wasser über hellen Sand.

Natürlich ist der Titel merkwürdig. Ich gebe zu, dass ich gelacht habe, als er mir einfiel. Er macht einen zunächst etwas ratlos. Aber wenn man über ihn nachdenkt, ist er gar nicht so schwer zu verstehen. Wenn jemand einen Hafen verlässt und aufs offene Meer hinausfährt, lässt er etwas Gewohntes, Sicheres hinter sich und macht sich darauf gefasst, dass ihm Dinge zustoßen können, die er nicht geplant hat. Es geht also ums Loslassen, ums Aufbrechen, darum, etwas zu riskieren. Das ist ein ziemlich häufig benutztes Bild (‚zu neuen Ufern aufbrechen‘). Was den Titel merkwürdig macht, ist die Tatsache, dass der Hafen der guten Gesinnung verlassen wird (Gute Gesinnung ist doch etwas Positives!) und auf das Meer des Wahnsinns hinausgefahren wird (Das ist doch etwas Negatives!).

Der Hafen der guten Gesinnung steht für das geordnete, normale, aufrechte Leben, das in den Bahnen verläuft, die man sich vorgenommen und zurechtgelegt hat. Das Meer des Wahnsinns ist die Zukunft, in der all diese Regeln und Bahnen keine Gültigkeit mehr haben, in der neue Gesetzmäßigkeiten herrschen, die noch unbekannt sind. Vielleicht ist das Meer gar nicht wahnsinnig, aber es erscheint so, weil es wild und unberechenbar ist, weil in ihm Ereignisse warten, die man nicht geplant und sich schon gar nicht gewünscht hat.

Warum der Mensch des Titels den sicheren Hafen verlassen hat, ist nicht klar. Aber die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass er es nicht freiwillig getan hat. Es ist eher selten, dass Leute aus eigenen Stücken die Sicherheit aufgeben und sich einer ungewissen Zukunft aussetzen. Man braucht dafür starke Beweggründe. Oder persönliche Katastrophen, die einem keine Wahl lassen.

Beim Nachdenken über meine Bilder und den Titel ist mir eingefallen, dass ich das Seefahrerbild von Tolkien übernommen habe. In seinen Geschichten, die mich schon seit langer Zeit begleiten und prägen, kommt es manchmal vor. Der Seefahrer Earendil zum Beispiel verlässt die bekannten Ufer von Mittelerde und bricht auf nach Westen in der Hoffnung, die Länder der Götter, der Valar, zu erreichen, um um Gnade zu bitten für Menschen und Elben (Earendil ist Sohn eines Menschen und einer Elbin). Ob er sein Ziel erreichen wird, ist äußerst unwahrscheinlich, denn die Götter haben den Weg versperrt. Earendil muss sich durch Dunkelheit und Wahnsinn kämpfen, aber schließlich erreicht er das andere Ufer, weil ihn seine Verzweiflung immer weitertreibt und weil er einen heiligen Stein an sich trägt, in dem das Licht der Götter wohnt.

Es kann sich nämlich lohnen, sich auf das Meer des Wahnsinns hinaustreiben zu lassen, selbst wenn es so scheint, als habe man den Hafen der guten Gesinnung verlassen. Das ist ein tröstlicher Gedanke, finde ich, weil wir alle früher oder später gar keine andere Wahl haben, als diese gefährliche Reise anzutreten. Und während man unterwegs ist, kann man die Oberfläche des Wassers betrachten und ein wenig zur Ruhe kommen.

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Podcast

Hossa Talk #245: Das bringt doch sowieso nichts!?

Ein Gespräch über Ohnmacht, Fatalismus und dem, was uns trotzdem hoffen lässt

HOSSA TALK beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Christsein in einer komplexen, widersprüchlichen und manchmal chaotischen Welt leben lässt – tiefgründig, witzig und hemmungslos ehrlich.

Dieses Gefühl, von immer neuen und zunehmend schlimmer scheinenden Nachrichten überfordert zu werden, kennen sicher viele. Direkt wieder abzuschalten, weil einfach gerade die emotionalen Kapazitäten für eine neue Krise fehlen. Wie begegnet man dem Gedanken, dass man daran ohnehin nichts ändern kann? Oder dass alles immer schwieriger wird? Und wo und wie findet man möglicherweise doch den einen oder anderen Hoffnungsschimmer und positivere Perspektiven? 

Über diese Fragen reden Jay, Marco und Gofi in der aktuellen Folge. Ein sehr persönlicher Trio-Talk über Krisen, Hoffnung und den Blick in die Zukunft und den persönlichen Umgang damit.

https://open.spotify.com/episode/7JvR8nkwSBDlzzzDcb6VWP?si=88818e96d54d499d (Opens in a new window)

Micro Story der Woche

Liebesgeschichte

Charly weiß nicht, wie oft er schon das Foto auf seinem Handy betrachtet hat, das Gruppenbild auf dem Jazzfestival. Sie nimmt eine Pose ein, die etwas affektiert wirkt, aber lustig sein soll: den Ellenbogen auf die Schulter ihrer Nachbarin gestützt, den Handrücken unter das Kinn geschoben, die Augenbrauen hochgezogen zu einem Lächeln, das halb belustigt, halb kokett aussieht. Er hat das Foto gemacht, zur Erinnerung an neugewonnene Freunde, die sich erst bei dieser Gelegenheit kennengelernt haben. Hat sie damals mit ihm geflirtet? Hätte sie diesen Ausdruck bei jedem gewählt, der ein Foto von ihr macht? Ist sie unsicher und möchte gerne gefallen? Oder ist sie selbstsicher und weiß genau, was sie mit solch einem Blick auslöst?

Er fuhr damals ein wenig wehmütig zurück nach Huchting, mit dem Gefühl, sich möglicherweise verliebt zu haben. Später besuchte er sie in Mannheim. Sie waren durch die nächtlichen Straßen gewandert, hatten sich geneckt, gelacht, sich gegenseitig ausgehorcht. Er berichtete ihr ungefragt die hässlichen Ereignisse seiner jüngeren Vergangenheit, bekam zwischendurch ein schlechtes Gewissen, dass er ihr das alles zumutete, konnte aber nicht anders, als weiterzureden. Sie nahm ihn mit in ihre Wohnung. Später kletterten sie auf das Hausdach mit Schokolade, Wein und Zigarillos und betrachteten den Mond, die windzerrissenen, silbern schimmernden Wolken und die Hausdächer der schlafenden Stadt. Spätestens da war er rettungslos verloren.

Sie schliefen in getrennten Zimmern. Saßen am nächsten Morgen in Unterwäsche dicht nebeneinander auf dem Fußboden der Küche, unterhielten sich, berührten sich nur flüchtig. Einmal konnte er unter dem weit fallenden T-Shirt ihre Brüste sehen und musste sich zusammenreißen, um sich seine Erregung nicht anmerken zu lassen. Sie wirkte enttäuscht, als sie ihr Gespräch beenden mussten, weil eine Freundin zum Frühstück kam. Doch später, beim Abschied am Bahnsteig, war sie kühl, wie abwesend, hatte sich wohl innerlich schon damit abgefunden, dass er gleich fort sein würde, und schien die Abfahrt des Zuges kaum erwarten zu können.

Er erinnert sich noch gut an die Fahrt nach Hause, an die Mischung aus Verzweiflung und Glück, die Unruhe, die ihn erfasst hatte, und die gleichzeitige Dankbarkeit, etwas so Schönes erleben zu dürfen. Das ist jetzt ein halbes Jahr her.

Sie haben seitdem viele Stunden telefoniert. Nach fast jedem Gespräch, das mühelos zwei Stunden dauern kann, ist er sich sicher, dass er sie und dass auch sie ihn liebt. Dann vergehen Wochen, in denen nichts passiert, in denen sie seine Nachrichten unbeantwortet lässt, ihn zu meiden scheint und die Unsicherheit wieder wächst. Dann ein Anruf, unvermittelt, wie aus dem Nichts, ein langes Gespräch, tief, ernst, ehrlich. Danach wieder Funkstille, Unsicherheit, Verzweiflung.

Er geht mit dem Gedanken an sie ins Bett und wacht mit der Frage auf, ob sie ihm geschrieben hat. Wenn er den Flugmodus des Handys ausschaltet und die Nachrichten eintrudeln, versucht er, nicht auf den Screen zu starren. Er zieht sich währenddessen an, kocht Kaffee, spiegelt sich selbst vor, es sei ihm egal. Das Herzklopfen, das einsetzt, wenn eine Nachricht von ihr dabei ist, verrät, dass er sich selbst belügt.

Irgendwann teilt sie ihm mit, sie brauche ein wenig Abstand, es falle ihr schwer, das zu schreiben, aber ihr werde alles ein wenig zu nah, und sie könne mit so viel Nähe schlecht umgehen. Er heuchelt Verständnis, darum bemüht, seine Verzweiflung vor ihr und sich selbst zu verbergen. Sie verabreden, eine Zeit lang nicht mehr zu schreiben, nicht mehr zu sprechen, und halten es ein paar Wochen durch. Dann irgendwann eine kurze Nachricht. Wie geht es dir? Was machst du gerade? Wer es gewesen ist, weiß er nicht mehr.

Charly besucht sie ein zweites Mal. Es ist nicht ganz so schön, wie das erste. Sie reden und lachen, sitzen bis tief in die Nacht auf ihrem Balkon. Sie ist distanzierter, lässt seine wie zufälligen Berührungen unerwidert. Das merkt er nicht, weil er wie betrunken ist, wie unter dem Einfluss einer Droge, deren Wirkung erst nachlässt, als er wieder in seine Wohnung zurückkehrt. Dann setzt der Kater ein, eine tiefe Traurigkeit, weil ihm klar wird, dass es kein Ende gibt, kein Ziel, sondern nur einen andauernden schwebenden Zustand.

Diesmal ist er es, der den Abstand will, und es ist sie, die darüber unglücklich zu sein scheint. Ob sie noch ein letztes Mal telefonieren wollen, bevor sie eine Pause einlegen? Nein, lieber nicht.

In den darauffolgenden Wochen vermisst er sie nicht ein einziges Mal. In ihm ist ein Nebel aufgestiegen, der die Konturen der Dinge matter erscheinen lässt, der das Licht filtert und die Geräusche dämpft. Er arbeitet, freut sich über kleine Erfolge, wird krank, dann wieder gesund. Er nimmt ab, trainiert, wird muskulöser, meditiert. Kein Tag beginnt mit der Frage, ob sie geschrieben hat. Es ist ihm diesmal wirklich egal.

Die Welt, seine Welt, ist ruhiger geworden. Und sehr viel langweiliger.

Danke für Dein Interesse an meiner Arbeit! Ich veröffentliche das GOFIZINE bewusst kostenlos für alle, weil ich möchte, dass jede/r Zugang zu guten Inhalten hat, unabhängig von Einkommen und finanziellen Möglichkeiten. Wenn Du mir dabei helfen könntest, wäre ich Dir sehr dankbar.

News

In den News möchte ich Dich diesmal auf das Crowdfunding meiner Freundin Mareile Gnep hinweisen. Mareile ist Tänzerin, Tanztherapeutin und Musikerin. Sie schreibt deutschsprachige Lieder auf Klavier und Gitarre. Momentan arbeitet sie an ihrem ersten eigenen Album, das sie 2025 aufnehmen wird. Mit diesem Crowdfunding möchte sie die Studiokosten finanzieren. Vielleicht hast Du Lust, ihr dabei zu helfen.

https://youtu.be/p1X9sOjUP1I?feature=shared (Opens in a new window)

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