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Zeitlang im Juni: Gelato in Sendling & Hoteltipp am Gardasse

Während ich diesen Newsletter schreibe, schüttet es draußen wieder einmal wie aus Eimern, ich trinke einen Kräutertee (kein Scheiß!) und trage eine Fleecejacke. Alles fühlt sich nach Herbst an. München, 12 Grad – mittlerweile nicht mehr nur Wetterbericht, sondern auch Gemütszustand. Sowohl im Büro als auch zu Hause kann man meine Klagen über den fehlenden Sommer schon nicht mehr hören. Aber ich gerate im Juni immer schnell in Panik: Gleich ist der längste Tag des Jahres und von da an werden die Tage wieder kürzer. Und in wenigen Wochen ist August – oft liegt dann schon das Laub neben mir im Freibad.

München, 12 Grad – mittlerweile nicht mehr nur Wetterbericht, sondern auch Gemütszustand. Sowohl im Büro als auch zu Hause kann man meine Klagen über den fehlenden Sommer jetzt schon nicht mehr hören.

Jetzt aber genug schwarzgemalt! Ab Montag ist und bleibt dann hoffentlich mal Sommer und bis dahin tue ich einfach so, als wäre er schon da (nur eben mit Thermoleggings drunter): Träume mich auf der Terrasse des wiederentdeckten Griechen in Schwabing schon mal auf die kleine Insel Chalki, auf die ich im Oktober fahre, esse Gelato wie in Italien bei meiner Lieblingseisdiele in Sendling und möchte daraufhin sofort ins Auto steigen, um an den Gardasee ins schönste Badehotel zu fahren.

Urlaub zuhause: Fantastisch griechisch essen und Mythos trinken im Ola Kala

Nachdem ich letzte Woche ganz spontan und ein bisschen betrunken mit meinem besten Freund einen Urlaub nach Griechenland gebucht hatte, kam mir der Vorschlag einer Freundin, ins Ola Kala (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) essen zu gehen, gerade recht. Ich war bestimmt sechs oder sieben Jahre nicht mehr dort, bin sowieso selten in Schwabing unterwegs – und ich hatte ganz vergessen, wie fantastisch das Essen hier ist. Ein bisschen teuer, aber das ist es mittlerweile so gut wie überall.

Wir teilten uns vorab den Talaganikäse vom Grill mit Olivenmarmelade (so gut!) sowie den Garnelensalat mit Linsen, Granatapfel, Mango und Fenchel-Trüffelmousse. Als Hauptspeise gab es dann das gegrillte Lachsfilet auf einem Mango-Chilli-Risotto mit Gravierea-Käse aus Naxos und Basilikum-Olivenöl sowie die Lammlachse vom Lavastein (toll!) mit Kartoffel-Fenchel-Gratin, einer Weinmelasse-Soße und wildem Brokkoli.

Dazu ein eiskaltes Mythos – und der Sommer in Gedanken war perfekt! Für die hiesigen Wetterverhältnisse war das Bier fast etwas zu kalt, aber wir ignorierten den Halsschmerz und tranken trotzig weiter.

Dazu ein eiskaltes Mythos – und der Sommer in Gedanken war perfekt! Für die hiesigen Wetterverhältnisse war das Bier fast etwas zu kalt, aber wir ignorierten den Halsschmerz und tranken trotzig weiter. Saßen sogar draußen, obwohl es irgendwann (natürlich) wieder regnete. Das Ola Kala hat zum Glück einen schönen, stabilen Schanigarten, der auch schlechtes Wetter gut aushält. Aber gegen 23 Uhr konnten wir die Kälte nicht mehr ignorieren und meine Freundin brachte mich zur U-Bahn. Jede von uns zahlte 60 Euro mit Trinkgeld – für die Qualität und die derzeitigen Preise in der Gastronomie auf jeden Fall gerechtfertigt!

Wenn ich das typische Schwabinger Publikum ausblende, muss ich sagen: Das Ola Kala ist mein wiederentdeckter Lieblingsgrieche, falls es einmal mehr sein darf als nur Calamari, Bifteki und Tzatziki. Obwohl natürlich auch das auf der Karte steht, nur eben in sehr gut. Das griechische Restaurant in Schwabing ist sicherlich keine Adresse für jeden Abend – aber perfekt, um auf ein Wiedersehen anzustoßen, einen Jahrestag zu feiern oder den gerade gebuchten Griechenlandurlaub zu zelebrieren! Auf den freute ich mich hier schon ganz besonders, auch wenn es bis Oktober noch etwas hin ist.

Ola Kala, Kaiserstraße 65 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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Meine Lieblingseisdiele: Cremagelato da Giacomo am Partnachplatz

Auch dieser Ort fühlt sich jedes Mal nach Urlaub an – und das, obwohl der Partnachplatz an sich echt wenig Charme hat. Aber hier befindet sich die Eisdiele Cremagelato da Giacomo (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), die in meinen Augen das beste Eis der Stadt macht (2 Euro pro Kugel). Bevor es jetzt Aufschreie gibt, das „beste Eis“ ist natürlich auch immer Geschmackssache. Welche Konsistenz bevorzugt man, welche Herstellungsart? Mag man es ausgefallen oder klassisch?

Ich mag cremiges Eis, das darf nicht zu süß und vor allem nicht künstlich schmecken. Das Milcheis soll eine eher feste Konsistenz haben, das Fruchteis erfrischend sein. Und dann reichen mir persönlich bei der Auswahl die absoluten Basics wie ein gutes Zitronen-Eis – ich halte nichts von zu ausgefallenen Sorten. Also den Hype um den verrückten Eismacher habe ich zum Beispiel nie verstanden. Und wenn ich all das zusammennehme, macht Giacomo für mich das beste Eis!

Unpopular opinion: Mir reicht oft eine Kugel. Aber bei Giacomo kann ich nicht anders – ich bestelle immer zwei Kugeln.

Im Gegensatz zu meinem Freund kann ich leider nicht allzu viel Eis essen. Unpopular opinion: Mir reicht oft eine Kugel. Aber bei Giacomo kann ich nicht anders – ich bestelle immer zwei Kugeln. Zur Not muss mein Freund dann aufessen. Es wird immer eine Kugel Pistazie (sehr nussig) und eine Kugel etwas Neues. Bisher kann ich berichten: Tiramisu mag ich gerne, genauso wie dunkle Schokolade und Tartufo. Richtig toll fand ich „Pinguino Pepita“ mit Nuss-Nougat-Creme sowie eine Sorte mit karamellisiertem Popcorn. Auch Mango und Zitrone sind toll!

Anfangs dachte ich noch ganz naiv, wir hätten mit Cremagelato da Giacomo einen Geheimtipp in Sendling aufgetan, aber auch hier stehen je nach Wetter schon auch gerne mal viele Leute an – vor allem, wenn man die Lage bedenkt. Denn am Partnachplatz kommt man nicht einfach so vorbei. Oder wie mich letztens jemand fragte, als ich erzählt habe, dass ich am Harras wohne: „Gehört das überhaupt noch zum Münchner Stadtgebiet?“ So gesehen, wäre der Partnachplatz schon Vorort. Also, wenn es euch einmal hierher verschlägt: Schaut vorbei und kauft so viel Eis, wie ihr essen könnt!

Cremagelato da Giacomo, Albert-Roßhaupter-Straße 96 (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

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Schönstes Badehotel am Gardasee: Das Hotel Monte Baldo in Gardone Riviera

Mit dem Pistazieneis in der Hand reisen wir gedanklich gleich weiter an den Gardasee. Wann immer ich nach einem Hoteltipp am Lago gefragt werde, empfehle ich das Monte Baldo in Gardone Riviera (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) – und will danach sofort selbst wieder hinfahren. Für mich hat das Hotel, das sich aus einer prunkvollen Altbauvilla (Villa Acquarone) und einem moderneren Haupthaus zusammensetzt, alles, was ich vom Gardasee möchte: gutes Essen, gute Aussichten und ein Sprungbrett in den See.

Für mich hat das Hotel alles, was ich vom Gardasee möchte: gutes Essen, gute Aussichten und ein Sprungbrett in den See.

Wer ein minimalistisches Designhotel erwartet, ist woanders besser aufgehoben (auch hier habe ich einen tollen Tipp, allerdings weiter im Norden). Das Monte Baldo versucht nicht, irgendetwas zu sein – es ist genauso verkitscht, wie ich es in meinem Italien-Urlaub haben möchte. In den Zimmern warten schwere Vorhänge, feine Kristalllampen und antike Holzmöbel. Von dort aus tritt man auf verschnörkelte Balkone mit Marmorstatuen und üppiger Blütenpracht. Ich empfehle euch auf jeden Fall, in der älteren Villa Acquarone zu übernachten!

Bisher war ich zweimal hier – einmal mit meinem Freund und einmal mit meiner Mama und meiner Schwester. Und ich muss sagen: Das Monte Baldo kann beides gut, ist ein Familienhotel, aber auch durchaus romantisch. Zum Beispiel, wenn man abends beim Essen direkt am Wasser sitzt und der Himmel sich in zwanzig verschiedenen Pastelltönen zeigt. Dann ist es gut, wenn man noch eine kalte Flasche Weißwein offen hat, die man gemeinsam mit Blick auf den See leeren kann. Und am gegenüberliegenden Ufer glitzern die Lichter der anderen Städtchen.

Das Monte Baldo versucht nicht, irgendetwas zu sein – es ist genauso verkitscht, wie ich es in meinem Italien-Urlaub haben möchte.

Für mich ist das Westufer die schönste Seite des Gardasees. Von Gardone Riviera aus kann man weit übers Wasser schauen – manchmal wirkt der größte See Italiens fast unendlich. Aber auch die Architektur in der Gegend ist besonders schön, mit vielen alten Häusern und prunkvollen Villen mit Seezugang. Unweit vom Hotel Monte Baldo befindet sich das renommierte Grandhotel Gardone, auch ein Vier-Sterne-Hotel. Im Monte Baldo hat man es aber nicht nur gemütlicher, es ist auch günstiger und die Lage ist genauso gut. Gerade zeigt Google mir 170 Euro pro Nacht an, der Wetterbericht bis zu 30 Grad. Also ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte sofort los!

Hotel Monte Baldo & Villa Acquarone, Gardone Riviera (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre)

Die nächste Ausgabe von Zeitlang erscheint am 15. Juli!

Was ist Zeitlang?

Zeitlang ist ein unabhängiger und persönlicher Newsletter, in dem ich sowohl über Lieblingsorte in meiner Heimatstadt München als auch auf der ganzen Welt erzähle. Im Bayrischen bedeutet „Zeitlang“ Heimweh und Sehnsucht. Ein Mal im Monat schreibe ich hier also über besondere Restaurants, Cafés, Hotels und Orte, nach denen ich regelmäßig Zeitlang habe. Das kann der kleine Park nebenan sein, genauso wie das Designhotel am anderen Ende der Welt.

Wer mehr lesen möchte, kann für einen kleinen Monatsbeitrag Mitglied von Zeitlang werden. Damit unterstützt du nicht nur meine Arbeit, sondern erhältst auch pro Quartal einen exklusiven Newsletter, der sich einem bestimmten Reiseziel oder Stadtviertel widmet. Den ersten Mitglieder-Newsletter über Sri Lanka kannst du hier nachlesen (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre), der zweite erscheint Ende August!

Wer schreibt hier?

Ich bin Anja Schauberger, geboren in München und arbeite seit über zehn Jahren als freie Journalistin und Autorin mit dem Schwerpunkt auf Regionales und Reise. Von 2016 bis 2019 habe ich als Redaktionsleiterin das Stadtmagazin Mit Vergnügen München aufgebaut. Seitdem schreibe ich frei unter anderem für die Kolumne „Hotel Europa“ beim SZ-Magazin (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) sowie über (Sterne)gastronomie bei München Tourismus. (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) Außerdem gebe ich München- und Bayern-Tipps im Merian Magazin (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) und schreibe über Genuss-Themen für The Weekender (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre). Mehr zu meiner Arbeit gibt es auf Torial (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre) oder meiner Website (S'ouvre dans une nouvelle fenêtre).

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